Canon EOS 350D Funktionstest 2025 von Christian Zahn

Diese Kamera hatte ich mit allen technischen Daten Anfang 2024 vorgestellt. Jetzt habe ich sie nach fast zwei Jahren wieder aus der Originalverpackung hervorgeholt und für einen Fotoausflug benutzt.

Was es noch zur EOS 350D gab. Die habe ich für bald 10 Jahren für Größenordnung 50 Euro samt 18-55 mm Kitzoom auf einem Flohmarkt gekauft. Und ich fand die EOS 350D nicht unspannend, da sich die von Canon gewollte "Kastration" um bestimmte Einstellungen stillzulegen.

Jetzt Christian Zahn: Besonderheiten

Die Canon EOS 350D war die zweite Canon-Amateur-dSLR. Der Vorgänger EOS 300D unterschritt als erste digitale Spiegelreflexkamera die „magische Grenze“ 1000 Euro und war ein enormer Verkaufserfolg. Etwa zwei Jahre später erschien der hier vorgestellte Nachfolger der ersten „Volks“-dSLR.

Der optionale Hochformatgriff nimmt zwei Akkus auf, er kann auch an der 400D verwendet werden. Weil die EOS 350D erheblich kleiner ist als der Vorgänger, paßt deren Akku nicht und Canon entschied sich, einen Akku aus der PowerShot-Kampaktkameralinie einzusetzen. War die Kapazität des NP-2L für die PowerShot S50 noch durchaus angemessen, ist sie für die 350D eigentlich zu klein, ein etwas ausgiebiebigerer Einsatz der Bildkontrolle oder die Nutzung des Aufklappblitzes sorgt dafür, daß die Akkus nur wenig mehr als 200 Aufnahmen durchhalten.
Meine Akkus sind sowohl original von Canon als auch „Nachbauten“ und unterschiedlich alt. Ich hatte sie kurz vor dem Fotoausflug geladen, einer hielt nur sehr wenige Aufnahmen, bis die Kamera „Akku leer“ meldete, somit mußte ich diesen entsorgen. Die verbliebenen Akkus waren trotz des Alters noch recht problemlos und hielten Hunderte von Bildern durch.

Zur Puffern der Kameraparameter und der Uhr ist im Kamera-Akkufach eine kleine Lithiumbatterie des Typs CR2016 vorhanden. Wenn die Kamera beim Akkuwechsel die Uhrzeit vergißt, muß diese Batterie ersetzt werden. Die 350D ist die letzte Consumer-dSLR mit einer Pufferbatterie, danach war dieses Feature den höhenwertigen ein- bzw. zweistelligen Profi- und Semiprofimodellen vorbehalten. In den drei- und vierstelligen Amateurmodellen kamen fest eingebaute Kondensatoren oder Akkus zum Einsatz, die den Weiterlauf der Uhr aber nicht über Jahre, sondern nur über wenige Tage bis Wochen sicherstellen können.

Die EOS 350D ist die letzte Canon-Amateur-dSLR, die ein rückseitiges Statusdisplay hat. Alle danach erschienen EOS-Kameras mit rückseitigem SW-LCD-Display waren Profimodelle der „1“er-Klasse.

Im Gegensatz zu den früheren Canon-dSLRs kann das aktive AF-Feld bei fester Feldwahl durch den Fotografen entweder wie bisher üblich mit Hilfe des Fingerrades „durchfahren“ werden oder aber (per Umschaltung im Menu) durch die Cursortasten ausgewählt werden. Allerdings erst nach Druck auf eine Taste, dann blinken die AF-Felder im Sucher und die Cursortasten sind aktiv. Bitte beachten: die AF-Anwahltaste ist nur aktiv, wenn die Belichtungsmessung der Kamera abgeschaltet hat! Schnelles AF-Feld-Verstellen geht deshalb nicht, möglicherweise ist ein bewegtes Motiv auch schon „weg“, bis man das AF-Feld umschalten konnte.

Solange der Bildzähler nicht vom Anwender oder Service zurückgesetzt wurde, kann aus dem von der Kamera angelegtem Ordner und der aktuellen Bildnummer auf die Zahl der Auslösungen geschlossen werden; die Kamera legt alle 100 Bilder einen neuen Ordner auf der Speicherkarte an, der Startwert ist 100. Ist die aktuelle Ordnernummer z. B. 371, so hat die Kamera circa 27.100 Auslösungen hinter sich.

Die UVP der EOS 350D betrug ca. 900 Euro (ohne Objektiv) bzw. ca. 1000 Euro (mit 18-55 Kitobjektiv). Der heutige Gebrauchtpreis liegt bei etwa 15-75 Euro je nach Zustand, Zahl der Auslösungen und Lieferumfang. Ich erwarb mein Exemplar Anfang 2024, habe damals etwa 3000 Aufnahmen gemacht, seit dem lag sie unbenutzt in der OVP, die Lithium-Pufferbatterie hat die Kamerauhr mit relativ geringer Zeitabweichung weiterbetrieben.

Alle Beispielaufnahmen entstanden bei 100 ASA, gespeichert als CR2, konvertiert mit Canon DPP, bearbeitet mit Photoshop CS4. Die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. Beim Objektiv 18-55IS STM war der Bildstabilisator eingeschaltet.

Fazit 2025

Dank Lithiumbatterie für die interne Kamerauhr mußte ich lediglich Akku und Speicherkarte einlegen, Objektiv anbringen sowie die Uhrzeit etwas korrigieren, dann konnte ich sofort losfotografieren. Ein vorbildliches Verhalten, manch andere Kamera war beim großem Funktionstest problematischer.

Weil die Auflösung mit nur 8 Megapixeln ziemlich gering ist, die AF-Geschwindigkeit behäbig und die Speichergeschwindigkeit langsam, kommt die Kamera wieder für mehrere Jahre zurück in die OVP und ab in den Schrank mit ihr!

Christian Zahn, Dezember 2025

 

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