Fürs Foto wurden die Gegen-/Streulichtblenden demontiert …
Nach Christian Zahns Funktionstest 2025 der dreistelligen Olympus E-410, E-500 und E-520 Einsteiger Modelle zum Abschluss die vorletzte einstellige Profi-FourThirds-Olympus E-3
Im Sommer 2025 Erfahrungsbericht "Von Verachtung zu Hassliebe und etwas Respekt — FourThirds-DSLRs: Die Profi-Olympus E-3" ausführlich vorgestellt und mit Beispielfotos illustriert, war am Ende zu lesen: "Keine Frage, dass die E-3 als deklarierte Profi-Olympus-DSLR auch mit in die Basketballhalle muss! (…) Mit dem 2,8-3,5/14-56 = KB-äquivalenten 24-112 mm ist man auch von der Lichtstärke für Aufnahmen in Korbnähe gut gerüstet. Was die Olympus E-1 2017 geschafft hat, sollte die E-3 acht Jahre später ja wohl auch locker können!"
Mit dem 2,8-3,5/11-22 mm bin ich im Superweitwinkelbereich. 2,8-4/12-60 mm und 2,8-3,5/14-56 mm entsprechen von Brennweite und Lichtstärke umgerechnet weitgehend dem 2,8/24/28-70/120 mm Kleinbild Reportage Standard Zoom. Ich habe mich jetzt erstmal fürs lichtstarke 14-56/28-112 mm entschieden, werde im neuen Jahr aber möglicherweise auch noch das vom Autofokus her – "Silentwave"-/Ultraschall-Antrieb – möglicherweise schnellere 2,8-4/12-60 mm erneut probieren. Was seinen Test "OLYMPUS ZUIKO DIGITAL 12-60mm 1:2,8-4 ED SWD SUPERSONIC WAVE DRIVE" adaptiert auf der spiegellosen Olympus OM-D E-M1 2023 in der Basketballhalle aber bereits erfolgreich bestanden hat.
Da ich jetzt ganz entspannt an den letzten Basketballtermin des Jahres rangehe, musste noch Tele her. In Form des vorhandenen, kaum gebrauchten ZUIKO DIGITAL 40-150mm 1:3.5-4.5.
Christian Zahn zu diesem Objektiv:
Dieses Telezoom hat einen gravierenden Serienfehler: Durch Benutzung oder Alterung fällt der Antrieb der Blendenmechanik aus, das Objektiv kann die Blende dann nicht mehr schließen, auch wenn die Kamera dies vorgibt. Leider gibt das Objektiv keine Fehlermeldung an die Kamera, so daß erst auf dem Kameradisplay oder schlimmstenfalls zuhause beim Sichten der Aufnahme auffällt, daß die meisten Aufnahmen überbelichtet sind. Lediglich Fotografieren mit Blendenvorwahl auf Offenblende ergibt einwandfreie belichtete Aufnahmen.
Der Ausfall erfolgt irgendwann bei jedem Exemplar dieses Objektivs, möglicherweise bricht schlicht das Flachbandkabel, das die elektrische Verbindung vom Objektivbajonett zur beweglichen Linsengruppe herstellt, zwischen denen die Blende eingebaut ist; möglicherweise fällt der Motor des Antriebs aus. Ich habe zwei Exemplare dieses Objektivs, das zuerst gekaufte hat nach kurzer Zeit diesen Fehler bekommen, das gezeigte ist fast unbenutzt und darum funktionsfähig. Beim defekten 40-150 höre ich beim Zoomen deutliche Kratzgeräusche aus dem Objektivinneren, die auf ein gebrochenes Kabel hindeuten könnten.
Das Objektiv ist heutzutage teilweise sehr günstig zu bekommen. Je nach Zustand und Lieferumfang kostet es zwischen 50 und 100 Euro. Wer es kauft, sollte sich vom Verkäufer die einwandfrei Funktion der Blendenverstellung zusichern lassen bzw. ein deutlich verlängertes Rückgaberecht vereinbaren.
Tatsächlich blendet mein Exemplar noch zuverlässig ab! Was aber letztlich egal ist, da ich in der Basketballhalle ausschließlich mit Offenblende fotografieren werde.
Noch ein Wort zu Sensorempfindlichkeit: Eine schnelle Testreihe im eher dunklen Wohnzimmer zeigte: Besser nicht ISO 3.200. ISO 1.600 sind problemlos möglich, danach werde ich die Drittelstufen wählen. Heißt maximal ISO 2.500 oder besser ISO 2.000. Für das Telezoom. Beim lichtstärkeren Weitwinkelzoom schaue ich mir die Verschlusszeiten an. Wenn ISO 1.600 für die 1/1000 s reichen, bleibt es dabei.
Hat aber den Beweis erbracht, dass zumindest mein Exemplar des ZUIKO DIGITAL 40-150mm 1:3.5-4.5 noch einwandfrei funktioniert und abblendet! ISO 640, 118 mm Brennweite, 1/2500 s, Blende f/8.
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Damit ist meine Olympus FourThirds-DSLR-Klasse/Sammlung abgeschlossen. Ein Objektiv hätte ich zwar gerne noch, aber das kann zur ein Zufallsfund werden. Das interessante und lichtstarke OLYMPUS ZUIKO DIGITAL 50-200mm 1:2.8-3.5 scheint bei der angebotenen Anzahl in eBay keiner wirklich verkaufen zu wollen … Selbst die einfache Ausführung beginnt bei Profianbietern – und nur da würde ich kaufen – bei 350 Euro. Der Nachfolger mit S(-ilent)W(-ave)D(-rive) (Ultraschall) geht dann gleich auf 400 plus Euro. Tatsächlich verkauft wurde Exemplare für unter 300 Euro, privat schon mal um und knapp unter 200 Euro. Alles Beträge, die ich in ein totes Kamera-System nicht investiere. So sehr ich die Olympus E-3 schätzen gelernt und auch gerne für realistische 70 Euro gekauft und benutzt habe. Die lasse ich auch nicht in den Tiefen meiner Sammlung verschwinden.
Und doch war mir hinterher klar, wie chancenlos FourThirds von Anfang an war. Zumindest wenn man für die im Verhältnis zum kleinen 13x17 mm mFT Viertelformat-Sensor übergroßen einstelligen E-Modelle Profimaßstäbe anlegen wollte. Was Sensorgröße/Abmessungen angeht, ist meine 12 Megapixel Olympus E-600 HIER und HIER viel ausgewogener! Dazu noch das Marketinggeschrei der angeblich weit überlegenen telezentrischen Olympus-Objektive.
Zum Schluss nochmal die drei Olympus FT-Profi-DSLRs in zeitlicher Abfolge und zum Vergleich die Profi-Flaggschiffe von Canon und Nikon aus dem gleichen Zeitraum:
- Canon EOS 1D, 2002, 4 MP, 8 B/s
- Nikon D2H, 2003, 4 MP, 8 B/s
- Olympus E-1, 2003, 5 Megapixel, 3 B/s
- Canon EOS 1D MK II, 2004, 8 MP, 8,5 B/s
- Nikon D2X, 2004, 12 MP, 5 B/s alternativ im Crop 2 Format 7 MP, 8 B/s
- Olympus E-3, 2007, 10 MP, 5 B/s
- Canon EOS 1D MK III, 2007, 10 MP, 10 B/s (*)
- Nikon D3, 2007, 12 MP Vollformat, 9 B/s
- Nikon D700, 2008, 12 MP Vollformat, 5/8 B/s
- Olympus E-5, 2010, 12 MP, 5 B/s
(*) Die Canon EOS 1D MKIII war vom Autofokusverhalten her eine Katastrophe, regelrechte Fehlkonstruktion, die etliche Profi Canon-Anwender zurück ins Nikon-Lager zur D3 wechseln ließ …
Zur Nachbearbeitung
Da musste im Unterschied zur Canon EOS 55D mit der CANON ZOOM LENS EF 80-200mm 1:2.8 L erheblich mehr Hand angelegt werden, damit es gut aussieht: stärker entrauschen, mehr Nachschärfung, mehr Weißabgleichskorrektur.
Mit der Olympus E-600, meinem bisherigen Platzhalter der "höchsten" Olympus FT-DSLR. Seinerzeit für 50 Euro gekauft mit ehrlicher Defektbeschreibung, aber funktionierend. Eine CF-Karte egal welcher Größe wird nicht gelesen, aber der zweite xD-Karten Einschub funktioniert einwandfrei. Auf die 2 GB xD-Karte passen 130 RAW-Fotos/Dateien. Die E-600 werde ich 2026 auch in der Basketballhalle probieren — mit dem OLYMPUS ZUIKO DIGITAL 12-60mm 1:2.8-4. Das auf dem Papier durch den SWD: SUPERONIC WAVE DRIVE, Ultraschallantrieb etwas schneller sein müsste, als das diesmal eingesetzte 2,8-3.5/14-54 mm Digital Zuiko. Man wird sehen.
Ralf Jannke, Dezember 2025
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| Autor: | Ralf Jannke |
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| Erstellt: | 11.12.2025 |
















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