Kodak DC50 Zoom

Die DC50 ist eine Kamera im Feldstecher-Format. Als sie 1996 auf den Markt kam, war sie mit ihrem Zoom-Objektiv noch ziemlich einzigartig. Dieses hatte aber nicht Kodak selbst entwickelt, sondern auf ein Design der Firma Chinon zurückgegriffen. Dort hieß die Kamera ES-3000. Kodak kombinierte die Kamera jedoch mit dem höher auflösenden Bildsensor der DC-40, einer verbesserten Kamerafirmware und einem eigenen Programm für PC und Mac für die Bildverarbeitung.

An der Vorderseite der Kamera ist ein Schieber angebracht, der in geschlossenem Zustand den Ausblick des Suchers abdeckt. Ein Schutz für das Objektiv wäre allerdings sinnvoller gewesen. Öffnet man den Schieber, wird die Kamera eingeschaltet. Im Schieber sitzt auch der Blitz, der dadurch im Betrieb einen größeren Abstand zum Objektiv bekommt. Das könnte zur Vermeidung roter Augen beitragen – tut es in der Praxis aber leider kaum.

Auf der Rückseite ist neben dem optischen Sucher ein kleines LC-Display angebracht, das neben einigen festen Anzeigeelementen für Blitz und Bildqualität ein paar Siebensegment-Ziffern enthält. Diese zeigen an, wie viele Bilder bereits gemacht wurden und für wie viele der Platz voraussichtlich noch reicht. Unterhalb sind drei Knöpfchen angebracht, mit denen Blitzmodus und Bildqualität eingestellt und mit denen Bilder gelöscht werden können.

Unter dem Display ist ein Schlitz für PCMCIA-Speicherkarten zu sehen. Damit kann der magere interne Speicher aufgerüstet werden.

Auf der Gehäuseoberseite sitzen Zoomwippe und Auslöser. An den Seiten sind Batteriefach und Anschlüsse untergebracht. Die Kamera arbeitet mit vier Mignonzellen. Der hohe Stromverbrauch macht den Betrieb mit Batterien zu einem teuren Vergnügen. Ein Batteriesatz ist nach ein paar Dutzend Aufnahmen bereits leer.

Die Gehäuseform ist recht handlich. Durch die seitlich angebrachte Halteschlaufe kann gut und sicher mit einer Hand fotografiert werden. Das Zoom-Objektiv ist für damalige Verhältnisse ein außergewöhnlicher Luxus.

Einstellmöglichkeiten kennt die Kamera abgesehen von Bildqualität und Blitzmodus keine. Ein Display zur Kontrolle der Aufnahmen oder als Sucher-Ersatz fehlt ebenso.

Zur Datenübertragung an einen PC sitzt seitlich an der Kamera ein proprietärer Mini-DIN-Anschluss. Der Kamera liegen Kabel zur Verbindung mit der seriellen Schnittstelle eines PCs oder Macs bei. Auch die zur Übertragung nötige Software PhotoEnhancer ist für beide Systeme dabei.

Die fertigen Aufnahmen begeistern nur bedingt. Halbwegs scharf wirken die Bilder erst, nachdem man sie auf etwa die Hälfte herunterskaliert hat. Damit taugen die Bilder maximal für Webseiten, Ausdrucke sind nur in Briefmarkengröße möglich.

Weiterführende Links

Ralf Jannke aus Bonn hatte 1996 die Gelegenheit mit einer zur DC50 fast baugleichen Chinon ES 3000 zu fotografieren. Einige Bilder aus dieser Zeit und einen kurzen Erfahrungsbericht hat er hier veröffentlicht:
https://sites.google.com/site/chinones3000/

Beispielbilder

Bremen, 23.06.1997
Bremen, 23.06.1997
Veranstaltung, Bremen, 23.06.1997
Etikettendrucker, 29.03.1998
Verkabelung, 17.03.1998

Kommentar von Boris:
"Das war die erste Digitalkamera, die ich benutzt habe. Mein Arbeitgeber hatte sie 1997 für 1800 Mark gekauft. Wir haben sie zu Dokumentationszwecken benutzt oder bei Veranstaltungen - siehe die Beispielbilder oben."

Kommentar von tomas999:
"Leider stimmte der Bildausschnitt beim Zoom nicht wirklich mit den Markierungen im Sucher überein, weshalb sie für passende Zoomaufnahmen eher nicht so gut geeignet war."

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