Canon PowerShot SX210IS Kurzbericht
Die Canon PowerShot SX210IS ist eine digitale Kompaktkamera mit etlichen von den höhenwertigen Canon-Kameras her bekannten Funktionen. Boris Jakubaschk hat die SX210IS hier auch schon gezeigt.
Spezifikationen
- Die 2010 vorgestellte Canon PowerShot SX210IS ist 106 x 60 x 32 mm groß und wiegt ohne Akkus und Speicherkarte 188 g.
- Der 1/2,3“ CCD-Sensor (6,32 x 4,75mm) mit Pixelpitch 1,4µm löst maximal 4.320 x 3.240 Pixel = 14 Megapixel auf (14,5 Megapixel Rohdaten). Mit der ISO-Automatik oder manuell sind 80 bis 1600 ASA einstellbar. Videos sind mit 1280x720 Pixeln möglich. Bilder werden als JPEG auf SD/SDHC-Karten (max. 32 GB) gespeichert.
- Das Objektiv ist ein 5-70mm/1:3,1-5,9 (28-392 mm @KB) 14-fach Zoom
- Das Motiv wird über einen 3“ TFT LCD Monitor mit 230.000 Subpixeln angezeigt, der auch die Menüsteuerung übernimmt.
- Entfernungseinstellung Einzel-Autofokus (AF-S) oder kontinuierlicher Autofokus (AF-C), Ermittlung durch Kontrasterkennung des Bildsensors,
- Belichtungssteuerung durch Vollautomatik, Programmautomatik, Zeitautomatik, Blendenautomatik, manuellen Modus sowie diverse Motivprogramme. Matrixmessung, mittenbetonte Integralmessung oder Spotmessung. Belichtungszeiten 15s bis 1/3200 sek., Selbstauslöser mit 10 s Vorlaufzeit
- im Gehäuse integrierter Blitz mit ca. Leitzahl 6
- Weißabgleich automatisch oder manuell mit diversen Vorwahlen wie Sonne, Wolken, Glühlampenlicht usw.
- optische Bildstabilisierung durch bewegliche Linsenelemente
- Energieversorgung durch Lithiumakku
Besonderheiten
PowerShot heißen etliche digitale Kameras von Canon. Das „IS“ im Namen weist auf den eingebauten optischen „Image Stabilizer“ hin.
Die Kamera hat einige von höhenwertigen Canon-Digitalkameras her bekannte Funktionen, darunter: optional automatisch vergrößert angezeigtes AF-Feld im Sucher-Bild, Histogrammanzeige, Darstellung von „Shadow“ und „Highlights“, also unter- und überbelichteten Bildpartien, Anzeige fast aller Bildparameter bei der Bildbetrachtung oder Anzeige der Speicherkarten-Restkapazität in Bildern und MB/GB.
Der Gehäuseblitz klappt beim Einschalten automatisch aus und beim Ausschalten selbsttätig ein. Die Blitzbelichtungsmessung erfolgt TTL mittels Vorblitz. Leider ist die Stelle für den Blitzeinbau etwas ungünstig, da man die Kamera mit der linken Hand viel zu leicht daran hindert, den Blitz auszufahren, dann muß die Kamera wieder ab- und angeschaltet werden, denn von Hand ausklappen kann man ihn nur mit recht „unsanfter“ Gewalt, bei der ein übles Knackgeräusch entsteht.
Die Kamera hat relativ viele Tasten und ein recht umfangreiches (und recht schwergängiges) Modusrad, allerdings sind einige Tasten sehr nah an der Außenkante der Kamerarückseite angeordnet. Das führt zu ungewollten Tastendrücken bei der Aufnahme von Bildern.
Das Steuerkreuz ist ein drehbares Rad, alle vier Druckpunkte haben oftmals eine bestimmte Funktion, die kurz beim Umschalten im Display aufgezeigt wird. Dann muß man sie sich allerdings auch merken, die Hilfe wird auf Tastendruck leider nicht wieder eingeblendet.
Sowohl der Taster zum Ein- und Abschalten als auch der Zoomhebel sind extrem klein, vor allem das Zoomen gelingt nicht „punktgenau“, sondern nur sehr fummelig.
Die Kamera hat einen eingebauten optischen Bildstabilisator durch Verschieben eines beweglich gelagerten Linsenelementes. Er ist auch im Videomodus aktiv. Dessen Aufzeichnung ist im „kleinen“ HD-Format mit 1280x720 zum Herstellzeitpunkt klassentypisch gewesen, leider sind die beiden Mikrofone für einen echten Stereoton viel zu nah zusammen. Immerhin darf man beim Filmen auch den Zoom betätigen und die Kamera fokussiert permanent nach.
Das sehr breite Display (Format 16:9) ist hinter einer Kratzschutzscheibe montiert.
Die Stromversorgung erfolgt mit einem Lithium-Ionen-Akku, der auch in einigen anderen Canon-Kameras verwendet wird.
Der Kameraprozessor scheint recht leistungsfähig zu sein, sowohl die Menüs als auch die Bilder-Diaschau arbeiten mit Animationen. Auch ist viel Platz im Systemspeicher, es gibt zu allen Motivprogrammen bzw. Filtereffekten erklärende Texte.
Die Aufnahmemodi sind sehr umfangreich, neben der „Knipser“-Vollautomatik gibt es Programmautomatik, Zeitautomatik, Blendenautomatik und sogar einen Modus, in dem Zeit und Blende frei eingestellt werden können. Die Gesichtserkennung ist um eine Lächel- und Blinzelerkennung erweitert, auf Wunsch wird dann erst aufgenommen, wenn alle von der Kamera erkannten Personen die Augen offen haben und lächeln.
Die eingebaute Pufferbatterie bzw. der Pufferakku scheint recht stark zu sein, bei meinem Exemplar lief noch nach Wochen ohne Mignonakkus die Uhr korrekt weiter.
Das Objektiv beginnt mit einem durchaus starkem Weitwinkel von 28mm, die Telebrennweite von 392mm ist jedoch erheblich „länger“ als klassentypisch. Die Offenblende 5,9 im Telebereich ist freihand nur dank des recht wirksamen optischen Bildstabilisators nutzbar.
Die PowerShot SX210IS speichert einen recht ausführlichen Satz von MakerNotes in den Bild-EXIFs, so wie man es von den gehobenen Canon-Kameras z. B. der G-Serie oder den digitalen EOS-Spiegelreflexkameras her kennt. Besondere Angaben sind die Kameratemperatur, die Sensorgröße in mm, der gemessenen Lichtwert, die abgegebene Blitzleitzahl, alle Bildparameter und die Kamera-Firmware. Ob der „Kamerabesitzer“ per Canon-Software verändert werden kann, ist mir nicht bekannt, im Kameramenü kann er nicht eingegeben werden.
In den EXIFs stehen nicht nur die gerundeten Blenden- und Belichtungswerte der genormten Drittel-Reihe (also z. B. 1/30s, 1/60s, 1/125s, 1/500s und den dazwischenliegenden Drittelstufen), sondern auch die „wahre“ Belichtungszeit (also z. B. 1/651s oder Blende 4,7)
Die UVP der PowerShot SX210IS betrug ca. 350 Euro. Ich erhielt mein Exemplar im Frühjahr 2021 vom Betreiber dieser Website geschenkt.
Alle Aufnahmen entstanden bei 80 ASA, gespeichert als JPEG, bearbeitet mit Photoshop CS4. Die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. Schärfe, Verzeichnung, Vignettierung, Gradationskurve usw. wurde nicht bearbeitet, es sind also fast unveränderte Bilder „Out of the Cam“. In einige Beispiele sind 100%-Ausschnitte einmontiert.
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Das Gehäuse der PowerShot SX210IS ist vorn und hinten sowie um das Objektiv herum aus dünnem Aluminiumblech, der silberne Rahmen dazwischen sowie etliche andere Teile sind aus Kunststoff. Lediglich das Stativgewinde und einige Zierteile sind aus Metall.
Die Kamera gehört zur Klasse der gehobenen Kompaktkameras, viele Funktionen sind sogar aus den Amateur-Spiegelreflexkameras bzw. den Edelkompakten übernommen worden..
Der Sensor neigt recht wenig zum „Ausbrennen“ der hellen Stellen. Auch kritische Gegenlichtsituationen werden recht gut gemeistert. Bei ISO 80 ist bereits leichtes Farbrauschen erkennbar, trotzdem fehlen „dank“ Rauschunterdrückung bereits feinste Details. Bei höheren ASA-Zahlen rauscht der Sensor, jedoch habe ich schon erheblich schlechtere Bildergebnisse gesehen. Die Farben werden teilweise etwas unnatürlich dargestellt, insbesondere das „Grasgrün“ erscheint mir unnatürlich satt.
Die Objektivfehler werden vermutlich durch den Kameraprozessor weggerechnet, im Weitwinkelbereich gibt es kaum Verzeichnung und Vignettierung (in der Aufnahme gibt es recht unten eine dunklere Ecke, dort wird der interne Blitz vom Objektiv abgeschattet). Die Bildschärfe ist bei Weitwinkelaufnahmen am Rand klassentypisch geringer als in der Bildmitte, im extremen Telebereich sinkt die maximale Schärfe auch in der Bildmitte.
Die Bildqualität der Kamera ist heutzutage durchaus noch als gut zu bezeichnen. Bei 14 Megapixeln und „Schönwetter“ ISO80/100 gibt es an den Bildern nur recht wenig auszusetzen.
Fazit: eine digitalkamerahistorisch recht wenig interessante Kamera (weil Dutzendware), heutzutage zum ernsthaften Bildermachen dank 14-fach Zoom und optischem Bildstabilisator durchaus noch geeignet.
Christian Zahn
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Autor: | Christian Zahn |
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Erstellt: | 5.06.2021 |
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