Sony Alpha 230

     

Sony übernahm 2006 die DSLR-Fertigung von Konica-Minolta, die sich zu diesem Zeitpunkt von der Digitalkamera-Herstellung zurückzogen. Die Kameras wurden unter dem Markennamen „Alpha“ weltweit verkauft, den Konica-Minolta zuvor nur auf dem japanischen Markt verwendet hatte.

Das erste Modell Alpha 100 ist im Grunde eine umgelabelte Konica-Minolta Dynax 5D und teilt mit dieser die technischen Daten und auch das Objektivbajonett. Dies beschert den Besitzern von Alpha-Kameras bis heute eine reichhaltige Objektivauswahl, weil das Minolta-A-Bajonett bis ins Jahr 1985 zurückreicht.

Nach der als Mittelklasse-Kamera positionierten Alpha 100 baute Sony innerhalb von drei Jahren eine breite Basis unterschiedlichster Kameras vom Einsteigermodell bis hin zur Vollformat-Profikamera auf. Die Alpha 230 war in dieser Palette im Jahr 2009 bereits die zweite Generation der untersten Leistungsklasse. Sie löste das Vorjahresmodell Alpha 200 ab und wurde bereits ein Jahr später durch die Alpha 290 ersetzt.

Die Kamera wirkt mit der etwas einsam platzierten Kombination aus Einschalter und Auslöser und den großen Plastikflächen bereits auf den ersten Blick eher billig. Glücklicherweise hat Sony bei der Technik den Rotstift nicht ganz so radikal angesetzt. Der Bildstabilisator durfte beispielsweise bleiben. Er arbeitet durch Verschiebungen des Sensors und stabilisiert dadurch alle Objektive. Der Nachteil dieser Technik ist, dass das Sucherbild nicht stabilisiert wird.

Weiterhin hat die Kamera einen vergleichsweise großen, wenn auch nicht besonders hoch aufgelösten Bildschirm. Schaut man durch den Sucher, wird der Bildschirm durch einen Näherungssensor automatisch abgeschaltet und der Autofokus aktiviert. Das reduziert die Auslösezeit, kann aber auch deaktiviert werden.

Mit Bedienelementen ist Sony bei der Alpha 230 eher geizig umgegangen. Einige Einstellungen verstecken sich im Menü, viele Features fehlen aber komplett. Darunter insbesondere ein Live-View-Modus, den 2009 bereits viele Mitbewerber eingebaut hatten. Ebenso fehlt ein Videomodus.

Die Bildqualität der Kamera ist gemessen an der Sensorauflösung von 10 Megapixeln sehr gut, sogar wenn man das haptisch eher unerfreuliche Kitobjektiv mit klassentypischen 18 – 55 mm Brennweite verwendet.

Vergleicht man die Alpha 230 mit dem Mitbewerb, stößt man zwangsläufig auf das ähnlich konzipierte Einstiegsmodell EOS 1000D von Canon, das bei Erscheinen der Alpha 230 bereits seit einem Jahr auf dem Markt war und bei etwa gleichem Preis in der Featureliste deutlich weniger kastriert wirkt als die Sony. Hier sind Live-View, Abblend-Taste und Spiegelvorauslösung mit an Bord, der Bildstabilisator ist wie bei Canon üblich im (Kit-) Objektiv eingebaut. Das Resultat war ein rascher Preisverfall bei beiden Kameras. Ende 2009 waren dann beide für etwas über 300 Euro zu bekommen, für 100 Euro mehr mit Kit-Objektiv. Das waren immerhin 200 Euro weniger als noch ein halbes Jahr zuvor.

Kommentar von PentiumD915:
"Auch wenn ich mittlerweile die Sony SLT-37 und seit 2 Jahren auch die SLT-68 nutze und deren höhere Auflösung, HDR, Klappmonitor und Full-HD Videofunktion zu schätzen gelernt habe, nutze ich A 230 gelegentlich. Sie produziert immer noch tolle Bilder und es macht Spaß, manchmal so "puristisch" zu fotografieren - wie gesagt, die Bildqualität ist immer noch gut!"

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