Nikon D70
Ein knappes halbes Jahr nachdem Canon mit der EOS 300D eine Einsteiger-DSLR auf den Markt gebracht hatte, zog Nikon mit einem vergleichbaren Modell nach. Trotz eines durchgängig aus Plastik gefertigten Gehäuses ist es Nikon bei der D70 allerdings gelungen, eine bessere Haptik und einen hochwertigeren optischen Eindruck zu vermitteln. Dazu trägt sicher auch das gegenüber der 300D etwas höhere Gehäuse bei.
Die Bedienung der Kamera ist intuitiv und orientiert sich mit Moduswahlrad, LC-Display auf der Oberseite und gleich zwei Einstellrädchen (je einem für Daumen und Zeigefinger) an hochpreisigen analogen Vorfahren. Der Leistungsumfang ist gegenüber dem Mittelklassemodell D100 etwas beschränkt, was aber eher der reduzierten Hardware zuzuschreiben ist als willkürlichen Softwarekastrationen, wie man sie damals Canon vorgeworfen hat.
Nikon hat den mechanischen Aufbau des Objektivbajonetts seit 1959 beibehalten, so dass man an der D70 auch sehr alte Objektive betreiben kann. Dabei gehen aber teilweise die Automatikfunktionen verloren.
Die Kamera war auch im Kit mit dem Objektiv AF-S Nikkor-DX 18-70 mm 1:3,5-4,5G ED erhältlich, das mit knapp vierfachem Zoombereich und sehr guter Schärfe sehr gut mit der Kamera harmoniert. Wie bei einer preiswerten Optik zu erwarten, gibt es anderswo allerdings auch Einschränkungen. Im Weitwinkelbereich gibt es relativ starke Verzeichnungen (gerade Linien werden im Randbereich nach außen gebogen) und Vignettierungen (das Bild wird in den Ecken dunkler).
Die D70 war der Ausgangspunkt einer Reihe weiterer Kameras im Einstiegssegment. Zur Abrundung nach unten wurden die Modelle D50 und später D40 eingeführt. Die D70 wurde durch die nur geringfügig verbesserte D70s ersetzt und später durch die Modelle D80 und D90 abgelöst.
Info zu Reparaturen
Bei meiner Kamera fehlte der Metallring des Objektivbajonetts. Ich vermute, dass die Kamera irgendwann mal heruntergefallen ist und dabei das Objektiv samt Bajonett abgerissen wurde. Ich hatte den Ring zwischenzeitlich durch den einer analogen Nikon F50 ersetzt, der erstaunlicherweise genau passt und den ich mit immerhin vier der fünf Schraubenlöcher fixieren konnte. Inzwischen habe ich ein originales Ersatzteil aus einer defekten D70 montiert. Ich traue den Plastikgewinden im Kamerabody nicht mehr viel zu, aber ein leichtgewichtiges Objektiv wie das oben abgebildete hält die Konstruktion gut aus.
Durch den Sturz hat sich ein längliches Bauteil im Sucher gelöst, das nun quer im Bild hängt. Ansonsten ist der Blitz defekt (was aber bei alten DSLRs oft vorkommt) und das Gehäuse hat einen kleinen Sprung. Das wichtigste ist aber: Die Kamera fotografiert noch - und das nicht mal schlecht.
Beispielbilder
Kommentar von Ted Jerome:
"My first dSLR, after a series of Coolpix models. Liked this camera a lot, and took about 12,000 photos with it before I accidentally walked off the end of a boat, missing the dock, and fell into the ocean water! All of my electronics, including this camera, were destroyed by the salt water. That's OK; insurance paid for my new D300; a much better camera!"
Kommentar von Herr Pietzsch:
"Tolle Kamera die ich von der Markteinführung bis heute (2018) noch immer nutze. Bisher traten keine Mängel oder Fehler auf und ich bin nach wie vor zufrieden mit Ihr."
Kommentar von Rainer Maria Jaenicke:
"Ich finde die d70 sehr solide gebaut, leider fallen für heutige Verhältnisse das Sucherbild und der Monitor zu klein aus."
Kommentar von anonym:
"Die meisten D70/D70s haben inzwischen ein Problem mit dem CF-Kartenschacht: eingesteckte Karten werden nicht mehr erkannt. Manchmal hilft es, die Karte mehrfach zu stecken oder eine andere zu versuchen. Geht es dann endlich, sollte man die Karte stecken lassen und die Bilder per USB herunterladen. Leider unterstützt die D70(s) nur USB 1.1 mit ca 1MB/sek., aber immer noch besser, als wenn gar nichts mehr geht."
Kommentar von anonym:
"Ich hätte nicht gedacht, dass mich eine digitale Kamera so lange begleitet. Technisch ist eine D70 mittlerweile zwar weit überholt, aber 6 MP ermöglichen detailreiche Aufnahmen, und das hat sich bis heute nicht geändert. Und insbesondere die ergonomische Bedienbarkeit veraltet nicht."
Kommentar von anonym:
"Hat mich 15 Jahre zuverlässig begleitet. Auf Messen und im Urlaub. Mit den entsprechenden Objektiven und dem Blitz SB800 sind erstklassige Fotos entstanden. Funktioniert jetzt noch problemlos."
Kommentar von Mathies:
"Ich habe die Kamera vor einigen Jahren günstig bei Ebay ersteigert.
Im Laufe der Jahre hat sich die Gummierung sehr klebrig angefühlt. Ich habe die Gummierung mit einem Tuch und Nagellack Entferner gelöst. Unter der gummierten Schicht befindet sich die gleiche Textur, wie am gesamten Gehäuse.
Ich habe ein Zoom Objektiv Nikkor 70-210 günstig erworben. So lassen sich für weniger als hundert Euro Bilder aus geringer Distanz mit einer sehr schönen Tiefenscharfe machen."
Kommentar von Jörg Springer:
"Ich habe meine D70 im Mai 2004 gekauft und benutze sie bis heute. Den Kauf habe ich nie bereut."
62 Besucher von digicammuseum.de haben/hatten diese Kamera.
44 benutzen sie immer noch.
87% der Kameras funktionieren noch einwandfrei.
Sie besitzen dieses Modell oder hatten es früher einmal? Bitte beantworten Sie ein paar kurze Fragen dazu!
Info
D70
Spiegelreflexkamera
Markteinführung: März 2004
Neupreis: 1100 €
Geschätzter Wert: 95 € ?Wert nach Alter: 0 €
Wert nach Nutzen: 95 €
Wert nach Sammlungsrelevanz: 15 € (Erklärung)
Bajonett:
Nikon F-Mount mit AF-Motor im Objektiv,
Nikon F-Mount mit Stangen-AF,
Nikon F-Mount ohne AF
Sensor: CCD mit 6.3 MP, APS-C
Exponat
In der Sammlung seit: 03.05.2014
Inventar #10206
Erhalten von: Flohmarkt Stuttgart
Preis: 10 €
Zustand: Metallring des Objektivbajonetts fehlt (repariert), Fremdkörper im Sucher, Blitz defekt
Kommentar von anonym:
"Die D70 war meine erste Digitale. Sie wurde nur mal so "zum ausprobieren" gekauft. Seit dem habe ich kein einziges analoges Foto mehr geschossen und 2 Jahre später die analogen (F5, F100) verkauft."