Designkameras Samsung i70, Toshiba PDR-T20
Samsung i70
Der Buchstabe "i" lässt sich wohl nicht patentrechtlich vereinnahmen. Neben Apples iPod, iPhone und iPad gibt es also auch i70 – die Samsung i70
Eigentlich endet mein Sammelgebiet 2005, aber wenn eine „Design-Multimedia-Kamera“ aus dem Vorstellungsjahr 2007 zum realistischen Preis (5,50 Euro ohne Porto) auftaucht, werde ich schwach. Gerade mal 11 Jahre alt ist diese Kamera, genauer der Hersteller. Und schon Geschichte, denn Samsung hat sich (nicht nur) vom deutschen Fotomarkt zurückgezogen. Später verkündete Samsung die Einstellung des Verkaufs zunächst in Norwegen, dann in Deutschland, Niederlande und auch in Großbritannien.
Im weitesten Sinn ist die Samsung i70 der letzte Nachfahre der „Multimedia“-Nikon Coolpix 300.
Die Samsung i70 wurde 2007 vorgestellt, ist 90 x 61 x 22 mm groß und wiegt betriebsbereit 180 g.
Der 1/2,5" 5,8 x 4,3 mm CCD-Sensor löst maximal 3.072 x 2.304 Pixel = 7 Megapixel auf und hat eine Empfindlichkeit von ISO 80/100 bis ISO 1.600 oder Auto-ISO. Der Abstand der einzelnen Fotozellen (Pixel) auf dem Sensor (Pixelpitch) beträgt 1,9 µm. Fotos werden mit 24 bit Farbtiefe im komprimierten JPEG-Format in den Qualitäten Superfein, Fein und Normal gespeichert und im internen 256 MB Speicher oder auf SD-Karte abgelegt. Videos mit Ton können mit 640 x 480p Größe und 30 B/s aufgenommen und im MPG4-Format gespeichert werden.
Das Objektiv der Samsung i70 ist ein 3,5-4,5/6,3-18,9 mm (38*114 mm @KB) 3-fach Zoom. Entfernungseinstellung per Autofokus. Motivbeobachtung und Menüsteuerung über einen 3,0" TFT LCD Monitor mit 230.000 Bildpunkten. Belichtungsmessung mittenbetont, integral, über mehr Felder (Matrix) oder punktförmig als Spot. Belichtungssteuerung per Programmautomatik. Belichtungszeiten 2 bis 1/2.000 s. Selbstauslöser mit 2 oder 10 s Vorlaufzeit. Belichtungskorrektur +/- 2EV in 1/2 EV-Schritten. Eingebauter Blitz mit maximal 3,9 m Reichweite und den Funktionen an/aus, Automatik, Langzeitsynchronisation und Rote-Augen-Reduktion. Weißabgleich manuell oder automatisch und mit den Voreinstellungen: Wolken, Sonne, Leuchtstofflampe mit 2 Einstellungen, Glühlampenlicht. Bei Videoaufnahmen elektronischer Bildstabilisator. Energieversorgung Samsung SLB-0837 Akku.
MP3-Player aber (noch) kein Smartphone...
Durch die Möglichkeit MP3s abzuspielen und die Tastenanordnung/Folientastatur erinnert die Samsung i70 an frühe Mobiltelefone.
Hier liegt die englische Bedienungsanleitung zur Samsung i70
Qualitätseindruck
Bei der 1:1/100 Prozent Monitorwiedergabe, beim Pixelpeepen ;-), sieht man, dass die 7 Megapixel von einem kleinen Sensor erzeugt wurden. Mit 300 ppi Auflösung 20 x 26 cm groß oder mit 150 ppi 39 x 52 cm groß gedruckt oder auf Fotopapier belichtet, wäre davon nichts zu sehen! Das Einzige, was ich zu meckern habe, ist mal wieder die ISO-"Automatik". Die sich an einem zunächst trüben Oktobertag weigerte, von ISO 80 wenigstens auf ISO 200 hochzufahren. Denn bei längeren Brennweiten hatte ich das Gefühl schon zu stark zu wackeln.
Zum Vergleich zwei schnell hintereinander aufgenommene Fotos mit Auto-ISO 80 und manuell gewählten ISO 200 – die letzen beiden Aufnahmen. Von Belichtung und Farbe? So gut wie perfekt! Die Bilder sind out-of-the-cam. Nur einmal geöffnet und von etwa 3 MB pro 7 MP Foto in Größenordnung 1 MB (Photoshop JPEG-Qualität 8) gespeichert.
Der Nutzgartenteil des botanischen Gartens der Universität Bonn hat zwar häufig geöffnet, aber immer im Herbst gibt es ein kleines Programm. Zeigen/Verkauf diverser Apfelsorten, (Selbst-)Pressen von Apfelsaft, Kürbisschnitzen für die Kinder und so weiter. Ein gerne im Kalender markierter Termin.
Und noch ein letzter "Mecker" zur Samsung i70
Dank des bedeckten Tages gelang die Moriverfassung mit dem Liveview-Monitor einigermaßen. Bei reichlich Tageslicht und Sonnenschein dürfte es wieder zur Qual werden, beim Versuch das Motiv wirklich zu erkennen… Wahrlich kein Samsung-Problem, das trifft auf ALLE sucherlosen Digitalkameras zu.
Auch die 2002 präsentierte Toshiba PDR-T20 bringt mit dem Touchscreen ein Attribut mit, das jedes Smartphone bietet. Die PDR-T20 ist 54 x 108 x 30 mm groß und wiegt 170 g. Sie ist mit einem 1/2,7" 5,4 x 4,0 mm CCD-Sensor ausgerüstet, der entweder bei ISO 100 arbeitet, oder bei Einstellung 200 in ISO Automatik zwischen 100 und 200, oder bei Einstellung 400 in ISO Automatik zwischen 100 und 400. Die Auflösung beträgt maximal 1.600 x 1.200 Pixel = 2 MP. Gespeichert wird in 24 bit Farbtiefe im komprimierten JPEG-Format in den Qualitäten „High“, „Standard“, „Economy“ = 1024 x 768 Pixel und „VGA“ = 640 x 480 Pixel auf SD-Karte.
Objektiv ist ein 2,8-4/5,8-11,6 mm (38 bis 76 mm @KB) 2-fach Zoom, das bis 10 cm ans Motiv ran kann. Entfernungseinstellung über Autofokus. Das Motiv wird über den 1,5" TFT LCD Monitor mit 118.000 Bildpunkten erfasst, mit dem gleichzeitig die Kamera per Touchscreen gesteuert wird.
Die Belichtung wird über mehrere Felder (Matrix) gemessen. Belichtungssteuerung per Programmautomatik, Belichtungszeiten zwischen 1 und 1/1.000 s. Belichtungskorrekturmöglichkeit im Bereich +/- 2 EV in 1/3 EV-Schritten. Dazu kommen diverse Motivprogramme, wie z.B. Landschaft, Nachtporträt, Nahaufnahme, Porträt, Sport. Der Selbstauslöser hat wahlweise 2 oder 10 s Vorlaufzeit.
Der eingebaute Klappblitz reicht 2,8 m weit und hat die Standard-Funktionen: Ein/Aus, Automatik, Langzeitsynchronisation und Rote-Augen-Reduktion. Weißabgleich automatisch oder Wolken, Sonne, Leuchtstofflampe, Glühlampenlicht.
Über den Touchscreen wird die Kamera nicht nur bedient, sondern per Eingabestift, der bei diesem Exemplar fehlte, können fertige Fotos in mehreren wählbaren Farben handbeschriftet oder sonstwie bemalt, „verziert“ werden... Energieversorgung über Lithiumionen-Akku.
Das "Selfie" aus/mit der Toshiba PDR-T20 soll zum Funktionsbeweis genügen. Auf den Rundgang mit der 2 Megapixel Kamera verzichte ich einstweilen…
Bis auf das Manko der schwierigen Motiverkennung unter viel (Tages-)Licht ist die i70 so gut, dass sie auf jeden Fall einen Eintrag in die Liste "Auch heute brauchbare Digitalkameras" bekommt!
Ralf Jannke, Herbst 2018
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 29.10.2018 |
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