2,8-3,5/14-54 mm 3,5-4,5/40-150 mm Olympus FourThirds Zuiko Olympus OM-D E-M5

Mauerblümchendasein?

2003 präsentiert Olympus die erste digitale Spiegelreflexkamera der Welt mit dem neuen 13 x 17 mm FourThirds-(FT-)Sensor im Seitenformat 4:3. Olympus E-1, die ausbaufähige, abgedichtete und besonders robuste 5 Megapixel DSLR mit Profi-Ambitionen.

Was den Autofokus betrifft, eine konventionelle DSLR mit AF, deren AF-Sensoren auf einem Extra-Sensor montiert sind. Dazu gab es mehr und mehr neu gerechnete Objektive, exakt auf den FT-Sensor zugeschnitten — Stichwort "telezentrisch". Für mich mehr Marketinggetöse, denn möglicherweise korrigierte die Kamerasoftware diverse Objektiv-Abbildungsfehler bereits mehr als bei anderen Herstellern.

Olypedia.de bietet unter „Four Thirds System“ eine komplette Auflistung aller Kameras und Objektive für FourThirds

Unter den FourThirds-Objektiven auch die beiden hier erneut präsentierten Zooms, die nicht in die erste Garnitur entsprechender Olympus FT-Profiobjektive gehören, aber ihre Qualitäten haben, z.B. Lichtstärke:

  • OLYMPUS ZUIKO DIGITAL 14-54mm 1:2.8-3.5
  • OLYMPUS ZUIKO DIGITAL 40-150mm 1:3.5-4.5

2006 gibt es mit der E-330 bei einer Olympus-Systemkamera erstmals „Liveview“. Was auf den Autofokus noch keinen Einfluss hat.

2008 bieten die beiden Olympus FourThirds-DSLRs E-420 und E-520 Liveview UND Kontrast-Autofokus bei hochgeklapptem Spiegel direkt auf dem Bildsensor. Dafür werden neue, Kontrastautofokus-fähige Objektive erforderlich. Bestimmte Objektive lassen sich per Firmware-Update nachrüsten, zu alten Objektiven bleibt dieser Fortschritt verschlossen … Offiziell sind diese ganz frühen Olympus FourThirds-Objektive also Kontrastautofokus-ungeeignet. Dazu gehören auch die beiden oben gezeigten „Mauerblümchen“ 2,8-3,5/14-54 mm und 3,5-4,5/40-150 mm.

Mit denen auf den DSLRs Olympus E1 (5 MP)Panasonic Lumix DMC-L1 (7,5 MP), Olympus E-500 (8 MP) und Olympus E-420 (10 MP) auch bereits fotografiert wurde, wie in den Praxisberichten gezeigt. Dazu gesellt sich noch ein drittes – theoretisch Kontrastautofokus-ungeeignete – Objektiv, das 10-fach Zoom 3,5-6,3/18-180 mm. Letzteres erfolgreich auch auf der 10 Megapixel Panasonic Lumix DMC-L10. Außerdem war das 18-180 mm auf der 5 MP E-1 mit zu einem Trip ins rheinische Braunkohlenrevier. Bis dahin waren das Objektiv-Einsätze auf für diese Objektive mit FourThirds-Bajonett eingerichtete Spiegelreflexkameras.

Dass der Einsatz alter FourThirds Objektive auf einer Kamera, die nur über Kontrast-AF verfügt, dennoch möglich ist, zeigte sich 2018. Auf einem Sommertrip zur dänischen Ostseeinsel Bornholm, die vor der schwedischen Ostküste liegt, wurde erfolgreich mit dem 18-180 mm auf der spiegellosen 16 MP Olympus OM-D E-M10 fotografiert. Dieses Zoom mit FourThirds-Anschluss wurde per FourThirds-/microFourThirds-Adapter auf der OM-D E-M10 betrieben. Wie auch das 4-5,6/9-18 mm FourThirds Superweitwinkel-Zoom. Das als neueres FT-Objektiv allerdings von Haus aus Kontrastautofokus-fähig ist.

Eine optische Einschränkung des 18-180 mm Zooms soll aber nicht verschwiegen werden. Aufgrund des Alters und der nicht mehr taufrischen Frontlinse tat sich das 10-fach Zuiko auf den 16 MP der OM-D E-M10 deutlich schwerer als auf den 5 oder 10 MP der Olympus/Panasonic-FT-DSLRs. Für ein schönes Bornholm Fotobuch hat es trotzdem gereicht. Und bei 26 Grad um Mitternacht und 36 Grad um die Mittagszeit stand der Sinn einfach nicht nach dauernden Objektivwechseln. Das 18-180 mm war in dieser Situation super bequem. Aber ich werde es nicht mehr auf meine aktuelle 16 MP Olympus OM-D E-M5 adaptieren.

Aber warum nach besagtem 18-180 mm 10-fach Zoom und den beiden FourThirds-Festbrennweiten

nicht ein Versuch mit den zu Beginn gezeigten Zooms 2,8-3,5/14-54 mm und 3,5-4,5/40-150 mm? Vorausgesetzt, man kann mit der beim Einsatz des 25/35 mm Zuiko Pancakes im Praxisbericht beschriebenen Einschränkung leben, keine bewegten oder gar Action-Motive ablichten zu können.

Obwohl keine Olympus FourThirds-Premiumlinsen, zeichnen sich die beiden Zooms durch eine gute Lichtstärke aus. Die rund doppelt so hoch ist, wie die der Kitzooms, die bei längster Brennweite auf f/5,6 runtergehen. Umgerechnet aufs 24 x 26 mm Kleinbildformat muss sich das 2,8-3,5/28-108 mm Zoom wahrlich nicht verstecken. Siehe den aufwändigen Aufbau in der Spezifikation. Und ein 3,5-4,5/80-300 mm Zoom ist auch nicht zu verachten. Dazu kommt noch die Sensorstabilisierung der Olympus OM-D E-M5.

Spezifikation

OLYMPUS ZUIKO DIGITAL 14-54mm 1:2.8-3.5, 2003-2009

  • Länge x Durchmesser x Gewicht: 87,5 x 73,5 mm, 435 g
  • Filtergewinde 67 mm, Nahdistanz 0,22 m
  • Blende: 7 Lamellen, f/2,8/3,5-22
  • Optischer Aufbau, Linsen/Baugruppen: 15/11, 3 asphärische Linsen
  • Ab 2009 als OLYMPUS ZUIKO DIGITAL 14-54mm 1:2.8-3.5 II.

OLYMPUS ZUIKO DIGITAL 40-150mm 1:3.5-4.5, 2004-2006

  • Länge x Durchmesser x Gewicht: 107 x 77 mm, 425 g
  • Filtergewinde 58 mm, Nahdistanz 1,5 m
  • Blende: 7 Lamellen, f/3,5/4,5-22
  • Optischer Aufbau, Linsen/Baugruppen: 13/10
  • Kein Nachfolger

Erster Schnelltest im eigenen und Nachbars-Garten

Obere Reihe die kompletten Fotos, reduziert auf 2.400 x 1.800 Pixel, untere Reihe: 1:1 Crops aus 16 MP mit Fotodaten, 2.400 x 1.800 Pixel

Beispielfotos 14-54 mm, 6 Megapixel

Alles tadellos! Maximal Blende 8 oder 5,6. Das 14-54 kommt bei mir garantiert wieder zum Einsatz – siehe Schlusssatz!

Beispielfotos 40-150 mm

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Aber alle meine vier (fünf) Olympus FourThirds-Objektive

sind also auch 2022 noch gut zum Fotografieren geeignet. Ich würde allerdings die beiden Festbrennweiten und das lichtstarke Weitwinkelzoom bevorzugen. Und statt zum 40-150 mm dann doch eher zur Kombination Olympus PEN E-P2/18-180 mm greifen, meinem fünften Zuiko Digital Zoom …

Nur mit dem Abblenden sollte man nicht übertreiben. Auch wenn sich die Objektive bis f/22 abblenden lassen – Stichwort Beugung.

Gemäß der Faustformel Fotodiodenabstand auf dem Bildsensor (Pixelpitch) x 2 sollte man die Blenden im Auge behalten und nicht zu weit schließen! 

  • 5 Megapixel DSLR (E-1) 6,7 µm = Blende f/13,4
  • 8 Megapixel DSLRs (E-500) 5,3 µm = Blende f/10,6
  • 10 Megapixel DSLRs (E-510) 4,7 µm = Blende f/9,4
  • 12 Megapixel DSLRs/DSLMs (PEN E-P2) 4,3 µm = Blende f/8,6
  • 16 Megapixel DSLM (OM-D E-M1) 3,7 µm = Blende f/7,4

Bedeutet auf der hier verwendeten 16 Megapixel OM-D E-M5 großzügig gerundet Blende f/8, maximal f/11.

Ob die durchs Konstruktionsprinzip der älteren Objektive – nicht (offiziell) Kontast-AF-fähig – bemängelte Autofokus-Schwäche durch Wechsel auf eine spiegellose Olympus mit Phasendetektions-AF umgehen lässt, muss die Zukunft zeigen. Leider erwies sich meine Phasen-AF-fähige OM-D E-M1 seinerzeit als nur noch zu verschrottendes Exemplar. Ich werde den Gebrauchtmarkt beobachten. Um irgendwann in 2022 doch nochmal eine OM-D E-M1 zu erwerben. Dann werde ich auch meine hier erneut vorgestellten Festbrennweiten und Zooms nochmal "ausführen" …

Ralf Jannke

 

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