Olympus C-120 Erfahrungsbericht
Gastbeitrag von Volker Horstmann
zum Autor: Volker Horstmann ist mittlerweile Pensionär und lebt in einem kleinen Ort in der Nähe von Bremen. Von 1993 bis 2006 schrieb er Artikel für die Zeitschrift Color Foto in der Rubrik "Photographica aktuell". Er sammelt hauptsächlich analoge Kameras, hier berichtet er allerdings über ein digitales Modell.
Ich habe 45 Jahre lang analog fotografiert und alte Kameras gesammelt. In meiner Vitrine finden sich nun auch einige alte Digitalkameras. Also: Ich habe ein Herz für Kameras, und wo ich kann, rette ich sie, zum Beispiel aus der Elektromülltonne der örtlichen Deponie.
Genau dort fand ich diese Olympus C-120 (auch unter dem Code D-380 bekannt), gebaut 2002. Und sie funktioniert! Es ist sogar noch die standardmäßig mitgelieferte SmartMedia-Karte drin, mit unglaublichen 8MB. Da kann man dann etwa acht Bilder laden, wenn man die Superqualität einstellt. Wenn man sich mit der zweitbesten Kompression zufrieden gibt, passen etwa 20 Bilder drauf. Gut für Sammler: Akku und Ladegerät sind unnötig, die Kamera nimmt 4 Stück AA-Batterien auf. Die Übertragung der Bilder auf den Computer geht problemlos per USB-Kabel.
Nächste positive Überraschung: Die Bedienungsanleitung (Internet) hat nur 34 Seiten! Die Anleitung für meine Lumix ist 360 Seiten dick und absolut nicht motivierend. Danke, Olympus, dass ihr es mir einfach macht. Sechs Tasten auf der Rückseite und ein Menü mit schlichter Hausmannskost sind leicht zu verdauen.
Die Kamera ist ein Design-Wunder: Edles Plastik, mit schwungvollen Verzierungen an der Vorderseite. Ein Schieber schützt das Objektiv und dient zum Einschalten der Kamera. Sie ist außen riesig (ca. 125x65x44mm³), innen klein: Minidisplay, ein geradezu entzückender klitzekleiner CCD-Sensor: 2MP, 1/3,2 Zoll, 4,5x3,4mm², Cropfaktor 7,6. Also in der Fläche 54 mal kleiner als ein Kleinbildnegativ oder ein Fünfzehntel meines Daumennagels. Das Objektiv hat die Lichtstärke 1:4 und anstelle eines Autofokus' einen Umschalter für Nahaufnahmen.
Aber nun: Schluss mit dem Spott! Die C-120 stammt schließlich aus der Zeit, als die Digitalkameraentwicklung noch in der Pubertät war!
Olympus hat einiges richtig gemacht. Die Kamera hat einen brauchbaren Sucher, was heute nicht viele Kompaktkameras bieten. Und der fehlende Autofokus? Bei der geringen Lichtstärke 1:4 und der Brennweite von 4,5mm darf man auf den Autofokus verzichten, zumal es sich hier um eine Einfachkamera handelt. Sie ist puristisch: Die C-120 hat ein erfrischend übersichtliches Menü! Zugegeben, ich benutze in neueren Kameras die Auswahl der Farbrichtung und den Panoramamodus, aber Babymodus, Miniaturmodus und was noch alles brauche ich nicht. Hier kann man die Bildqualität und den Blitz einstellen, sogar gegen rote Augen, und es gibt einen Videomodus. Wer wie ich noch mit Doppel-8-Schmalfilm aufgewachsen ist, mag die Videoqualität verzeihen.
Und die Blende, die Belichtungszeit? Die habe ich doch früher immer selbst bestimmt! Aber ach, das winzige Objektiv ist auf Blende 4 festgelegt; bei der Größe macht Abblenden keinen Sinn. Und ISO (100-400): Wann immer möglich, bleibt die Kamera aus gutem Grund bei hundert ISO. Individuelle Einstellung kann man also vergessen; die Kamera regelt fast alles automatisch über die Belichtungszeit. Und das macht sie gar nicht mal schlecht. Ein bisschen dunkel, aber das ist besser als zu hell und lässt sich am Computer optimieren.
Ach ja, etwas Überflüssiges ist doch drin: Das Digitalzoom. Die Bedienungsanleitung warnt zu Recht vor verrauschten Fotos.
Und sonst, die Bildqualität? Was in der Ferne liegt, wird leicht unscharf, aber das pralle Leben um uns herum wird recht gut abgebildet. Wenn man die Fotos auf dem Computerbildschirm aufbläst, werden sie unscharf. Aber enden die meisten Fotos nicht sowieso in Postkartengröße? Und dafür reicht die Bildqualität der C-120 allemal.
Wenn ihr mich nun fragt, warum ich denn trotzdem normalerweise andere Kameras benutze? Ganz einfach: Die Olympus C-120 genießt ihren verdienten Ruhestand!
Volker Horstmann
Neuen Kommentar schreiben
Autor: | Volker Horstmann |
Mail senden | |
Erstellt: | 29.01.2023 |
C-100 und C-120?
Die C-120 ist eine mit 2 Megapixeln ausgestattete Variante der C-100. Näheres zur dieser finden Sie im nachstehenden Beitrag.

Camedia C-100
Fixfokus-Kamera
Markteinführung: Juni 2001
Neupreis: 240 €
Geschätzter Wert: 7 € ?Wert nach Alter: 0 €
Wert nach Nutzen: 1 €
Wert nach Sammlungsrelevanz: 7 €
Brennweite (KB): 35 mm
Sensor: CCD mit 1.3 MP, 1/3,2"
Beschreibung der Camedia C-100
Technische Daten
Firmeninfo Olympus
Kommentare (0)
Keine Kommentare gefunden!