Sony DSC-R1
Die Sony DSC-R1 ist eine rundum ungewöhnliche Kamera. Sie war ohne Vorbild – und es gab auch keinen eindeutigen Nachfolger.
Das beginnt bereits beim ungewöhnlichen Gehäuselayout. Die Kamera ist wuchtig und erreicht die Abmessungen einer Mittelklasse-DSLR. Mit etwa einem Kilogramm Gewicht ist sie auch genau so schwer. Allerdings ist das Objektiv fester Bestandteil der Kamera und der Käufer ist damit auf den fünffachen Zoombereich festgelegt. Beim flüchtigen Blick auf die Kamerarückseite vermisst man den Monitor. An seinem angestammten Platz sitzt ein großer Teil der Bedienelemente. Den Monitor findet man auf der Oberseite der Kamera – dort wo bei einer DSLR der Blitzschuh zu finden ist. Der Monitor kann hochgeklappt und geschwenkt werden, so dass man aus fest jeder Perspektive fotografieren kann. Ein Blitzschuh ist trotzdem vorhanden. Der ist allerdings oben auf dem Griffstück hinter dem Auslöser angebracht. Sony hat also einige Gewohnheiten gründlich durcheinandergewürfelt. Das Resultat ist durchaus praxistauglich. Die Kombination aus einem flach auf der Rückseite angebrachten Einstellungsrad und einem Miniatur-Joystick erinnert an die DSLR-Mittelklasse von Canon.
Wesentlich ungewöhnlicher ist jedoch, dass Sony einen Bildsensor im APS-C-Format eingebaut hat. Da dieser auch noch mit dem relativ lichtstarken und hochwertigen Carl-Zeiss-Objektiv kombiniert ist, kann es die Kamera in Sachen Bildqualität mit Spiegelreflexkameras ihrer Zeit aufnehmen und übertrifft die dort typischerweise mitgeliegerten Kit-Objektive nicht nur in der Bildqualität, sondern auch im Zoombereich und der Haptik. Dafür kann man das Objektiv nicht austauschen und ist für eine Vergrößerung des Brennweitenbereichs auf Vorsatzlinsen angewiesen.
Die besondere Rolle zwischen Bridge- und DSLR-Kamera merkt man der R1 an den verschiedensten Stellen an. So ist der Zoomfaktor für eine Bridgekamera eher klein und der minimale Makro-Abstand mit 35 cm ziemlich groß. Wie bei einer DSLR-Kamera ihrer Zeit fehlt ein Videomodus. Der Autofokus arbeitet hingegen nach dem Kontrastverfahren und kann damit nicht gegen den Phasen-AF einer DSLR bestehen.
Trotzdem bekam man für 960 Euro ein ziemlich imposantes Paket: Einen großen Sensor mit 10 Megapixeln, ein hochwertiges Zoom-Objektiv und ziemlich rauscharme Bildresultate. In dieser Kombination und Güte war das bei DSLRs nur eine Preisklasse höher zu bekommen.
Man kann die R1 am ehesten in der Nachfolge der DSC-F828 sehen. Während diese mit ihrer damals extrem hohen Auflösung von 8 Megapixeln und dem recht kleinen Sensor sehr kontrovers aufgenommen wurde, gab es für die R1 in der Fachpresse fast durchgängig großes Lob. Vermutlich war der Erfolg bei den Kunden nicht ganz so groß. Immerhin war die Kamera doppelt so teuer wie die meisten anderen Bridgekameras und gegenüber diesen sehr groß und schwer. Die Nische für eine Kamera dieses Zuschnitts war wohl zu klein – sonst hätte Sony zu dieser spannenden Kamera sicherlich einen Nachfolger herausgebracht.
Beispielbilder
Kommentar von sharpals:
"sie ist eine schöne portrait kamera, alleine wegen der möglichkeit von oben auf das display zu schauen. Dadurch wirkt es nicht so agressiv ( eben wie ein lichschachtsucher ). Bei landschaften sieht es sehr schön aus, auch wenn dort die zeit ( auflösung ) doch langsamm über sie hinweg geht."
Kommentar von Madie:
"Auch heute noch greife ich immer mal wieder zu der R1. Ich finde den Look der Bilder immer noch schön. So überlebte die Kamera bei mir einige ihrer Nachfolger."
Kommentar von Alex:
"Wenn auch in die Jahre gekommen und bei Schnappschüssen vom iPhone verdrängt, liebe ich diese Kamera und verwende sie regelmäßig für künstlerische Fotografie. Am Besten gefällt mir, das Display als Lichtschachtsucher verwenden zu können."
Kommentar von EdRed:
"Ich benutze diese Kamera heute noch und bin mit der Qualität der Fotos sehr zufrieden! Vor allem die Farbwiedergabe, auch neutral eingestellt, ist überragend; die Schärfe des Objektivs einfach klasse!"
Kommentar von Sachsenwaldblogger:
"Die R1 war eine meiner Lieblingskameras. Insbesondere das "Lichtschachthandling" gefiel mir besonders gut. Für Landschaftsfotografie war sie ein Sahnestück, meine Fotos aus USA und NZ sehe ich auch heute noch gerne."
Kommentar von Drackert:
"Immer noch eine schöne Kamera.
"
Kommentar von Marco:
"Immer noch 1a, optisch neuwertig. Alles geht perfekt, sehr gepflegt. Original Zeiss T* UV Filter, 67mm wurde wenig später nach der R1 gekauft. 3rd Party Akkus haben 240+ min. Laufzeit."
Kommentar von Urs Debhilet:
"Immer wieder verwende ich die R1, besonders auch für Doku und fotografieren von Speisen"
Kommentar von koha:
"Die R1 wird heute noch gerne benutzt, insbesondere das tolle Objektiv steht neueren nicht nach (Olympus)."
Kommentar von Susanne:
"Meist benutze ich ein einfaches Smartphone zum Fotografieren. Wenn ich aber unterschiedliche Brennweiten zur Verfügung haben möchte, besonders im Normal- bis Tele-Bereich, greife ich auf die R1 zurück."
47 Besucher von digicammuseum.de haben/hatten diese Kamera.
36 benutzen sie immer noch.
83% der Kameras funktionieren noch einwandfrei.
Sie besitzen dieses Modell oder hatten es früher einmal? Bitte beantworten Sie ein paar kurze Fragen dazu!
Info
DSC-R1
Bridge-Kamera
Markteinführung: November 2005
Neupreis: 960 €
Geschätzter Wert: 86 € ?Wert nach Alter: 0 €
Wert nach Nutzen: 86 €
Wert nach Sammlungsrelevanz: 0 € (Erklärung)
Brennweite (KB): 24 - 120 mm
Sensor: CMOS mit 10.3 MP, APS-C
Exponat
In der Sammlung seit: 30.06.2020
Inventar #10469
Erhalten von: Florian Reus, Spende
Zustand: sehr gut
Kommentar von E. Thielsch:
"Die original Sony Akkus sind etwas schwächer geworden, aber sie funktionieren noch. Ich mache viel Outdoor Shooting und ich schone meine Kameras nicht, die werden einfach in den Rucksack geworfen, werden auch mal nass usw. Die R1 hat alles ausgehalten, funktioniert wie am ersten Tag. Inzwischen wurde sie zu einem Freund :)"