Neuzugang DSLM – oder: Ein neues Leben für Uralt-Objektive

Avatar of Ralf JannkeRalf Jannke - 02. Juli 2018 - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Samsung NX11

Das rechte Foto zeigt meinen Neuerwerb, eine Samsung NX11 mit adaptiertem Asahi Opt. Co. JAPAN (Pentax) Auto-Takumar 1:2 f=55 mm, Baujahr Ende 1950er Jahre

Seifenblasen Bokeh?

Während es im trüben Januar 2018 auch draußen kein Problem war, das Motiv auf dem Monitor der Samsung NX100 mit dem adaptierten 20 mm Nikon-Superweitwinkel zu erkennen, könnte das im Sommer trotz des guten NX100-Monitors schon problematisch werden. Die NX100 könnte mit dem E-Sucher EVF10 erweitert werden, was aber völlig verrückt wäre. Dieser E-Sucher wird in den USA für rund 110 Euro angeboten. Ohne Zoll und Porto!

Das ließ sich doch ein bisschen per Milchmädchen-Rechnung preiswerter haben. Einfach (fast) dieselbe Kamera nochmal kaufen – mit eingebautem E-Sucher. In Form einer 60 Euro Samsung NX11, die fast die gleichen Daten hat wie die NX100. Der Sucher löst etwas über 900.000 Pixel auf, was zur Motivbeurteilung und -erfassung reichen sollte.

Die „Adapteritis“ kann man verspotten oder belächeln,

aber zur Entspannung, zum Zeitvertreib – warum nicht? Als Testkandidaten auf der Samsung NX11 und Olympus OM-D E-M10 sind geplant: 2,9/50 mm Meyer Görlitz Trioplan (M42), 1,4/35 mm Nikon, 1,8/85 mm Nikon und 3,5/35 mm Pentax Super-Takumar (M42) sowie ein Asahi Opt. Co. JAPAN (Pentax) Auto-Takumar 1:2 f=55 mm (Baujahr Ende 1950er Jahre). Aber alles zu seiner Zeit! Priorität haben erstmal zwei M42-Linsen. Ich bin selbst gespannt, was da noch rauskommt. Als Fernziel sollen Objektive mit M42-Schraubanschluss 2019 auch mal auf eine Vollformatkamera. Denn bei der Samsung mit ihrem 15 x 23 mm APS-C-Sensor und noch stärker bei der Olympus OM-D mit ihrem noch kleineren 13 x 17 mm microFourThirds-Sensor werden schärfemäßig schwächere Randbereiche der Objektive ja gnädig ausgeblendet.

Zum "Seifenblasen-Bokeh"

100 Jahre nach Vorstellung der ersten Version des Trioplans wurde das Meyer Görlitz 2016 per Kickstart-Kampagne neu aufgelegt. Es soll(te) für rund 1400 Euro unters Volk gebracht werden.

Wenn es dem/der LichtbildnerIn nicht gelingt, das eine oder andere Motiv ansprechend einzufangen, muss eben die "Geheimwaffe" Bokeh her. Für einen gefälligen Unschärfeverlauf vor hinter dem freigestellten Motiv. Wenn auch das nicht langt, muss eben ein „unverwechselbares, einzigartiges Seifenblasen-Bokeh" her. So kann man versuchen eine Eigenart, einen Optikfehler des simpel gebauten Meyer Görlitz-Dreilinsers in „Kunst“ zu verwandeln und zu vergolden. Wenn sich der fotografische Erfolg trotz "Seifenblasen-Bokeh" dann immer noch nicht einstellen will, wird das Kickstarterprodukt halt wenig gebraucht für 600 Euro angeboten…

Das sagenhafte "Seifenblasen-Bokeh" probiere ich dann doch lieber für 10 Euro! So viel kostete auf einem Flohmarkt die Praktica IVb, auf der das Meyer Trioplan aus den 1960er Jahren steckte. Dazu kommt noch ein Adapter nach Wahl. Mehr zum "Seifenblasen-Bokeh" in diesem Sommer.

Übrigens

Die dritte, zwischen zwischen 1966 und 1971 produzierte Version des 35 mm Pentax Takumars hat sich bei ein paar Testbildchen als "Langweiler" erwiesen. Was absolut positiv gemeint ist! Welches rund 50 Jahre Objektiv ist heute in der Lage auf einer Digitalkamera zu bestehen. Die 14 MP auf dem kleinen 15x23 mm APS-C-Sensor der NX11 auf 24 x 36 mm Vollformat hochgerechnet, ergäbe eine Pixelzahl von 35 Millionen Bildpunkten. Auch wenn die Ränder durch den kleinen Sensor abgeschnitten werden, 35 MP Pixeldichte fordern! Und da "performt" das 35er überraschend gut! Das ist eine andere "Kampfklasse" als der brave Meyer Görlitz Dreilinser…

Auch dazu mehr in diesem Sommer!

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