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Avatar of Ralf JannkeRalf Jannke - 16. Dezember 2024 - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Eigentlich unnütz, aber niedlich ;-)

Der kleinsten SLR der Welt mit austauschbaren Objektiven, der 1978 präsentierten Pentax auto 110, haben wir einige Beiträge gewidmet, die ich weiter unten verlinke. An der mit heute wieder verfügbaren Pocketfilm ladbaren Pentax 110 war ich nie interessiert, aber das eine oder andere winzige Objektiv zu dieser SLR habe ich gerne in die Sammlung aufgenommen – wenn der Preis stimmte …

Das Negativformat des 110er Pocketfilms beträgt 13 x 17 mm. Also exakt das Maß, das auch der microFourThirds-Sensor hat. Von der reinen Theorie ist die spiegellose MFT Systemkamera also zur Adaption der Pentax 110 Objektive prädestiniert. Entsprechend sind Adapter vorhanden. Je nach Objektiv geht es mit Abstrichen auch noch im Halbformat des 15 x 23 mm APS-C Sensors, beispielsweise der Fuji X DSLM-Serie. Mein entsprechender Adapter ist aktuell nicht auffindbar, aber ich habe eine weiter unten gezeigte Ersatzlösung gefunden. Dazu gesellt sich noch ein Adapter Pentax 110-auf-Pentax Q, die kleinste DSLM der Welt. Wirklich interessant bleibt aber eben der Pentax 110-/mFT-Adapter, der mit in die Weihnachtsferien geht. Denn dort wartet ein PENTAX-110 1:2.8 18mm auf mich. Zurückgreifen kann ich dort auf meine ehemalige 12 Megapixel Olympus PEN E-PL1, die für einen ersten Eindruck des 18ers vollkommen ausreicht.

1978 gab es zur Pentax auto 110 diese drei Objektive

  • 2,8/18 mm (36 mm @KB)
  • 2,8/24 mm (48 mm @KB)
  • 2,8/50 mm (100 mm @KB)

1981 folgten

  • 18 mm "Pan Focus" (Fixfokus)
  • 2,8/70 mm (140 mm @KB)
  • 2,8/20-40 mm (40-80 mm @KB)

Jetzt also das 2,8/18 mm auf der Olympus PEN E-PL1 und der Fuji X-E2

Spezifikation

  • Vorstellungsjahr 1978
  • Abmessungen/Gewicht Ø 34 mm, Länge 21 mm, Filter Ø 30,5 mm, 28 g
  • Optischer Aufbau 6 Linsen in 6 Gruppen
  • Blende: Entfällt, im Pentax 110 SLR-System sitzt die Blende in der Kamera
  • Nahdistanz 25 cm

Unsere bisherigen Pentax 110 Kamera-/Objektiv Beiträge:

Über die Weihnachtsfeiertage gibt es den ersten Eindruck des PENTAX-110 1:2.8 18. Was auf der mFT-DSLM dann ein KB-äquivalentes 36 mm Weitwinkel ist.

Vorversuche

Wofür Vorversuche? Mein Pentax-110-/Fuji X-Adapter ist verschollen. Es fand sich aber die oben gezeigte Lösung. Zu dem Zweck wurde mit dem vorhandenen winzigen PENTAX-110 1:2.8 24mm experimentiert. Das passt mit drei Lagen Moosgummi umwickelt mit einermaßen festem Sitz in einen M39-/Leica M-Adapter. Und selbiger wurde in meinen Leica m-/Fuji X-Helicoid eingeklickt. Das 24er wurde einfach auf Unendlich gestellt, eingepasst fertig. Die Fokussierung übernimmt die Einstellschnecke des Helicoids!

Testbildchen mit dem PENTAX-110 1:2.8 24mm auf der Fuji X-E1

Funktioniert! Und der unübersehbare Schärfeabfall in der rechten unteren Bildecke? Das 24 mm kann wie alle Pentax-110 Objektive nicht abgeblendet werden. Und die Objekive sind eben nur für 13 x 17 mm Bildfläche gerechnet. Die Fuji X haben 15 x 23 mm! Der einzige Unterschied in den Weihnachtsferien: Statt des 24ers wird das PENTAX-110 1:2.8 f=18 mm auf der Fuji X-E2 sein …

 

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Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk

Das virtuelle Digicammuseum wird zum realen Museum

Meine Sammelei hatte eigentlich schon immer das Ziel, meine Geräte eines Tages nicht nur auf dieser Homepage zeigen zu können, sondern auch live in einem richtigen Museum. Mit Holger W. Müller habe ich nun einen Partner, der meine Leidenschaft für die Technikgeschichte teilt. Außerdem wurden ihm in Rastatt Büroräume der ehemaligen Thaleswerke angeboten, dem Hersteller der bekannten Thales-Rechenmaschinen.

Dort soll nun ein Museum entstehen, das Rechenmaschinen, Computer und Videospiele als Schwerpunkt haben wird. Digitalkameras werden aber ebenfalls mit einigen spannenden Exponaten vertreten sein. Auf der Projekthomepage berichten wir über den Fortschritt.

Zur Homepage des µ-Museums