Gefiltert nach Kategorie Ausprobieren Filter zurücksetzen

Das wird eine interessante "Battle": PENTAX-110 ZOOM 1:2.8 20-40 mm (1981) vs. 3,5-5,6/20-60 mm IX Nikkor (1996)

24. April 2020, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Ein ungleicher, unfairer Kampf?

Ja, aber gewollt! Auslöser war das von den beiden Kanadiern Chris Nicholls und Jordan Drake für dpreview.com produzierte Video „Shoot Pentax 110 lenses on Micro Four Thirds!“ Die Möglichkeiten der IX-Nikkore wurde im Blogbeitrag „Interessante digitale Zweitverwertung von IX-Nikkoren!“ bereits kurz angedeutet.

Jetzt also die Ankündigung eine kleinen Wettkampfs…

… zweier Zooms völlig unterschiedlicher Bauart, aber gleicher Anfangsbrennweite von 20 mm und jeweils 40 oder 60 mm Endbrennweite. Zwei Objektive  ganz unterschiedlicher Lichtstärke: einmal durchgehend f/2,8 und einmal f/3,5-5,6 und die Zooms gerechnet für sehr unterschiedliche Film(!)formate.

Die Rede ist vom PENTAX-110 ZOOM 1:2.8 20-40 mm für die mit Pocket-Kassettenfilm (Typ 110) zu ladende Mini Analog-SLR Pentax auto 110. Der Pocketfilm hat ein Negativformat von 13 x 17 mm. Die Produktion dieses Films wurde 2009 eingestellt. Aktuell soll es aber wieder frischen Film fürs 110er-Pocketformat geben.

Zweiter Kandidat ist das 3,5-5,6/30-60 mm IX-Nikkor für den größten Flop der Fotoindustrie 1996, das untergegangene 16,7 x 30,2 mm APS-Film-Format. Die maximale Jahres-Verkaufszahl an APS-Kameras lag bei 2,5 Millionen Exemplaren. Nach und nach stellten die Kamerahersteller die Produktion entsprechender Kameras ein. 2011 wurde die Produktion des APS-Films eingestellt.

Die beiden Analogformate entsprechen also entweder exakt den 13x17 mm des microFourThirds-/-mFT-Sensors oder dem Format einiger Kodak- und Canon DSLRs mit 19,1 x 28,7 mm APS-H-Sensor. Mehr wird hier noch nicht verraten ;-)


Nikon ES-28 KB Negativ-/Diakopierer/-digitalisierer

22. April 2020, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Vielversprechend!

Ohne Adapter passt dieser Kleinbildnegativ/-diakopierer direkt auf die vorhandene 4 Megapixel Nikon Coolpix 4500, 2002 das letzte Modell der so genannten Drehgelenkkamerareihe von Nikon. Auch die ebenfalls in der Sammlung vorhandene 5 Megapixel Coolpix 5000 von 2002 kann den ES-28 verwenden, benötigt aber einen Zwischenring. Der in Form des UR-E6 bereits vorhanden ist und auch für andere Vorsätze benötigt wird.

Großer Vorteil der Coolpix 5000 sind nicht nur die 1 Millionen Pixel Extra-Auflösung, als vielmehr die Möglichkeit mit der CP 5000 im Nikon Rohdatenformat NEF speichern zu können. Das liefert möglicherweise entscheidende Reserven, um aus Dias mit reichlich dunklen, bis unterbelichteten Motivanteilen oder zu dichten wie zu "dünnen" Negativen etwas mehr rausholen zu können.

Unsere Internetseite hat mit den ausführlichen Berichten

bereits die diversen Möglichkeiten der Filmdigitalisierung aufgezeigt. Noch nicht zum Zug kam dieses eher unscheinbare Zubehörteil von Nikon, der ES-28.

Wie in der Überschrift geschrieben, es sieht vielversprechend aus! Bericht folgt.


Freie Meinungsäußerung, einfache Kaufentscheidung…

18. April 2020, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Ein profischwarz eloxiertes Aluminium-Objektiv mit vergüteten Linsen für den je nach Rechenmethode 30-fachen Preis der Ur-Version?

NEIN!

Zu meinem Schutz habe ich den 899 Euro Neubau unkenntlich gemacht! Dass eine Hersteller-gesponsorte und Anzeigen-finnanzierte Internetseite Kommentare, die Preisvergleiche zeigen, nicht veröffentlicht, erklärt sich von selbst. Gut, dass digicammuseum.de von dieser Seite her vollkommen unabhängig ist!

Wie im Bild gezeigt, steckte das einwand- und pilzfreie 2,9/50 mm Meyer Optik Görlitz Trioplan auf der Praktica IV B aus der Scheune… Ja, der primitive Dreilinser ist unvergütet. Und? Noch preiswerter war das im zweiten Bild abgebildete E. Ludwig Meritar 2.9/50. Es hat auf einem Flohmarkt 4 Euro gekostet! Technisch ebenfalls einwandfrei! Keine schwergängige Scharfeinstellung, keine verölte Blende, kein Linsenpilz (Fungus)! Zum Meyer wie zum Meritar kommen dann noch die Adapter für die DSLR oder DSLM, Größenordnung ja Anschluss 20 bis 30 Euro.


Makrofotografie (digital)

15. April 2020, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Seit Ewigkeiten liegt da für einen Zehner vom Flohmarkt mitgenommen, ein Novoflex-Balgengerät mit Nikon F-Bajonett ungenutzt rum! Da wir jetzt mehr Zeit als uns lieb ist haben, will ich mich nach Jahrzehnten (!) endlich mal an Makro wagen. Ohne große Ambitionen. Das einzige echte Makro-Objektiv, das ich habe, ist das Olympus ZUIKO DIGITAL 35mm F3.5 Macro mit FourThirds-Anschluss, das bevorzugt auf die 16 Megapixel microFourThirds Olympus OM-D E-M5 adaptiert wird.

Das Novoflex Balgengerät wird auf die spiegellose Fuji DSLM adaptiert. Als Objektive habe ich das Nikon GN AUTO NIKKOR 1:2.8 f=45mm vorgesehen, weil es sich auf f/32 abblenden lässt. Und das Nikon LENS SERIES E 50mm 1:1.8, das bis Blende 22 geht.

Vor dem Start muss noch auf den lange überfälligen neuen Stativkugelkopf gewartet werden. Und beim ersten Rumspielen mit den Makrosystem wurde schnell festgestellt, dass das ohne Makro-Kreuzschlitten nichts wird. Auch der ist in der Post.

Sieht gut aus – ist es aber nicht :-(

Oder: Wer billig kauft, kauft 2x

Der Makro-Schlitten ist unbrauchbar! Zu viel billiges Plastik! Der ist dem Gewicht der nicht so schweren Fuji DSLM zusammen mit Balgengerät und dem wirklich kleinen/leichten 1,8/50 mm Nikon Serie E nicht gewachsen. Das Ganze biegt sich wie ein Lämmerschwanz… Ob ich da besseren (= teureren) Ersatz hole, kann ich noch nicht sagen. Denn – und das wusste ich vorher – werde ich NIE ein Makrofotograf…

Trotz des Zustands produziert dieses 85 mm Nikkor noch technisch einwandfreie Fotos. Auch das wird versuchsweise für Makrofotos ausprobiert. Vorteil: Der etwas größere Arbeitsabstand und die Möglichkeit bis auf f/22 abzublenden!

Wie weit ich mich auf dem Gebiet der Makrofotografie mit Themen wie „förderliche/optimale Blende“ und „Beugung“ befasse, ja traktieren lasse, möchte ich noch nicht voraussehen…

Auch wenn die benötigten Zutaten jetzt zusammen sind, werde ich ganz sicher kein großartiger Makrofotograf! Will und muss ich auch nicht werden! Aber ausprobiert wird!

Ein ausführlicher Bericht folgt!


JETZT ERST RECHT!

09. April 2020, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Digicammuseum wünscht allen Lesern Gesundheit und Frohe Ostern – in dieser Reihenfolge!

Ostern 2020 wird wohl kein Mensch in seinem Leben vergessen!

Um ein bisschen Ablenkung zu bringen, hier meine beiden mit Abstand verrücktesten Exponate in frühlingshafter Umgebung! Während die LEGO-Kamera (zumindest mein Exemplar) nur unbrauchbare Fotos liefert, kommt die IKEA Knäppa als tolle Digital-LOMO rüber ;-) Hier nochmal die dazugehörigen und bebilderten Praxisberichte:

Fotografiert wurde mit dem in Kameras/Objektive gelisteten Tokina-Objektiven als Beifang bezeichneten Tokina RMC 35-135mm 1:4-4.5. Das Zoom kam mit Minolta MD-Bajonett. Ein Adapter zur Montage des Zooms auf der Fuji DSLM ist vorhanden. Daneben abgebildet der zweite "Beifang", ein Tokina SD 35-200mm 1:4-5.6.

Dieses Oster-Bildchen zeigt natürlich nur einen winzigen Eindruck, wie sich das Zoom von 1984 auf der 26 MP Fuji X-T30 schlägt. Wenn die Zeiten wieder besser werden, bekommt das biedere Tokina noch etwas mehr Aufmerksamkeit. Mit kleinster Lichtstärke f/4,5 ist das 35-135/53-203 mm (@KB) im Vergleich zum ebenfalls vorhandenen 5 Euro Flohmarkt-Tokina SD 35-200mm 1:4-5.6 das für mich etwas universellere Zoom. Ich mag mir aber gar nicht vorstellen, wie mit solchen Zooms jemand 1984 loszog, ISO 100 Diafilm in der Spiegelreflexkamera... Das trifft auch für die digitale Pentax *ist DL2 zu, die in das Foto des 35-200 Tokinas einmontiert ist. Mit der möchte ich dieses Zoom nicht fokussieren müssen. Trotz elektronischer Einstellhilfe! Weniger ein Problem war das mit dem manuell zu fokussierenden Objektiv des Baujahrs 1979, das 21-35 mm F3,5-4 Zoom-Gamma von Sigma mit Pentax-Anschluss. Da rettet zumindest die bei kürzester Brennweite große Schärfentiefe manchen Entfernungseinstellfehler.

Beide Tokina-Zooms sollen im Verlauf von 2020 noch zum Einsatz kommen – Korrektur:

Ich werde nur mit dem 35-135 mm losziehen, denn das 35-200 ist bei längster Brennweite und Lichtstärke f/5,6 trotz Kantenanhebung nicht sicher zu fokussieren. Und die 200 mm werden gebraucht, um (nur!) dort eine Nahdistanz von 1,1 m und einen Abbildungsmaßstab von 1:4 zu haben. Ich zweifle auch die Lichtstärke des alten Tokina-Zooms an! Während man heute ehrliche f/6,3 oder wie beim Fuji 50-230 Zoom f/6,7 angibt, "musste" das 35-200 Tokina aus Marketinggründen wohl f//5,6 haben. Das Zoom geht ins Depot, ganz tief oder weit nach hinten…


Ladegerät für Kodak DCS 5xx 6xx 7xx Akkus

30. März 2020, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht!

Im Zusammenhang mit einer anderen Aktion wurden meine beiden auf der Nikon F5 basierenden Kodak DCS Modelle

gesichtet, kurz gecheckt und dabei die Akkus endlich wieder mal geladen. An sich nichts Spektakuläres. Aber machmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Zum Laden hatte ich bisher das "falsche" Gerät benutzt. 

Ein Nachbau des Original Kodak Ladegeräts, das aber für NiCd-Akkus ausgelegt ist, nicht für die Nachbauten, die mit Li-Ion-Zellen gefüllt sind.

Dieses längst vorhandene und viele Male eingesetzte Universalgerät mit verstellbaren Kontaktzungen war die Lösung! Vielleicht kann es einem Kodak DCS-Anwender, einer Anwenderin helfen!


1961 trifft 2020

26. März 2020, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Ein fast 60 Jahre altes Zoom auf einer hochauflösenden Systemkamera

Statt adaptiert auf der 10 MP Sony Alpha 100 DSLR, diesmal die Höchstforderung: Adaption des 7-linsigen Tamron 6,3/95-205 mm von 1961 auf der 26 Megapixel FUJIFILM X-T30. Das ist auf dem 15 x 23 mm APS-C-Sensor eine Pixeldichte, die einem 65 Megapixel Vollformatsensor entspricht!

Der Praxisbericht ist so gut wie fertig und folgt in Kürze!


Die Idee des Nikon TC-16A Konverters lebt wieder auf! Oder: Adapteritis II

20. März 2020, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Aus manuell zu fokussierenden Objektiven Autofokus-Objektive machen. Geht das? Ja, in Grenzen…

Um dem Fotografen beim Umstieg vom manuellen Fokussieren in die Autofokuswelt nicht gleich alle hochwertigen, lichtstarken und entsprechend teuren Teleobjektive zu Alteisen zu machen, baute Nikon 1983 eine Brücke. Bereits zur noch Prototypcharakter verströmenden Nikon F3AF gab es zu den zu diesem Zeitpunkt nur zwei Nikon Autofokus-Teleobjektiven 2,8/80 mm AF und 3,5/200 mm AF ED zusätzlich den Telekonverter TC-16/S. Mit Hilfe einer beweglichen Linse oder Linsengruppe im Konverter fokusssiert der TC-16 bestimmte MF-Objektive in gewissen, voreingestellten Bereichen automatisch. 

Als Nachfolger bot der TC-16A 1987 den gleichen Komfort auf Nikons in Großserie ab 1986 produzierten AF-SLR F-501. Der TC-16A verlängert/verändert die Brennweite/Lichtstärke um den Faktor 1,6. So wird beispielsweise aus einem 2,0/200 mm MF Nikkor ein 3,2/320 mm AF Nikkor. Der TC-16A ist in seiner Leistung allerdings eingeschränkt. Damit sicher automatisch fokussiert wird, muss der Fotograf, die Fotografin zuvor manuell grob auf das gewünschte Motiv vorfokussieren. Den Rest, die exakte Fokussierung auf den Punkt sozusagen, erledigt dann der TC-16A. Von Nahdiszanz bis Unendlich schafft der TC-16A ohne Unterstützung (Vorfokussieren) nicht. Dennoch funktioniert das Ganze!

Offiziell für Lichtstärke f/2 ausgelegt, werden vom TC-16A auch f/2,8 lichtstarke Objektive sicher fokussiert. Selbst bei meinem 4,5/80-200 mm und dem 5,6/400 mm ED Nikkor wird der Fokus automatisch und richtig gefunden! Einziger Wermutstropfen: Ohne Modifikation lässt sich der TC-16A nur mit der analogen Nikon F5 und den darauf aufsetzenden Kodak DSLRs und der Nikon D2H/s und D2X/s benutzen.

Der komplette Bericht über den TC-16A ist hier zu finden.

Nicht auf Nikon beschränkt!

Diese alte Idee hat jetzt Fotodiox aufgegriffen

Der PRONTO Autofocus Adapter ist in der Lage Leica und andere Objektive mit M39 Schraubanschluss automatisch auf der spiegellosen Sony und aktuell auch auf Fuji DSLMs zu fokussieren. In diesem Fall nicht mit einer beweglichen Linse/Linsengruppe wie beim Nikon TC-16A, sondern mit Hilfe einer beweglichen Fassung, die das M39 Objektiv aufnimmt. In der Abbildung durch "Doppelbelichtung" per Photoshop und Pfeile simuliert. In diesem Youtube-Video kann man die Bewegung in der Film-Minute 1:00 bis 1:20 sehen. Für die M39-Fassung gibt es wiederum Adapter, um Objektive anderer Hersteller, anderen Anschluss' zu ermöglichen. Derzeit kostet der PRONTO Autofocus Adapter 350 Dollar/Euro. Dazu kommt dann noch eine Adapter M39 Schraub auf das gewünschte Bajonett. Eine interessante Lösung, wie die im Beitrag "Adapteritis" bereits beschriebenen Adapter von Fringer und Viltrox.

Aber für solche nicht ganz preiswerten Experimente gilt: Abwarten, ob sich das Ganze etabliert und wirklich reibungslos funktioniert!

Ist sichergestellt, dass die Firmware des jeweiligen Adapters auch gepflegt und erneuert wird? Besteht die Möglichkeit die Firmware selbst per Objektiv-Kamera USB-Kabelverbindung upzudaten? Und vermutlich ist es keine gute Idee, ein schweres Tele in den filigranen Adapter/Konverter "einzuklinken"… Zumindest nicht mal eben so. Das oben in der TC-16A Montage abgebildete 5,6/400 mm ED Nikkor gehört mindestens aufs Einbeinstativ. Zusammen mit dem Stativ und Griff am Stativ transportiert, müsste das funktionieren. Zumindest eine am Teleobjektiv "hängende" DSLM sollte der Fotodiox PRONTO Autofocs Adapter verkraften. Dazu stellt sich noch die Frage, welchen Entfernungsbereich der Adapter schafft, wenn das Objektiv auf Unendlich steht. Ich vermute, dass sich der Nahbereich der Adaption entsprechend verschieben lässt, wenn das montierte Objektiv manuell in den Nahbereich vorfokussiert wird. Wie beim Nikon TC-16!


Analog-Grossformatkamera Scanback

15. März 2020, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Obwohl von Amazon gesponsort/übernommen (?) bleibt Dpreview.com Pflichtlektüre! Selbst bei den auf dieser Seite extrem schnell präsentierten Neuprodukten besteht NIE Kaufzwang! Wenn nicht über erkannte Fehler/Fehlfunktionen berichtet würde, wäre es unseriös. Und das ist nicht der Fall. Zwei Beispiele:

Aktuell wird bei Depreview.com ein Video gezeigt, wo ein Flachbettscanner auf einer analogen 4 x 5 Inch (10 x 13 cm) Großformatkamera für die Digitalisierung beim Fotografieren sorgt: „Video: Fotodiox tutorial transforms portable scanner into a 4x5 digital camera back“ – „Das Fotodiox-Tutorial verwandelt einen tragbaren Scanner in eine Digital-Rückwand für eine (analoge) 4 x 5 Inch Großformatkamera“

Oben demonstriert durch Auflegen der braven 6x6 Rollfilm Zeiss Ikon NETTAR mit geöffneter Rückwand auf meinen Standard-Flachbettscanner. 

Das funktioniert so wie im Foto gezeigt aber leider nicht. Denn es fehlt etwas Entscheidendes. Eine Mattscheibe, die das vom Kameraobjektiv erzeugte Bild für den Scanner erst lesbar macht. Ganz abgesehen von der Tatsache mit dem per USB-Kabel mit dem Rechner verbundenen Scanner nur etwas "Studio-/Indoor-Fotografie" betreiben zu können. Das kann man durch einen geeigneten Scanner ändern, der in dem Video inklusive der kompletten Vorgehensweise gezeigt wird.

Aber warum eine Mattscheibe?

In der Grossformatkamera wird die Mattscheibe nur zur Fokussierung benötigt. Es wird fokussiert, dann wird die Halterung mit der Mattscheibe entfernt und gegen die Kassette mit dem Planfilm ausgetauscht, die mit einem Schieber gegen versehentliches Belichten geschützt ist. Dann wird der zum Fokussieren geöffnete Kamera-Verschluss geschlossen, der Film-Schutzschieber rausgezogen und der Film mit der zuvor ermittelten Blende und Verschlusszeit belichtet. Film-Schutzschieber wieder rein, fertig. In der analogen wie digitalen Spiegelreflexkamera ist es nicht anders. nur eben nicht so umständlich, weil das Bild durch den Spiegel auf die Mattscheibe des Suchers projiziert wird, wo je nach Kamera (Autofokus) das Bild nur "komponiert", betrachtet oder manuell fokussiert werden muss oder kann. Beim Auslösen klappt der Spiegel hoch aus dem Strahlengang, der Verschluss öffnet je nach Belichtungszeit ganz oder wandert als Streifen über die komplette Film- oder Sensorfläche. Fertig!

Einzige Erklärung für das zur Mattscheibe aufgeraute Scannerglas - siehe Video - muss die Lichtquelle des Scanners sein. Um ein Papierfoto zu digitalisieren, wird es ja von unten beleuchtet zeilenweise abgetastet. Liegt aber die Kamera auf dem Scannerglas, geht die Beleuchtung/Digitalisierung der Papiervorlage mangels Papier ins Leere. Das Luftbild kann der Scannersensor nicht erfassen! Auch mit einem Dia oder Negativ kann der gewöhnliche Flachbettscanner nichts anfangen. Das kann nur mit Hilfe eines Durchlichtaufsatz digitalisiert werden. Was ja einige Flachbettscanner bieten. Ich habe aber noch nie drauf geachtet, ob dabei die Beleuchtung für Papiervorlagen abgeschaltet wird. Müsste sie nach meinem Verständnis.

Zurück zum Thema und der selbstgebauten Grossformat-Digitalkamera

Erst mit dem Bild auf der mattierten Fläche kann der Sensor also etwas anfangen. In der richtigen" Analog- wie Digitalkamera liegen Film oder Sensor in von der Rückseite her völliger Dunkelheit, weshalb es so funktioniert. Für einen späteren, improvisierten Versuch werde ich aber nicht das Glas meines CanoScan LIDE 25 durch Schleifen ruinieren, wie in dem Video gezeigt. Ein Stück gefrostete Sichtschutzfolie oder ein Stück Butterbrotpapier müsste für einen primitiven Versuch, den ich nachreiche, vollkommen genügen. Für die Besorgung von Sichtschutzfolie/Butterbrotpapier begebe ich mich zu Corona-Viruszeiten (Frühjahr 2020) aber nicht in Gefahr! Wenn die Epidemie hoffentlich bald durch ist, werde ich's aus Neugier probieren!

Ich war aber offensichtlich nicht der Einzige, der sich das im Depreview.com-Beitrag gefragt hat, wie das funktioniert. Bin aber aus den Antworten auch nicht richtig schlau geworden. Aber wie in der Erklärung von oben versucht, müsste es ungefähr sein.

Hat ein Leser eine bessere Erklärung?

Aber was soll das Ganze überhaupt?

Die Qualität des gesamten Systems steht und fällt mit der Feinheit oder je nach Sichtweise Grobkörnigkeit der selbst erzeugten "Mattscheibe". Was die Qualität des Grossformats schlicht und einfach "killt". Es bleibt eine durchaus interessante Spielerei, der letztlich aber zu teure Versuch - die teilweise Zerstörung eines funktionierenden Scanners - (ur)alte Kameras "ein wenig zu digitalisieren". Da es nur in SW funktioniert, ist der in die Kamera eingelegte SW-Film, der dann je nach Möglichkeit vom Dienstleister Labor oder selbst entwickelt und digitalisiert wird, der sinnvollere Weg.

Bezeichnen wir den im Video gezeigten Digitalisierungsversuch einfach als eine nette Spielerei oder halt Kunst

Die Frage ist das (wirklich) Kunst, oder kann das weg? ist nicht erlaubt ;-) Es ist sicher ein Gegenpol zur Riesenflut aktuell perfekt gewordener Digitalkameras. Aber: Auch aus den damit aufgenommenen Fotos können mit diversen Apps und Filtern vergleichbare "Vintagefotos" erschaffen werden! Vielleicht nicht ganz so authentisch, wie mit dem auf den Scanner geklebten Rest einer Grossformatkamera, aber mit etwas Erfahrung ansehbar...

Dazu habe ich noch einen im Buch "#NOFILTER - Kreative Ideen mit Fotografie" unter "Analog Fälschung - Fotografie durch den Sucher" gefundenen, netten Tipp beizutragen. Dort wird vorgeschlagen, doch einfach die gegen Streulicht durch den gegebenenfalls per Pappe zu verlängernden Lichtschacht geschützte Mattscheibe einer alten zweiäugigen 6x6 Rollfilm Spiegelreflexkamera mit der Digitalkamera oder dem - igitt - Smartphone ;-) einfach abzufotografieren. So wie schon irgendwann 2018 von mir probiert und oben im Foto gezeigt. Was duch die recht körnige Einstellscheibe der chinesischen "Rolleiflex" dann einen absolut vergleichbaren Vintage-Effekt erzeugt. Ich hatte es im Zusammenhang mit dem hohen Lehrgeld und teuren Totalflop "I'm Back", der auf dem gleichen untauglichen Konzept des Abfotografieren einer Mattscheibe basiert, gezeigt – siehe oben.

Ralf Jannke, März 2020

 


Kodak DC210 (1997)

05. März 2020, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Nachdem der Strom an Kodaks fast versiegt war, fand jetzt doch noch ein interessantes Exemplar aus der Anfangszeit der Digitalfotografie den Weg in meine Sammlung: Eine 1997 vorgestellte 1 Megapixel DC210 wird der schon vorhandenen Kodak DC200 Plus (1998) und der DC215 (1999) Gesellschaft leisten ;-) Oben einmontiert in das Foto der DC200 Plus. Die DC210 hat inklusive Porto 10 Euro gekostet.

Mit dem umgerechnet aufs Kleinbildformat bei 28 mm Brennweite beginnenden Zoom ist die DC210 weitwinkliger als vergleichbare Kameras dieser Zeit, die oft nur 35-38 mm als kürzeste Brennweite boten. 

Als wirklich kundenfreundliches Highlight muss die Möglichkeit genannt werden, dass aus der DC210 mit einem simplen Firmwareupdate fast der ein Jahr später 1998 vorgestellte Nachfolger DC210 Plus generiert werden konnte. 

Nach etwas Suche fand sich hier die Firmware.

Der Umgang mit der DC210 ist unproblematisch. Für die Energieversorgung sorgen gewöhnliche 1,5/1,2 Volt Batterien/Akkus der Größe AA. Der Datentransfer läuft via CompactFlash-Karte/Kartenleser.

Nur vor einer Sache sollte man sich hüten, dem Speicherformat Flashpix - *.fpx.

Angeblich soll sich dieses Bildformat beispielsweise mit dem für alle Betriebssystemplattformen verfügbaren XnView öffnen lassen. Ich habe mir an zum Glück nur wenigen FPX-Fotos aus meiner vor über 20 Jahren neugekauften und irgendwann danach wieder verkauften Kodak DC210 vergeblich und erfolglos die Zähne ausgebissen. Also unbedingt JPEG wählen, wenn man mit alten Kodak Schätzchen loszieht! Qualitativ wird nicht viel zu erwarten sein, wenn ich mir die mit der gleichauflösenden Kodak DC215 aufgenommenen Fotos ansehe.

Wenn die Kodak DC210 noch funktioniert, gibt es 2020 ein paar frisch damit aufgenommene Fotos. Bis dahin ein paar Bildchen aus meiner ersten DC210 von 1998…