Canon 30D 40D und 50D Funktionstest 2025 von Christian Zahn

Alle drei Kameras hatte ich hier bereits mit allen technischen Daten ausführlich beschrieben:

Im Rahmen des großen Funktionstests Ende 2025 kamen sie wieder einmal „an die Luft“

Bisher auch im Digicammuseum.de "erschienen":

Gemeinsamkeiten und Unterschiede der EOS 30D, 40D, 50D, Christian Zahn

Die Canon EOS 30D ist nach der 30D (2000 vorgestellt, 3 Megapixel), der 60D (6 Megapixel), der 10D (6 Megapixel) und der 20D (8 Megapixel) bereits die fünfte semiprofessionelle digitale Spiegelreflexkamera von Canon. Die 40D war die sechste Kamera dieser Linie, die 50D die siebte.
Die Canon EOS 50D ist die letzte zweistellige Canon-dSLR, die ein massives Metallgehäuse hat, ihre Nachfolger bekamen nur ein in der „dreistelligen“ Klasse zuvor bereits längst übliches Kunststoffgehäuse. Wer nach der 50D Metall als Gehäusematerial bei Canon kaufen wollte, mußte zu „einstelligen“ Canon-Kameras greifen, die allerdings erheblich teurer waren.

Der optionale Hochformatgriff nimmt zwei Lithium-Akkus auf, er kann an der 30D bis 50D genutzt werden. Da der Griff in das Kamera-Akkufach eingeschoben und deswegen die Akkufach-Klappe abgenommen werden muß, gibt es für diese eine Aufbewahrungsmöglichkeit im Griff. Mitgeliefert wurde eine Halterung für 6 Mignon-Zellen. Der BP-511-Akku kann in etlichen anderen Canon-Kameras genutzt werden, auch hier ist die 50D die letzte Kamera, die diesen Akkutyp 
verwendet, mit der 60D wurde ein neuer und leistungsfähigerer, aber inkompatibler Akku herausgebracht.

Zur Puffern der Kameraparameter und der Uhr ist im Kamera-Akkufach eine kleine Lithiumbatterie  vorhanden. Wenn die Kamera beim Akkuwechsel die Uhrzeit immer wieder vergißt, muß diese Batterie ersetzt werden.

Das Gehäuse wurde als „wetterfest“ bezeichnet, da es einen gewissen Schutz gegen Staub und Feuchtigkeit bietet, es ist aber nicht tauchfähig und auch nicht spritzwassergeschützt.

Das AF-Modul ist im Vergleich zur Konkurrenz mit nur 9 AF-Punkten „bescheiden“, das Beharren von Canon auf 9 AF-Feldern ließen die 30D bis 50D gegenüber der Konkurrenz deutlich abfallen, die Nikon D300 beispielsweise hat 51 AF-Felder. Dabei hatte Canon zuvor bereits Kameras mit vielen AF-Sensoren herausgebracht, z. B. hatte die analoge EOS 1V von 1999 schon 45 Felder. Aber Canon wollte solch viele AF-Felder nur in ihren einstelligen Spitzenmodellen verbauen, die darunter angesiedelten Modelle mußten einen Abstand zu den wesentlich teureren einstelligen Profimodellen aufweisen.

Der Bildsensor ist wie üblich eine Canon-Eigenentwicklung, die Auflösung wurde von der 30D mit 8 Megapixeln über die 40D und 10 Megapixeln bis zur 50D auf 15 Megapixel gesteigert, außerdem wurde der Abstand zwischen den Mikrolinsen vor jedem Pixel verkleinert, so daß daß Rauschverhalten trotz kleinerer Pixeln verbessert werden konnte.

Die Bilder der Kameras können als JPEG oder im Canon-RAW-Format CR2 aufgezeichnet werden. Als Speichermedium dienen CompactFlash-Karten. Auch die zum Kameravorstellungszeitpunkt noch nicht verfügbaren Karten mit 32GB funktionieren einwandfrei. Während die 30D/40D die schnellsten CF-Karten nicht ausnutzen, unterstützt die 50D die schnellen UDMA-Modi der zuletzt auf den Markt gebrachten CF-Karten.

Sowohl die maximale Aufnahmefrequenz, der Bildpuffer und das Speicherkarteninterface wurden von der 30D zur 40D vergrößert bzw. beschleunigt. Schafft die 30D 5 Bilder/Sekunde und maximal 11 RAWs in Folge, bis der Schreibpuffer gefüllt ist, so kommt die 40D auf 6,5 Bilder/s für maximal 17 RAWs. Bei der 50D ist zwar der Puffer größer und die maximale Kartenschreibrate vergrößert, aufgrund der größeren Datenmenge schafft die Kamera nur 6,3 Bilder/s in voller Geschwindigkeit für 16 RAWs, danach sinkt die maximale Dauergeschwindigkeit auf die Schreibrate der genutzten Speicherkarte. Bei den schnellsten CF-Karten sind es etwa 3 bis 4 Aufnahmen pro Sekunde, die die Kamera dauerhaft schafft.

Die 30D hat noch keinen Live-View, die 40D und die 50D haben einen recht eingeschränkten: Im Live-Modus kann die Kamera nicht fokussieren, ein leichter Druck auf den Auslöser bleibt ohne Reaktion. Erst die hinten angeordnete „AF-On“-Taste läßt den Spiegel wieder herunterklappen, damit die AF-Sensoren nun fokussieren können, danach klappt der Spiegel wieder hoch und es kann der Bildausschnitt wieder auf dem Sucher betrachtet werden. Einen Kontrast-AF auf dem Bildsensor wie bei einigen Mitbewerber-Kameras der damaligen Zeit hat weder die 40D noch die 50D, dieses Feature wurde erst bei späteren Canon-dSLRs eingeführt.

Der Monitor und das Schulterdisplay sitzen hinter einer Kratzschutzscheibe. Da diese Scheibe aber nur vom Service zu tauschen ist, haben die Besitzer häufig zusätzliche Schutzfolien aus Kunststoff oder Glas angebracht. Die Auflösung wurde von 230.000 Subpixeln bei der 30D/40D auf 920.000 Subpixeln bei der 50D gesteigert, die Größe wuchs von 2,5“ der 30D auf 3“ bei der 40D/50D. In allen Kameras sind die Monitore fest verbaut, also weder klapp- noch schwenkbar.

  • Die EOS 30D kostete neu ca. 1400 Euro. Der heutige Gebrauchtpreis ist auf 10-60 Euro gefallen.
  • Die UVP der EOS 40D betrug ca. 1200 Euro. Der heutige Gebrauchtpreis beträgt etwa 50-100 Euro.
  • Die UVP der EOS 50D betrug ca. 1300 Euro. Der heutige Gebrauchtpreis liegt bei etwa 50-150 Euro je nach Zustand, Zahl der Auslösungen und Lieferumfang.

Alle Bispielaufnahmen entstanden bei 100 bis 200 ASA, gespeichert als CR2, konvertiert mit Canon DPP 4, bearbeitet mit Photoshop CS4. Die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. Verwendet wurde das 18-55 IS STM. 

Fazit 2025

Alle drei Kameras starteten nach mehreren Jahren „Liegezeit“ in den OVPs bzw. der Sammelbox völlig problemfrei. Akku und Speicherkarte einlegen und loslegen. Lediglich die Uhrzeit mußte ich trotz Pufferbatterie justieren, im Lauf von mehr als drei Jahren „Standzeit“ kam es zu Abweichungen der Kamerauhrzeit zur aktuellen Zeit. Es handelte sich aber um nur um wenige Minuten.

Ich hatte mit den Akkus in der EOS 5D vor einigen Wochen enorme Schwierigkeiten, die Kamera zeigte kurz zuvor aufgeladene Akkus als „leer“ oder „fast leer“ an, und selbst als „voll“ gekennzeichnete Akkus brachen nach wenigen Aufnahmen auf „fast leer“ zusammen. Ich hatte danach etliche der BP-511-Akkus zum Entsorgen weggelegt.

In der 30D bis 50D schnitten fast alle Akkus besser ab, beispielsweise konnte ich mit der 40D und einem als „voll“ gekennzeichneten Akku fast 2000 Aufnahmen machen, bevor die Kamera nach einem frischem Energielieferant verlangte.

Ein erneuter Test der in den EOS 30D bis 40D als „brauchbar“ festgestellten Akkus werden von der 5D weiterhin als „fast leer“ angezeigt, egal ob ich sie in den Hochformatgriff oder direkt in die Kamera einschiebe. Somit hat meine 5D Kontaktprobleme im Akkufach oder irgendwo danach, so daß die an die Kameraelektronik ankommende Spannung geringer ist, als die vom Akku. Ich muß das nochmals prüfen und versuchen, die Kontakte zu reinigen, ein Ansehen ergab keine Korrosion an den Kontakten.

Die Sensoren der 30D und der 50D neigen zum „Ausbrennen“ der hellen Stellen, sie ist in dieser Beziehung etwas schlechter als der in der 40D eingebaute, zumal die Mehrfeld-Belichtungssteuerung eher die dunklen Bildpartien korrekt belichtet denn die hellsten Bildpartien, so daß bei Motiven mit großem Kontrastumfang öfter per Belichtungskorrektur eingegriffen werden muß.

Die 50D gefiel mir beim Funktionstest am besten, sie hat zum einen die meisten Pixel, außerdem ist sie die schnellste der drei Kameras. Die Belichtung der 40D ist am präzisesten, die 50D habe ich auf eine generelle Belichtungskorrektur von Minus eine Blende gestellt, damit die hellen Motivdetails nicht überbelichtet werden. Mit dieser Einstellung gibt es zwar teilweise etwas unterbelichte Bilder, aber diese können im RAW-Konverter gut korrigiert werden, „ausgefressene“ Lichter wären unrettbar verloren.

Da ich etliche EOS-Kameras mit höherer Auflösung besitze, kommen die drei hier vorgestellten Modelle zurück in die Aufbewahrungsboxen bzw. die OVPs, bis ich sie in mehreren Jahren wieder einmal nutzen werde.

Christian Zahn, Dezember 2025

 

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