Olympus E-1
Olympus zählt zu den Herstellern, die bereits im analogen Zeitalter mit Spiegelreflexkameras (Serien „PEN“ und „OM“) erfolgreich waren. Daher war das Know-How bereits vorhanden, um auch digitale Spiegelreflexkameras zu bauen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Herstellern baute Olympus zunächst aber keine Systemkameras, sondern baute die Objektive fest ein. So entstanden die C-1000, C-1400, C-2500, E-10 und E-20.
Die E-1 war daher für Olympus ein großer Schritt: Erstens war sie Olympus‘ erste DSLR mit Wechselobjektiv, zweitens zielte sie durch Bauweise, Preis und Funktionsumfang ganz klar auf (semi-)professionelle Fotografen und drittens war sie das erste Produkt, das den von Olympus gemeinsam mit Kodak entwickelten Four-Thirds-Standard umsetzte.
Die Kamera erarbeitete sich rasch den Ruf, auch aufgrund des sehr guten Objektiv-Lineups ausgezeichnete Bilder zu liefern. Zudem galten das robuste Gehäuse und die eingebaute Mechanik als nahezu unzerstörbar. Nicht einmal Spritzwasser konnte der Kamera etwas anhaben, weil Gehäuse und auch ein Teil der Objektive dagegen abgedichtet waren.
Die E-1 hat ein auffälliges Design, weil das Objektiv ganz am Rand des Gehäuses sitzt. Grundsätzlich ist das eine gute Idee, weil so beim Blick in den Sucher die Nase am Gehäuse vorbeigeht und nicht am rückwärtigen Bildschirm plattgedrückt wird. Außerdem sitzen so fast alle Bedienelemente rechts des Objektivs und sind per rechtem Daumen oder Zeigefinger erreichbar. Für die meisten Einstellungen hat Olympus eigene Tasten vorgesehen. Um einen Wert zu verstellen, muss die entsprechende Taste festgehalten und eines der beiden Einstellräder gedreht werden. Bei manchen Tasten muss man die Finger etwas verbiegen, dafür geht es erfreulich schnell. Bedienkonzept und Gehäuselayout waren jedoch nicht wirklich neu. Die Vorgängermodelle E-10 und E20 sehen nicht nur sehr ähnlich aus, auch die Tasten und Räder finden sich fast alle in gleicher Funktion an den gleichen Stellen.
Grundsätzlich war der Ansatz des Four-Thirds-Standards sehr lobenswert, für Digitalkameras ein komplett neues Objektivbajonett mit speziell gerechneten Objektiven zu entwickeln. Dadurch konnten die Besonderheiten von Bildsensoren im Vergleich mit Filmmaterial optimal berücksichtigt werden. Die Kehrseite der Medaille war, dass die Käufer einer E-1 nicht auf bereits vorhandene Objektive zurückgreifen konnten. Anwendern von Canon- oder Nikon-Analog-SLRs machte man den Umstieg so nicht leichter. Eine weitere Hürde war die Entscheidung für einen ziemlich kleinen Sensor, der nur ein Viertel der Fläche eines Sensors im Kleinbild-Format hat. Das beeinflusst das Rauschverhalten und obwohl sich die E-1 hier keine auffallende Blöße gegenüber Mitbewerbern mit größerem Sensor gibt, standen Four-Thirds-Kameras diesbezüglich immer unter besonderer Beobachtung.
Auch aus heutiger Sicht ist die E-1 eine professionelle Kamera ohne Schnickschnack, allerdings mit sehr geringer Sensorauflösung von 5 Megapixeln und arg niedrigauflösendem Bildschirm.
Beispielbilder
Kommentar von fovefan:
"Der Monitor hat inzwischen einen starken Rotstich. Die Bilder werden immer noch gut, sonst ist technisch alles o.k."
Kommentar von anonym:
"Drehknopf Funktionseinstellung fest auf P, ändert nicht mehr."
Kommentar von Isi von Friedrich:
"Mit der Olympus E-1 bin ich von der analogen zur digitalen Fotografie umgestiegen. Es ist eine grandiose Kamera mit einer einmaligen ergonomischen Haptik. Obwohl nur 5 MP liefert der eingebaute Kodak-Sensor sehr schöne, scharfe Bilder mit wunderbaren Farben. Erst die ORF-RAW Entwicklung mit CaptureOnePro zeigt die wahre Qualität dieser Kamera."
Kommentar von zauder:
"Zuletzt hatte die E-1 ihren umfangreichen Einsatz im Österreich-Urlaub 2020 - tolle Bilder, allerdings sind die 5MP mir dann doch zuwenig geworden.... Umstieg jetzt auf E-3 und E-30 und E-5 - 500 Euro für 3 Gehäuse, 5 sehr gute Objektive und zwei Blitzer. :-) "
33 Besucher von digicammuseum.de haben/hatten diese Kamera.
27 benutzen sie immer noch.
88% der Kameras funktionieren noch einwandfrei.
Sie besitzen dieses Modell oder hatten es früher einmal? Bitte beantworten Sie ein paar kurze Fragen dazu!
Info
E-1
Spiegelreflexkamera
Markteinführung: September 2003
Neupreis: 2000 €
Geschätzter Wert: 54 € ?Wert nach Alter: 0 €
Wert nach Nutzen: 54 €
Wert nach Sammlungsrelevanz: 39 € (Erklärung)
Bajonett:
Four Thirds
Sensor: CCD mit 5 MP, 4/3"
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Exponat
In der Sammlung seit: 08.11.2019
Inventar #10460
Erhalten von: Aus dem Nachlass von Winand Nelihsen, Spende
Zustand: sehr gut
<p>Komplett mit den Objektiven 14-54mm 1:2.8-3.5, 50mm 1:2 und 50-200 1:2.8-3.5</p>
Kommentar von Uwe:
"Die Olympus E-1 war meine erste digitale Spiegelreflex, für wenige 100 Euro, das war ein kleiner Bruchteil ihres Neupreises, weil die Kamera so gut war (IMHO dank Kodak-CCD-Sensor), dass sich viele Besitzer auch die Nachfolgerin E-3 kauften, und daher der Gebrauchtmarkt schnell mit E-1ern gesättigt war. Ich habe sie ursprünglich nur mit per chinesischen Billig-Adaptern adaptierten MF-Objektiven verschiedener Systeme benutzt und damit tolle Ergebnisse erzielt, z.B. mit Jupiter 85/2 und Minolta MC 58mm. Später erst kamen zwei AF-Zoom-Objektive dazu. Mit dem einen zusammen ist sie spritzwasserfest und dient daher noch manchmal als Schlechtwetterkamera, selten nur noch als MF-Kamera, wozu sie inzwischen eine Suchermattscheibe mit Fokussierhilfe hat."