2,8/24 mm Pentax 110

Soll das ein Witz sein? Nein, es ist ernst gemeint!

Man muss fast zweimal hinschauen, um diesen Objektiv-Winzling zu identifizieren

Er wurde 1978 zusammen mit der winzigen dazugehörigen Pentax auto 110 Spiegelreflexkamera für Pocket-Film (Typ 110) vorgestellt. Dieser Film hat ein Negativformat von 13 x 17 mm, was exakt der Größe des microFourThirds-Sensor entspricht!

Zur Pentax auto 110 gab es zum Start diese drei Objektive

  • 2,8/18 mm (36 mm @KB)
  • 2,8/24 mm (48 mm @KB)
  • 2,8/50 mm (100 mm @KB)

Diese Objektive sind adaptiert nur bei Lichtstärke = Offenblende f/2,8 einzusetzen, denn die Pentax 110 Objektive haben keine Blende! Die sitzt im Gehäuse der Pentax auto 110 SLR. Ich fotografiere adaptiert und umgerechnet auf den jeweiligen Sensor immer mit einer Schärfentiefe von f/2,8 x Cropfaktor mFT/110 = 2 mit f/2,8 x 2 = f/5,6. Ich habe statt zur mFT-DSLM zur Fuji-DSLM mit APS-C-Sensor und Crop 1,5 gegriffen. Also f/2,8 x 1,5 = f/4.

Irgendwie scheint die Fotografie mit diesen Objektiven den optischen Gesetzen zu widersprechen...

Überbelichtungsprobleme

Die Faustregel, dass man bei ausgefallener Belichtungsmessung an einem sonnigen Tag bei Blende 16 die ISO-Empfindlichkeit von 100 als Verschlusszeit wählen kann - wir nehmen mal 1/125 s -, funktioniert bei Lichtstärke f/2,8 schnell nicht mehr!

ISO 100

  • f/16 1/125 s 
  • f/11 1/250 s 
  • f/8 1/500 s
  • f/5,6 1/1000 s
  • f/4 1/2000 s
  • f/2,8 1/4000 s

Bei ISO 200 würde für f/2,8 dann 1/8000 s benötigt. Das bietet nicht jede Kamera! Meine Fujis enden bei 1/4000 s. Die X-T20 gestattet aber unter ISO 200 noch ISO L(ow) 100 und die X-T30 unter ISO 160 noch die L(ow)-Werte 125, 100 und 80. Wenn das nicht reicht, bleibt nur noch der Griff zum Neutral-Graufilter. Mit Faktor 8 oder variabel...

Wirklich?

Es geht viel einfacher! Jede Systemkamera, die neben dem mechanischen auch einen elektronischen Verschluss bietet, ist dazu in der Lage. Vorausgesetzt, der E-Verschluss kann entsprechend kurze Belichtungszeiten bilden, was bei den Fujis der Fall ist. 1/32.000 s ist möglich, womit das Überbelichtungsproblem auch bei hellstem Sonnenschein gelöst ist! 

Gegebenenfalls sollte man/Frau im Rohdatenformat speichern! Während ich die alten und ganz alten DSLRs/DSLMs im jeweilgen Rohdatenformat speichern lassen, mag ich dieses Format bei meinen Fujis überhaupt nicht! Um den speziellen X-Trans Bildsensor der Fujis zu dekodieren, braucht Adobe Lightroom gefühlte Ewigkeiten. Gratis-Raw-Konverter Capture One Express Fujifilm kam mir nicht schneller vor, weshalb ich den Einsatz schnell beendet habe. Deshalb speichern meine Fujis üblicherweise im JPEG-Format. Was Fuji wirklich herrvoragend beherrscht!

2,8/20-40 mm Pentax 110 gegen 2,8/24 mm Pentax 110

Während die 26 MP der Fuji X-T30 das 2,8/20-40 mm Pentax 110 bei 20 mm Brennweite vollkommen überfordern, trumpft der 2,8/24 mm Pentax 110 Winzling dagegen vergleichsweise gut auf. Nicht überragend, aber (für mich) hoher Spaßfaktor. Die Überbelichtungsproblematik ist oben hinreichend beschrieben! Ab 30 mm ist auch das 20-40 mm Pentax 110 brauchbar.

24 mm Pentax 110 auf der Fuji X-T30 (auf 4 Megapixel reduziert)

Während die 26 MP der Fuji X-T30 das 2,8/20-40 mm Pentax 110 bei 20 mm Brennweite vollkommen überfordern, trumpft der 2,8/24 mm Pentax 110 Winzling dagegen vergleichsweise gut auf. Nicht überragend, aber (für mich) hoher Spaßfaktor. Die Überbelichtungsproblematik ist oben hinreichend beschrieben! Ab 30 mm ist auch das 20-40 mm Pentax 110 brauchbar. 20 mm Brennweite des Zoms vielleicht für bestimmte Motive mit gewolltem "Kunsteffekt" ;-)

Ralf Jannke, Frühjahr 2020

 

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben