Canon EOS 50D

Eigentlich wollte ich die EOS 50D wie oben abgebildet Gewichts-reduzierend OHNE Akkuteil betreiben. Was am fehlenden Batteriefachdeckel scheiterte. Der nach Demontage eigentlich im Akkuteil aufbewahrt werden soll, hier aber fehlte.

Canon hat das Kunststück fertig gebracht, dem Deckel eine winzige Nase zu verpassen, die einen ebenso winzigen Kontakt betätigt. Leicht zu simulieren mit einem Kugelschreiber oder dergleichen. Gelegentlich werde ich noch Größenordnung 15 Euro investieren, um den China-Nachbau des Batteriefachdeckels zu ordern! O.K. den Rundgang in den Sommerferien mit der EOS 50D dann eben mit Akkuteil und nur einem Akku.

Christian Zahn hat die Canon EOS 50D 2021 bereits ausführlich gewürdigt! Damit kann ich mir die Spezifikation und Beschreibung bis in "die Tiefe" schenken. Stattdessen ein paar andere Gedanken und natürlich ein paar Beispielfotos.

Wie vielleicht (zu) viele Konsumenten hatte ich ab 2000 und der Canon EOS D30 brav jeden Kamera-Schritt mitgemacht. Von der D30 zur D60, 10D, 20D, 30D. Um bei letzterer endlich und viel zu spät zu merken, dass Canon die Kluft zwischen der EOS 1D und den zweistelligen EOS-DSLRs hinsichtlich Autofokus-Qualität ganz bewusst groß hielt. Die Haltbarkeit war für mich kein Thema, aber eben die Klasse des Autofokus.

Nach der 30D und dem Gefühl immer fast die gleiche EOS mit nur leicht steigenden Megapixelzahlen erworben zu haben, hatte ich genug, die Einser-EOS-Modelle waren seinerzeit zu teuer, also zurück ins Nikon-Lager, aus dem ich 1992 kam.

Jetzt sind bald zwei Jahrzehnte vergangen, und die Canon DSLR-Sammlung umfasst die beiden Halbformat-APS-C-Sensor Erstlinge D30 und D60, die beiden Profi-Erstlinge 1D und 1Ds — zu absolut zivilen Preisen — und die "Volks-Canons" EOS 300D und 350D. Einfach mal in unseren Praxisberichten suchen. Aus nostalgischen Gründen hatte ich dann immer nochmal nach meiner letzten zweistelligen 30D Ausschau gehalten, aber bei den Preisen für eine 17 Jahre alte Massen-DSLR verzichtet. Die zwischendurch an Bord genommene 40D hatte eine Macke und wurde zügig abgestoßen.

Als jetzt eine EOS 50D samt Akkuteil für 70 Euro angeboten wurde, habe ich mit ihr meine Canon DSLR-Sammlung komplettiert. Obwohl ich der DSLR "eigentlich" Good Bye gesagt habe, und zu gefühlt 99 Prozent spiegellos fotografiere. Und mit der EOS 50D wieder "nur" die gleiche DSLR gekauft habe ;-) Ja, nominell löst die 50D mit 15 MP fast doppelt so hoch aus wie die 8 MP 30D. Und ist mit 6,3 B/s schneller als die 30D mit 5 B/s. Aber der Autofokus? Weiterhin nur Phasenvergleich-Autofokus mit 9 Sensoren …

(Meine) Canon EOS-Objektivauswahl: Dürftig, aber gewollt …

Schon öfters geschrieben, will – KANN – ich keine Bestückung der verschiedenen Kamerasysteme mit Premium Objektiven finanzieren. Was jetzt kein Drama ist, denn es gibt in der zweiten und dritten Reihe der Hersteller auch gute Objektive!

Was Canon angeht, liegen diese drei Zooms

bis auf die Lichtstärke von der Abbildungsqualität nicht so weit hinter den Canon Premium L Objektven mit dem roten Ring!

Dazu gesellen sich dann noch die Analog-/Digital-(Plastik)-Kitzooms

Man kann damit sogar fotografieren ;-) Auf die letzten drei Zooms konnte ich in den Ferien bisher zurückgreifen. Dazu gesellt sich noch die dreiste China YONGNUO LENS EF 50mm 1:1.8 Kopie des Original-Canon Normalobjektivs.

Läuft!

Ich war ziemlich sicher, dass dieses Normalobjektiv auf der 50D nicht läuft. Die ausgelagerte EOS 350D war bisher die einzige Canon DSLR meiner Sammlung, die mit dem YONGNUO LENS EF 50mm 1:1.8 etwas anfangen kann. Der Rest der Flotte verweigert und beantwortet den Einsatzversuch der China-Kopie mit diversen Error-Meldungen. Nicht so die EOS 50D! Also geht das Yongnuo ungeplant mit in den Kreis der Testkandidaten.

Dann habe ich aber doch noch maßvoll in das ganz oben abgebildete, moderne 24mm STM Canon Pancake-Objektiv investiert

Wobei "modern" auch etwas übertrieben ist. Denn das EF-S 24mm f/2.8 STM wurde bereits 2014 vorgestellt. Es ist als EF-S Objektiv nur für die Canon DSLRs mit kleinem APS-C Sensor gerechnet.

Hier die komplette Spezifikation

  • Abmessungen Durchmesser/Länge, Gewicht: 68.2 x 22.8 mm, 125 g, Filtergewinde 52 mm
  • Optischer Aufbau: 6 Linsen in 5 Gruppen, 1 Linse mit asphärischer Oberfläche
  • Die kreisrunde schließende Blende besteht aus 7 Lamellen, kleinste Blende f/22
  • Nahdistanz 0,16 m

Die Internetseite "matthiashaltenhof FOTOGRAFIE" hat das Pancake umfassend gewürdigt und gleich auf Photozone.de verlinkt, wo das 24er getestet wurde.

Dann kann ja nichts mehr schiefgehen, und ich brauche jetzt nur noch damit zu fotografieren ;-)

Zunächst wie hier auf der 8 Megapixel Canon EOS 50D, später adaptiert auf der spiegellosen 18 MP EOS M10.

1987: Canon stellt das komplett neue EOS-System vor

Zusammen mit der analogen EOS 650 das Canon EF 35-105mm F3.5-4.5. Das Zoom hat eine längere Geschichte, die bis in die Canon Zeit zurückgeht, als noch das Canon FD-Bajonett das Sagen hatte.

Irgendwie ist mir dieses EF-Zoom immer wieder "durch die Lappen gegangen". Es hat bisher nur für einen Einsatz auf der digitalen 2 Megapixel Kodak/Canon EOS 1n DCS520 gereicht.

Jetzt also auf der Canon EOS 50D, zusammen mit dem 24mm Pancake. Eine gute Kombination zum Bildermachen.

Canon 35-105 mm Zoom-Geschichte

Ausgangspunkt war die CANON ZOOM LENS New FD 35-105mm 1:3.5 von 1987

Spezifikation

  • Vorstellung April 1981
  • Abmessungen Durchmesser, Länge, Gewicht: 76.5 x 108.4 mm, 600 g, Filterduchmesser 58 mm
  • Optischer Aufbau 14 Linsen in 13 Gruppen
  • Die Blende besteht aus 5 Elementen, kleinste Blende f/22
  • Nahdistanz 1,5 m

Zur EOS-Version ist im Internet zu lesen: Die EF-Version des Canon 35-105-mm-Zooms bietet eine hohe Leistung in einem kompakten Paket. Ein wichtiger Aspekt ist, dass die Optik des EF 35-105-mm-1:3,5-4,5-Zooms gegenüber der älteren FD-Mount-Version verbessert wurde. Beim AF/EF handelt es sich um ein One-Touch-Zoom. Der FD-Urtyp ist ein Zweiringzoom. Das ermöglicht beim AF/EF Makrofotografie über den gesamten Zoombereich. Der Autor ist aber auch der Meinung, dass das FD 35-105 mm eine weitaus bessere Verarbeitungsqualität aufweist. Außerdem ist das FD-Zoom durchgehend f/3,5 lichtstark! Dem würde ich zustimmen, ohne das FD-Zoom in der Hand gehabt zu haben.

Die erste FD-Variante hatte 1985 noch den oben abgebildeten Nachfolger New FD35-105mm f/3.5-4.5, der die Lichtstärke und auf dem Papier den gleichen optischen Aufbau des EOS-Zooms hat

  • Vorstellung Dezember 1985
  • Abmessungen Durchmesser, Länge, Gewicht: 66,8 x 83,7 mm, 345 g, Filterduchmesser 72 mm
  • Optischer Aufbau 14 Linsen in 11 Gruppen
  • Die Blende besteht aus 5 Elementen, kleinste Blende f/22
  • Nahdistanz 1,2 m

CANON ZOOM LENS EF 35-105mm 1:3.5-4.5

  • Vorstellung März 1987
  • Abmessungen Durchmesser, Länge, Gewicht: 73.2 x 81.9 mm, 400 g, Filterduchmesser 58 mm
  • Optischer Aufbau 14 Linsen in 11 Gruppen
  • Die Blende besteht aus 5 Elementen, kleinste Blende f/29
  • Nahdistanz 0,85 m

Soviel zur Geschichte des 35-105 mm Zooms bei Canon

Irgendwie ist mir das Canon EF 35-105mm 1:3.5-4.5 immer wieder "durch die Lappen gegangen". Es hat bisher nur für einen Einsatz auf der digitalen 2 Megapixel Kodak/Canon EOS 1n DCS520 aus dem Vorstellungsjahr 1998 gereicht.

Jetzt also auf der 8 Megapixel Canon EOS 50D aus 2008, zusammen mit dem 24 mm Pancake und dem 50 mm Yongnuo. Eine gute Kombination zum Bildermachen!

Ich weiß nicht mehr, was ich für das 35-105 mm Zoom bezahlt habe. LensMonitor ermittelte um 2020 aus 267 Einträgen in seiner Datenbank einen Durchschnittspreis von gerundet 35 Euro. Niedrigster Preis 12 Euro, höchster Preis 121 Euro. Ich würde das Zoom heute beim niedrigsten Preis ansiedeln!

Beispielfotos, aufgenommen mit der CANON LENS EF-S 24mm 1:2.8 STM (Pancake)

Das verfallende Haus

"Dornröschen-Haus"

Eichen

Beispielfotos, aufgenommen mit dem CANON ZOOM LENS EF 35-105mm 1:3.5-4.5

Beispielfotos, aufgenommen mit der YONGNUO LENS EF 50mm 1:1.8

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Es ist sicher mehr subjektiv, aber die beiden hier eingesetzten Canon-Linsen scheinen die bessere Abbildungsschärfe als der China-Nachbau zu haben. Irgendwie fehlt da der letzte "Biss". Was ja keine so große Überraschung ist/wäre … Aber das Hantieren mit der Canon EOS 50D? Der Praxisbeitrag zur 11 Megapixel Vollformat-DSLR Canon EOS 1Ds endete so:

Die Zeit der DSLR ist vorbei!

Ich bin froh wider Erwarten das "größte Kaliber" meiner Sammlung zum Sommer noch "geschafft" zu haben – die EOS 1Ds. Aber diese elende Schlepperei. Mittlerweile kann man beobachten, wie sich "die Bucht" – eBay – mit DSLRs und nochmehr mit Objektiven für die entsprechenden Bajonette füllen. Aber zu Preisen, die meiner Meinung heute nicht mehr erzielbar sind. Da haben viele Leute nicht nur den Absprung verpasst, sondern befinden sich auch im Irrlauben alleine den Abstieg oder meinetwegen den Schritt von der Systemkamera zum Smartphone vollzogen zu haben. Wird sich schon jemand finden lassen, der den geforderten Preis für die nicht mehr gewollte Systemkamera bezahlt. Nein, wird sich nicht, funktioniert nicht! Niemanden interessiert, dass die hier vorgestellte Canon EOS 50D 2008 1299 Euro gekostet hat. MPB.com bietet eine EOS 50D aktuell zu 86 Euro. Mein Exemplar hat mit Akkuteil, zwei Akkus und Ladegerät sogar noch etwas weniger gekostet — um 75 Euro.

Eine Summe die ich gerne investiert habe. Was gelegentlich "zickt", das ist das Rädchen zur Berstellung der Parameter, zum Beispiel der Blende. Und wo ich mich noch drum kümmern muss — was mit der braven EOS 50D nichts zu tun hat — Akkus. Da muss ich rigoros testen und ausmisten. Dass die Akkus ladbar sind, sagt noch lange nichts über deren Laufzeit aus. Vollgeladen zeigte die 50D relativ zügig ein blinkendes Akku-Symbol. Immerhin haben die vorhandenen vier Akkus noch für die aufgenommenen Fotos durchgehalten!

Einen recht guten Hinweis liefert die Schnelligkeit/Zeit des Ladens eines von der 50D durch Blinken signalisierten leeren Akkus. Wenn dieser leere Akku verdächtig schnell geladen ist — das Blinken des Canon Akkuladegeräts geht in Dauerleuchten über —  steht er unter Beobachtung ;-) Sollte das mehrfach passieren, kann dieser Akku entsorgt werden. Denn so schnell dieser Akku geladen ist, so schnell ist er auch in der Kamera  wieder leer …

Gerne habe ich in das 24 mm STM Pancake investiert, was später noch auf meine spiegellose EOS M10 adaptiert wird. 

Aber es ist, wie es ist

Die EOS 50D und vergleichbare Kameras rührt heute kein unbedarfter Smartphone-Knipser mehr an. Viel zu viele Möglichkeiten, Knöpfe und Schalter ;-) Auch wenn man auf dem Modusrad das grüne Rechteck der Vollidio … — äh — Vollautomatik wählen kann. Wo dann auch nur noch durch den Sucher oder in Smartphone-Manier aufs Liveview der EOS 50 D geschaut werden muss. Außer Auslösen macht die Canon dann alles selbst … Wie das Smartphone eben.

Die 50D ist mindestens eine Semi-Profi DSLR. Deren Zeit aber vorbei ist … Wobei ich diese EOS sicher nicht in der Alubox verschwinden lasse, sondern gelegentlich "ausführen" werde. Schließlich habe ich ja noch den fehlenden Batteriefachdeckel bestellt ;-) Aber Spiegellos ist (für mich) ungleich komfortabler.

Ralf Jannke, Sommer 2023

 

Kommentare (1)

  • Kimon
    Kimon
    am 31.05.2024
    Ich finde, dass ganze mit Spiegellos und immer mehr MP und immer besser Performance und mit vielleicht KI und der Gleichen, geht einem mächtig auf den Zeiger. Ich fotografiere auch manchmal noch ganz zeitlos Analog und mit Hand-Belichtungsmesser. Auch eine beträchtliche Sammlung von Hand-Belichtungsmesser und analogen Objektiven, sogenanntes Altglas, nenne ich mein Eigen. Diese repariere ich und reinige sie auch selbst. Mir ist der ganze Hype um die Fotomania einfach zuviel und meines Erachtens, aus dem Ruder gelaufen, dass ganze hat mit richtigem fotografieren, nicht mehr viel gemein. Immer besser, schneller, weiter... Wo bleibt den hier der Spaß. Ich, von meiner Seite aus betrachtet, behalte meine 40d, 50d, 650d, 7d und meine kleine 450d und natürlich meine Altglassammlung auf jeden Fall. Weil nur das, macht Experimentierfreude und die Fotografie aus... Schade, dass es soweit kommen musste. LG

    Hi

    Das ruft nach (m)einem Widerspruch. Von meinen DSLRs aus der Sammlung benutze ich eigentlich nur die Nikon D300 und noch seltener die D4. Letztere ist wie die Canon EOS 1D/s aus der Sammlung meiner nach fast 40 Berufsjahren lädierten rechten Schulter einfach zu schwer geworden. Was für eine Wohltat mit der spiegellosen Systemkamera und wunderbarem Altglas loszuziehen. Hype? Wohl kaum mit einer Olympus OM-D E-M5 von 2012 und den beiden Nikon Vollformatern Z6 und Z7 aus 2018. Und für eine Wohltat für meine trotz Kontaktlinsen nicht besonders guten Augen, schöne alte Objektive mit der DSLM manuell auf den Punkt fokussieren zu können. Rekordhalter ist immer noch mein Ernst Leitz Wetzlar Hektor 13,5cm 1:4,5, Baujahr 1937.

    Aus dem Ruder gelaufen ist in der Tat die auf den Markt geworfene Menge an Objektiven. 2023 war eine Statistik noch einfach erstellt. Tatsächlich wurden 2023 Woche für Woche zwei neue Objektive vorgestellt. Was mich vollkommen kalt lässt! Für mein Hobby Basketballfotografie habe ich genau die gewünschten Autofokus-Objektive. Und analog? Ja, bevorzugt Mittelformat. Unter anderem mit der chinesischen 6x6 Rolleiflex-/Rolleicord-Kopie Seagull. Die SW-Filme selbst entwickelt und digitalisiert.

    Aber MF-Objektive auf der analogen, wie digitalen Spiegelreflex? Nein Danke!

    Viele Grüße

    Ralf Jannke

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