Canon EOS 1000D
Was tun als Hersteller, wenn das aktuelle Modell der Einsteigerklasse durch preislich attraktive Mitbewerber attackiert wird und das Vorgängermodell einige aktuell unerlässliche Fähigkeiten vermissen lässt? In dieser Lage war Canon mit der EOS 450D im Jahr 2008 und die Mitbewerber waren vor allem Nikon, Sony und Pentax.
Canons Lösung bestand in der Einführung einer ganz neuen Modellreihe. Deren erstes Modell hieß EOS 1000D und führte so das Nummerierungsschema logisch fort: Je mehr Stellen die Zahl hat, desto „amateurhafter“ ist die Kamera.
Technisch hatte Canon eine Mischung aus der 450D und dem Vorgängermodell 400D gebastelt: Bildschirm, Gehäuseabmessungen und Sensor stammen von der 400D, das Autofokusmodul ist sogar noch schlichter gestrickt als bei dieser. Das Design ist in wenigen Details noch ein wenig einfacher als bei der 400D. Dafür setzt die EOS 1000D auf SD-Speicherkarten und kann mit Live-View fotografieren – ganz wie die 450D.
Die Abstriche bei der 1000D sind minimal: Es fehlt der Näherungssensor, der den Bildschirm abschaltet, wenn man durch den Sucher schaut. Außerdem ist die Kamera nicht per Infrarot fernsteuerbar. Beides ist leicht verschmerzbar und so ist die Kamera ein für ihre Zeit sehr gutes Einsteigermodell.
Info zu Reparaturen
Es gibt einen Haken bei der EOS 1000D und hier hat sich Canon offenbar nicht mit Ruhm bekleckert: Die ursprüngliche Firmwareversion der Kamera hat einen Bug, der zu einem undefinierten Betriebszustand führen kann. Die Kamera lässt sich dann zwar einschalten, aber der Bildschirm bleibt aus. Drückt man auf den Auslöser, wird fokussiert und im Sucher blinkt „busy“. Mehr ist der Kamera nicht mehr zu entlocken. Ohne Bedienfunktionen gibt es auch keine Chance, aus diesem Modus wieder herauszukommen. Angeblich ist es für Canon eine Sache von wenigen Minuten, die Kamera mit einer neuen Firmwareversion wiederzubeleben. Das wurde auch deutlich nach Ablauf der Garantie gelegentlich noch auf Kulanz gemacht. Leider nicht immer. In vielen Fällen wurden die Kunden mit der Mitteilung abgespeist, das Mainboard sei defekt und eine Reparatur unwirtschaftlich. Hier wäre ein allgemeiner Rückruf der Kamera die deutlich kundenfreundlichere Variante gewesen.
Wer eine funktionierende EOS 1000D besitzt, sollte auf jeden Fall prüfen, ob die Firmware Version 1.06 oder neuer hat. Andernfalls sollte dringend upgedatet werden, um den beschriebenen Totalausfall zu verhindern.
Beispielbilder
Kommentar von Fine:
"Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, das solch ein Totalausfall passiert? - Anmerkung von Boris: Das kann ich leider nicht sagen - dazu fehlt mir die statistische Relevanz. Ich habe eine, die das Problem hat und eine weitere, die trotz fehlerhafter Firmware 10 Jahre einwandfrei funktioniert hat. Jetzt habe ich sie erfolgreich aktualisiert."
23 Besucher von digicammuseum.de haben/hatten diese Kamera.
17 benutzen sie immer noch.
83% der Kameras funktionieren noch einwandfrei.
Sie besitzen dieses Modell oder hatten es früher einmal? Bitte beantworten Sie ein paar kurze Fragen dazu!
Info
EOS 1000D
Spiegelreflexkamera
Markteinführung: Juli 2008
Neupreis: 500 €
Geschätzter Wert: 108 € ?Wert nach Alter: 0 €
Wert nach Nutzen: 108 €
Wert nach Sammlungsrelevanz: 0 € (Erklärung)
Bajonett:
Canon EF,
Canon EF-S
Sensor: CMOS mit 10.1 MP, APS-C
Exponat
In der Sammlung seit: 23.06.2018
Inventar #10411
Erhalten von: Flohmarkt Mannheim
Preis: 32 €
Zustand: optisch gut, "busy"-Fehler
inkl. Objektiv EF-S 17 - 55mm IS
Exponat
In der Sammlung seit: 11.01.2020
Inventar #10464
Erhalten von: Matthias Kühnle, Tausch
Zustand: technisch einwandfrei, Gebrauchsspuren
mit Sigma DC 18-200mm 1:3,5-6,3
Kommentar von Detlef Rudatus:
"Optimal für meine Ansprüche."