Ein gewollt unfairer Vergleich und eine Wunderheilung!

Wunderheilung?

Zunächst Krokusse, die keine sind

Es ist Herbst und die Herbstzeitlosen beginnen aus der Erde zu kommen. Da bekam ich einfach Lust sie nicht nur mit dem allgegenwärtigen Smartphone, sondern auch mit meinen drei Makro-Objetiven MINOLTA MACRO ROKKOR-QF 1:3.5 f=50mm von vermutlich 1958, dem Nikon Micro-NIKKOR 105mm 1:4 abzulichten (1977 - 1981) und OLYMPUS ZUIKO DIGITAL 35mm 1:3.5 MACRO von 2005. Um dabei zu erkennen, dass ich diese hochgiftigen Schönheiten schon im Herbst 2021 mit dem Minolta-Makro abgelichtet habe. Wobei sie 2021 schon ziemlich abgeblüht waren.

Dieses MINOLTA MACRO ROKKOR-QF 1:3.5 f=50mm wollte ich unbedingt für die AltglasSammlung haben, stellt es mit M39 Schraubanschluss doch so eine Art Übergang von der Messsucherkamera- und die Spiegelreflex-Welt dar. Zu diesem Makro gibt es diese drei Praxisberichte:

Es ist vom Alter her kein Premium-Makro, aber ich habe Spaß an historischen und bezahlbaren (!) Objektiven. Antreten musste es adaptiert auf der 16 MP "Viertelformat" (13 x 17 mm microFourThirds-Sensor) Olympus OM-D E-M5 gegen das erst unlängst und erstmalig gewürdigte Nikon Micro-NIKKOR 105mm 1:4. Ins Boot wurde noch das FourThirds OLYMPUS ZUIKO DIGITAL 35mm 1:3.5 MACRO mit Autofokus per Adapter auf die 2010 vorgestellte 12 Megapixel Panasonic DMC Lumix G2, weil die einen kleinen Blitz an Bord hat, um etwas mehr Licht zu schaffen. Und auch mal wieder vor die Tür musste ;-) Die Herbstzeitlosen im Vorgarten haben nie volles Sonnenlicht. Das 105 mm Nikkor wurde auf die 16 MP Halbformat Fuji X-E2 adaptiert, womit ich zur "Wunderheilung" komme.

Wunderheilung?

Was war passiert? Ich hatte meine X-E2 selbst "blindgeschaltet". Durch versehentliche und priorisierte Wahl des E-Suchers, der bei meinem Exemplar defekt ist. Ergebnis: Es war nicht nur kein Motiv erkennbar — logisch –, es war auch auf dem abgeschalteten Monitor nichts zu sehen. Inklusiver der kompletten Einstellung der X-E2 via Monitor :-( Nach vielem Probieren – Batterie raus, Youtube befragt, Tipp wirkungslos – habe ich die X-E2 mit großem Bedauern "stillgelegt". Einige Tage später hatte ich bei einem letzten Versuch einfach einen Akku eingelegt und die Kamera eingeschaltet. Und? Bis auf den defekten E-Sucher lief alles, wie gewünscht. Ich musste nur Datum und Uhrzeit und ein paar andere Dinge eingeben — fertig.

MINOLTA MACRO ROKKOR-QF 1:3.5 f=50mm, 16 MP Olympus OM-D E-M5, früher Vormittag

Topaz Sharpen AI hat nachgeholfen …

Nikon Micro-NIKKOR 105mm 1:4, 16 MP Fuji X-E2, Nachmittag

OLYMPUS ZUIKO DIGITAL 35mm 1:3.5 MACRO, 12 MP Panasonic G2, rechts Topaz, Vormittag, Gehäuseblitz!

Durch die Decke ;-) OLYMPUS ZUIKO DIGITAL 35mm 1:3.5 MACRO, 16 MP Olympus OM-D E-M5

Ergebnisse

Schon beim Fokussieren des Minolta Makros fiel auf, wie weich die Abbildung beim Fokussieren = Offenblende ist. Der mFT-Sensor der 16 MP Olympus OM-D E-M5 hat einen Pixelabstand/Pixelpitch von 3,7 µm. Heißt kleineste Blende ohne Beugungsunschärfe 3,7 x 2 = 7,4, gerundet f/8. Eine Blende mehr geht noch, aber mit f/11 ist dann Schluss. Mehr Schärfe gab es nicht. Egal, was man davon hält, interessant, was Topaz Sharpen AI da noch "künstlich" verbessert. Zur Ehrenrettung des uralten Minolta Makros: Hochgerechnet auf 24 x 36 mm Kleinbild hat die OM-D E-M5 die Pixeldichte einer 63 Megapixel Vollformat Digitalkamera. Beim Foto mit dem 105 mm Nikkor auf der Fuji X-E2 kam kein Topaz zum Einsatz! Es hat auch eine gewisse "Duftigkeit", die zum Motiv passt. Und das 35 mm Olympus FT Makro? Hat Spaß gemacht, das auf die Panasonic G2 zu adaptieren. Für die "Sonne" sorgte der kleine Klappblitz der G2.

Die beiden Objektive OLYMPUS ZUIKO DIGITAL 35mm 1:3.5 MACRO und Nikon Micro-NIKKOR 105mm 1:4 reichen mir für meine Makro-/Nahaufnahme-Bedürfnisse vollkommen. Auf keinen Fall werde ich da in teures Neu-Autofokusglas investieren. Das mit Kamera-Computerhilfe sicher mehr Schärfe aus den Fotos holt. Denn das haben immer noch nicht alle Anwender realisiert: Die neuen Objektive sind sicher gut, sehr gut. Und sehr teuer. Es gibt vermutlich kein Objektiv mehr, wo die Kamerasoftware nicht noch weiter "verbessert". Was ja O.K. ist, denn was will ich in der Regel? Eine möglichst perfekt scharfe Abbildung. Mir genügen aber die beiden alten und preiswerten Makros und bei Bedarf Computer-/Softwarehilfe durch Topaz! Das Minolta bleibt ein gerne in die Sammlung aufgenommenes, eher seltenes Objektiv. Was ich für Makros nicht mehr nehmen werde.

Ralf Jannke, Herbst 2022

 

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