Sony MVC-CD1000

         

Im Mai des Jahres 2000 brachte Sony mit der MVC-CD1000 die erste Kamera mit eingebautem CD-Brenner auf den Markt. Als Datenträger kamen CD-Singles mit 8 cm Durchmesser zum Einsatz, so dass die Kamera dadurch kaum größer wurde als die Vorgänger-Mavicas mit Diskettenlaufwerk.

Trotzdem ist die MVC-CD1000 eine wuchtige Digitalkamera, deren ungewöhnliches Design sie wie eine Kreuzung aus Bridgekamera und Video-Camcorder aussehen lässt. Ihre technischen Features hat sie von der vier Monate zuvor erschienenen MVC-FD95 geerbt.

Der Höcker auf der Oberseite enthält ein Display, so dass man nicht auf den Bildschirm als Sucher angewiesen ist. Der mächtige Objektiv-Tubus enthält ein Zehnfach-Zoom-Objektiv, das eine kleinbildäquivalente Brennweite von 40 – 400 mm abdeckt. Dabei erreicht es durchgehend eine maximale Blendenöffnung von 2,8 und ist zudem noch mit einem optischen Bildstabilisator ausgestattet.

Der Sensor ist mit 1/2,7“ sehr klein. Das führt auch zu einem hohen Crop-Faktor, so dass das Objektiv mit real 6 – 60 mm Brennweite schon nicht mehr ganz so imposant ausfällt. Es stellt sich zudem die Frage, ob die Kamera wirklich so groß sein musste. Schlimmer ist jedoch die Rauschneigung des Sensors bei wenig Licht.

Ein CD-Laufwerk ist grundsätzlich nicht besonders gut geeignet, um in größeren Abständen einzelne Speichervorgänge zu machen. Das ist bei einer Digitalkamera aber nun mal so. Sony hat sich große Mühe gegeben, dieses Manko zu minimieren. Trotzdem fällt es auf, dass das Laufwerk bei jedem Bild hochdreht, den Anknüpfungspunkt sucht, das Bild speichert und wieder herunterfährt. Als Anwender muss man außerdem erstmal verstehen, unter welchen Bedingungen sich eine teilweise beschriebene CD im PC auslesen lässt. Ganz so intuitiv wie bei Disketten ist das nicht, dafür ist die Kapazität mit 156 MB erheblich größer.

Die Bedienelemente verteilen sich rund um den großen Bildschirm auf der Rückseite und auf der linken Gehäuseseite. Es gibt viele Knöpfchen, allerdings geht das Bedienkonzept eher in Richtung Videokamera.

Die MVC-CD1000 war der Versuch, das Mavica-Konzept durch den Umstieg von magnetischen auf optische Speichermedien zu retten. Das hat einige Jahre lang noch ganz leidlich funktioniert, allerdings wollte kein anderer Hersteller Sony auf diesem Weg folgen. Die Zeit arbeitete dabei ganz klar für die Verfechter von Flash-Speicher: Während die CD-Laufwerke ein erheblicher Kostenfaktor blieben, wurden Flash-Speicherkarten immer größer, schneller und preiswerter. Am Ende musste das auch Sony einsehen. Die CD-Mavicas sind daher heute vor allem eine spannende historische Kuriosität.

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Die komplexe Mechanik ist offenbar nicht ganz einfach zu beherrschen. Bei den CD-Mavicas sind auf alle Fälle die Laufwerke tendenziell häufiger defekt als bei den Floppy-Varianten. Wer sich so eine Kamera zulegt, sollte beim Ausprobieren den Fokus auf jeden Fall auf das Laufwerk legen. Es sei denn, die Kamera soll ohnehin nur in die Vitrine und dort gut aussehen.

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