Nikon (D2Hs) D2X Z7 mit SIGMA ZOOM 28-70mm 1:2.8

Draußen absolut unnötig: HI-1 = ISO 3.200. Aber ich wollte die Möglichkeiten probieren. Links out-of-the-camera (ooc), rechts bearbeitet

ISO 3.200, mit der Lightroom KI entrauscht

Das hatte nun wenig mit der Basketballhalle zu tun ;-) ISO 3.200 bei Tageslicht sind etwas anderes als ISO 3.200 in der Sporthalle. Aber ein Hinweis war es schon, dass die ISO 3.200 gut unter Kontrolle sind. Wobei ich auch die letzte Stufe der D2Hs ausprobieren werde: ISO 6.400. Da ISO 3.200/6.400 außerhalb der "serienmäßigen" Empfindlichkeit von ISO 1.600 liegen, werden sie als HI-1 und HI-2 gekennzeichnet. Da kommt dann die KI-Entrauschung von Adobe Lightroom zum Einsatz!

UMDISPONIERT: Von der D2Hs zur D2X(s)

Warum der Modell-Wechsel?

Was die hohen ISOs betrifft, ist die 4 Megapixel D2Hs klar im Vorteil. Sie bietet serienmäßig ISO 1.600 und die beiden Verstärkungsstufen HI-1 = ISO 3.200 und HI-2 = ISO 6.400. Bei der D2X(s) ist serienmäßig bei ISO 800 Schluss. Danach folgen die Erweiterungsstufen H 0.3, H 0.7, H 1 und H 2. ISO 1.000, 1.250, 1.600 und 3.200. Die durch die erst mit höheren Lightroomversionen eingeführte KI unterstützten Rauschreduzierung und Topaz Photo AI aber ihre Schrecken verloren haben. Die D2X(s) bietet eben mehr Auflösung. Im gewöhnlichen Halbformat-DX-Sensormodus 12 Megapixel und im so genannten Crop 2 Highspeedmodus 7 Megapixel. Also über der probierten 6 MP Nikon D70 und der 4 MP Nikon D2Hs. Die D70 kann 3 B/s, die D2Hs 8 B/s. Im DX-Modus ist die D2X(s) 5 B/s schnell, im Crop 2 Highspeed-Modus 8 B/s. Außerdem verdoppelt der Crop 2 Modus die Brennweite. Damit stehen mit dem 2,8/28-70 mm Sigma wahlweise KB-äquivalente 42-105 mm oder 56-140 mm zur Verfügung. In Basketball-Korbnähe lieber 5 B/s mit 42-105 mm, etwas weiter weg 8 B/s 56-140 mm.

Das "s" in Klammern bei D2X(s)?

Mit einem entsprechenden Firmwareupdate konnte die D2X seinerzeit fast auf die D2Xs verbessert werden. Mit der neuen Firmware werden u.a. AF-Genauigkeit und AF-Verfolgungseigenschaften verbessert, der so genannte „Lock-On“ beinhaltet nun vier Einstellungen: Lang, Normal, Kurz und Aus. Der Lock-On steuert das Verhalten des AF, wenn sich kurzfristig ein unerwünschtes Detail/Motiv zwischen das Hauptmotiv und die Kamera schiebt. Salopp gesagt: „Wie lange soll sich die Kamera merken, wie die letzte Entfernung des bewegten, vom Autofokus zu verfolgende Hauptmotiv war?“ Dazu kann die Empfindlichkeit jenseits der ISO 800 in feineren Schritten eingestellt werden.

Und nochmal: Erbsenzählerei ;-)

Im Tableau

  • Obere Reihe: Crop 2-Modus, 44 mm Brennweite, f/5,6 ohne Nachbearbeitung: ISO 800, ISO 1.000, ISO 1.250, ISO 1,600, ISO 3.200
  • Zweite Reihe Crop 2-Modus, 44 mm Brennweite, f/5,6, KI-Entrauschen 50 Prozent, Schärfung 80/2,8: ISO 800, ISO 1.000, ISO 1.250, ISO 1,600, ISO 3.200

Ohne Entrauschungstools hätte man es bei der D2X besser bei ISO 400 bewenden lassen. Aber mit ISO 400 kam man bei Innenaufnahmen ohne Blitz auch nicht so weit.

Und Sport?

Da blieb ohne Entrauschung nur ISO 800 und lichtstarke Objektive mit mindestens f/2. Wobei ein SW Tageszeitungsfotodruck einiges an digitalem Korn = Rauschen verzieh. Was man halt aus Analogzeiten gewohnt war.

Sigma-Gegenlichtprobe im Halb- und Crop 2-Format

Der "Beweis" der Tauglichkeit war ja schon auf der Nikon D70 (Basketball) erbracht. Dazu noch ein Schuss in unsere Kiefer …

Was damals ging: Nikon D1 2007 am Limit: Volle Auflösung 2,7 Megapixel, ISO 6.400

Ich hatte 2007 auf der nächtlichen Fähreinfahrt in den Hafen Rostock von Bord der Fähre eine Werftananlage mit den gut versteckten ISO 6.400 der Nikon D1 fotografiert. Man hätte das Foto so aufbereiten können, dass es mindestens in SW druckbar gewesen wäre … Wobei eine Zeitung bei einem entsprechenden Motiv vermutlich nicht davor zurückgeschreckt hätte trotz Banding und Rauschen auch in Farbe zu dokumentieren!

Am Bandig – den streifenförmigen Störungen bei ISO 6.400 – hat sich auch Topaz Photo AI die Zähne ausgebissen … Und doch: Man hatte sein Foto!

Ich werde die D2X(s) jetzt auf jeden Fall mit ISO 1.600 laufen lassen, fürs Mannschaftsintro in der stockdunklen Halle ISO 3.200. Mit der Stärke der KI-Entrauschung und der Nachschärfung werde ich sicher noch experimentieren.

Zunächst aber: "Hosen runter";-) "Farbe bekennen" – oder: Das SIGMA ZOOM 28-70mm 1:2.8 auf der 45 Megapixel Vollformat Nikon Z7

Ich hatte ja Null Bock auf einen Rundgang …

Aber da gab es doch den wöchentlichen Physio-Termin mit "Zugriff" auf eine schöne Ziegelsteinmauer und den dazugehörigen Fabrikrest. Also die Z7 samt FTZ und Stativ in den Kofferraum. Und nach der Physio die Wand mit 28 mm, 50 mm und 70 mm abgelichtet. Bei Offenblende f/2,8 - f/4 - f/5,6 und f/11 der Beugungsgrenze der Nikon Z7. Die Koppelung Sigma Zoom von 1992-Nikon FTZ-Nikon Z7 ging genauso problemlos, wei beim SIGMA AF 14mm 1:3.5! Natürlich ohne Autofokus, das 28-70 mm Sigma ist wie das 14er ein Stangen-AF Objektiv. Dafür mit sicherer Fokussierung bei Offenblende und Stellen der gewählten Blende f/4 - f/5,6 -f/11.

Bei dieser Gelegenheit

Das SIGMA ZOOM 28-70mm 1:2.8 trägt eine falsche Bezeichnung! Richtig müsse es heißen: SIGMA "VARIABLE FOCUSING" 28-70mm 1:2.8.

Denn bei jeder Brennweitenänderung muss neu manuell fokussiert werden! Ein Fehler? Vermutlich eine Konstruktionserleichterung! Ein "Fehler", der im Autofokusbetrieb natürlich nie auffällt! Ich bin mir auch ganz sicher, dass das 28-70 mm Sigma damit nicht allein steht! Das dürften andere "Zoom"-Objektive ganz genauso machen …

Beschrieben wurde das Verhalten auch im Beitrag von 2020: "2,8/35-85 mm Vivitar Serie 1, adaptiert auf die FUJIFILM X-T30": Satte 775 g bringt das lichtstarke Zoom, das gar keins ist, ohne Adapter auf die Waage. Tatsächlich ist das "Vivitar Series I 35-85MM 1:2.8" ein "AUTO VARIABLE FOCUSING" Objektiv. Was bedeutet, dass bei jeder Brennweitenverstellung neu fokussiert werden muss!

Fleißarbeit 1: das komplette Motiv Ziegelwand bei Offenblende f/2,8 und 28, 50 und 70 mm Brennweite

Fleißarbeit 2: En Detail 28 mm, f/2,8 - f/4 - f/5,6 - f/11, 50 mm, f/2,8 - f/4 - f/5,6 - f/11, 70 mm, f/2,8 - f/4 - f/5,6 - f/11. 1:1 Crops. Bitte auf die Dateibezeichnungen achten!

Vom Areal, 3.600 Pixel, 28 mm, 50 mm, 70 mm Blende f/5,6

Und?

Für Zustand und Alter (33 Jahre) hat sich das 2,8/28-70 mm Sigma auf den 45 Megapixel achtbar geschlagen. Da ich nicht vor habe das 28-70 auf Fototouren in die Landschaft mitzuschleppen, spielt es auch keine Rolle, dass man es besonders bei 28 mm tunlichst kräftig abblendet, wenn die Bildecken relevant sind. Blende f/11 ist Beugungsunschärfe-mäßig eh Sxhluss. Blende f/8 dürfte auch schon funktionieren. Bei 50 und 70 mm kommt es beim Basketball auf die Bildmitte an. Und noch uninteressanter werden die Bildecken im Crop 1,5-Halbformat-Sensor oder im Crop 2 Highspeed-Modus der D2X.

Mit der Nikon D2X(s) und dem 2,8/28-70 mm in der Basketballhalle, Tableau aus 1:1 Crops

Zwei je 6 Megapixel 1:1 Crops zusammenmontiert

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Dieser Termin hat der NikonD2X(s) wirklich alles abverlangt! Ohne Lightroom-Hilfe inklusive der sehr guten KI-Entrauschung wäre das kaum etwas geworden. Oder wie schon geschrieben: "Was die hohen ISOs betrifft, ist die 4 Megapixel D2Hs klar im Vorteil."

Den Begriff Vorteil würde ich glatt noch erweitern

Überlegenheit wäre die bessere Beurteilung! Nach diesem Gang in die Basketballhalle würde ich die D2X mittlerweile eher als sichere ISO 400 DSLR einordnen. Mit ISO 800 ist sie bereits an der Grenze, mit ISO 1.600 sicher drüber.

Letztlich hat dieser Einsatz im Herbst 2025 diese beiden Praxisbeiträge bestätigt:

Für Qualität braucht(e) die D2X Lichtstärke, um Richtung 1/1000 s Belichtungszeit bei ISO 800/1000 zu kommen. 1:2,8 ist bereits zu wenig! Da blieb in D2X-Hochzeiten um 2005 an längeren Brennweiten nur noch das 1,4/85 und 1,8/85 mm AF und die beiden Spezialisten 2/105 mm AF DC und 2/135 mm Af DC. Und auch das dürfte nicht einfach gewesen sein, denn heute haben die Hallen vorgeschriebenes, helles (!) Fernsehlicht.

Nachteil meiner,"gepimpten" D2X(s) gegenüber dem Original D2Xs. Während bei der D2X(s) im Crop 2 Highspeedmodus nur ein dünner Rahmen eingeblendet wird, wird bei der Original D2Xs das nicht benutzte äußere Bildfeld unübersehbar ausgegraut. So kommt es nicht vor, dass,man etwas abschneidet, weil man nicht auf den dünnen Crop 2-Rahmen geachtet hat …

Erst nach Fertigstellung dieses Beitrags habe ich "entdeckt", dass ich die D2X(s) in ähnlicher Konstellation schon 2023 in der Basketballhalle hatte. Unterschied zu 2025, ich hatte das 2,8/35-70 mm Nikkor im Einsatz. Und irgendwie sagten mir die damaligen Ergebnisse mehr zu, als die aktuellen Fotos mit dem 2,8/28-70 mm Sigma.

Woran könnte es trotz immer gleicher Beleuchtung in der Halle gelegen haben?

Ist das brave 2,8/35-70 mm Nikkor am Ende einfach besser als sein Ruf? Oder stimmt dessen Lichtstärke 1:2.8? Was bedeuten würde, dass das Sigma eher ein 3,5/28-70 ist? Merkwürdigerweise zeigte die Nikon D70 bei Bestückung mit dem Sigma ja als Lichtstärke auch nur 1:3. In Situationen, wo man um jedes 1/3 EV mehr Licht froh ist?

Jetzt sind für mich erstmal "Basketball-Ferien" ;-) Sicher packt die Vollformat Nikon D4 DSLR im Autofokus beim Sport noch viel besser zu als meine die D2X(s). Vielleicht ein andermal, die 16 Megapixel D4 – mit dem Sigma. Mit der 45 Megapixel Nikon Z7 wurde das SIGMA ZOOM 28-70mm 1:2.8 dann sicher an seine Abbildungs-Grenzen getrieben. Und wenn schon – für 10 Euro vom Flohmarkt absolut verzeihlich!

Ralf Jannke, Oktober 2025

 

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