Eine der wenigen Möglichkeiten der RD-175 etwas mehr Bildwinkel zur Verfügung zu stellen …
Aus dem lichtstarken Superweitwinkelzoom KonicaMinolta AF ZOOM 17-35mm 1:2.8(32)-4 (D) wird auf der RD-175 dank Crop 2,5 ein kümmerliches 43-88 mm Zoom, und egal wie lichtstark das angesetzte Objektiv ist, mit der System-Licht-"Stärke" der RD-175: f/6,7.
Das Zoom wurde allerdings erst 2004 vorgestellt und wurde von Tamron im Auftrag für Minolta gerechnet. Wer's produziert hat, ist letztlich unerheblich. Es ist ein Tamron/KonicaMinolta. Wie übrigens auch das ein Jahr später präsentierte Konica Minolta AF DT 11-18/4.5-5.6 (D). Ebenfalls von Tamron. Als Tamron auch mit Nikon F-Bajonett. Nur das zeitlich zur RD-175 passende Minolta AF 17-35/3.5 G von 1997 war noch ein "echtes" und entsprechend teures Minolta. Aktuell ginge natürlich auch ein preiswertes 3,5-5,6/18-55 mm Minolta Kit-Zoom für die kleinen APS-C Sensoren …
Herzlichen Glückwunsch zum 30. Geburtstag
Angeregt durch Edward Nobles wunderbaren Minolta RD-175 Retro Review hatte ich zur zusätzlichen Illustration des Reviews meine Minolta RD-175 ausgepackt und in Betrieb genommen. Schließlich feiert die RD-175 dieses Jahr 30. Geburtstag! Alles, was man zur Minolta RD-175 wissen muss, ist in Edwards Review nachzulesen und im dazugehörigen Beitrag auch auf unsere Beiträge verlinkt.
Und ganz nebenbei: Der "Probelauf" der RD-175 passt ja auch bestens in die Reihe "Funktionscheck 2025"
Der Funktionscheck behandelte zwar eher höher auflösende DSLRs , aber mit 1,75 Megapixel – daher ja die Minolta Bezeichnung 1 - 7 - 5 – liegt die RD ja über den noch füheren Kodak DSLRs auf Canon oder Nikon Basis, die bei 1,5 MP endeten.
Eine Fundsache aus dem Archiv

Es war irgendwie untergegangen — die Schnittzeichnung der Strahlenteilung in der Minolta RD-175, um mit Hilfe von drei kleinen Sensoren in der Endabrechnung auf 1.528 x 1.146 Bildpunkte zu kommen.
Das nervige Kapitel Datenspeicherung, Speichermedium, Datentyp und die benötigte Software zum Betrieb der Minolta RD-175
Was immer Minolta dazu bewogen hat, ein so sperriges Rohdatenformat *.MDC zu wählen, niemand weiß es. Der Fairness halber: Auch die ersten DSLRs von Kodak des gleichen Zeitraums konnten "nur" TIFF/RAW, kein JPEG. Das wird aber 30 Jahre später unter anderem von Adobe Lightroom dekodiert, denn die Original Kodak Software gibt es schon lange nicht mehr, bzw. sie läuft auf keinem modernen Windows- oder Mac-Rechner.
Viele größer ist aber die Hürde der Speicherkartenwahl
Die RD-175 akzeptiert Festplatten und Festspeicher im PCMCIA-Kartenformat und CompactFlash-Karten im PCMCIA-Adapter. Probiert wurden 256 und 512 Mb sowie eine 1 GB Sandisk CompactFlash-Karte.
ABER: Egal, welches Speichermedium: Nur über eine SCSI-Kabelverbindung bevorzugt am Apple Mac Rechner hängend, konnte das jeweilige Speichermedium mit der Minolta Software für die RD-175 BESCHREIBBAR eingerichtet werden. "Normal" formatierte Medien werden von der RD-175 mit einer Fehlermeldung verweigert.
Zum Glück gibt es eine Lösung, und die heißt Speicherkarten-Abbild/Image
Edward Noble hat auf seiner Seite diesen Link, wo das 256MB image runtergeladen werden kann. Dieses Abbild kann aber nicht einfach auf eine 256 MB Speicherkarte kopiert werden, es muss "gespiegelt" werden. Was mir unter Mac OS 15 Sequoia nicht gelang, mit der Windows Software Win32 Disk Imager auf dem ausrangierten Windows 7 Laptop des Schwagers aber sofort funktionierte. Nur ein Hinweis. Es muss eine CompactFlashkarte der Größe zwischen 256 MB und 1 GB sein. Kleiner geht nicht — logisch, aber ich bekomme auch bei 512 MB oder 1 GB immer nur 256 MB Speicherplatz. Was aber kein so großes Problem ist, denn auf 256 MB passen etwas über 130 Minolta RD-175 Fotos.
Nachdem diese Hürde genommen ist: Womit kann ich aus den *.MDC Rohdateien lesbare, weiter verarbeitbare Dateien, Fotos generieren?
Die Apple Macintosh Fraktion muss zum kostenlos probierbaren, und Wasserzeichen-freien Lemke Software GraphicConverter greifen, der hier runterzuladen ist. Um es vorwegzunehmen. Die GCC-Ergebnisse sind sehr unbefriedigend …
Die Windows-Anwender müssen PicaJet Free 2.6 runterladen und installieren – dachte ich … Es geht viel besser, wie gleich noch ausführlich beschrieben wird!
Nachteil von GraphiCConverter – GCC – und PicaJet, das ich erst garnicht probiert habe – weil es nicht nötig ist: Es sind eben nicht die Originale … Die Fotos kommen gefühlt mindestens 1 Blende überbelichtet auf die Festplatte und in einer verkehrten Größe. Statt im Originalformat 1.528 x 1.146 Bildpunkte erzeugen die beiden Softwares 1.534 x 986 Bildpunkte. Heißt fürs Konvertieren: Stapelweise und gleich in der richtigen Größe und im unkomprimierten TIFF-Format. Um diese TIFFs dann mit Lightroom, Photoshop oder der bevorzugten EBV aufzubereiten und ggf. auf das richtige Maß zu bringen.
Erstaunlicherweise ist die Original Minolta RD-175 Software der Mitte 1990er Jahre 2025 hier runterzuladen. Für Windows (bis 2000) und Mac OS 7.x/8.x/9.x. Was aber nichts nützt, denn beim Start des Windows Plugins unter Photoshop & Co. kommt nur eine Fehlermeldung: Minolta RD-175 nicht gefunden. Und Schluss. Die Mac-Variante macht das besser, denn sie gestattet die Wahl zwischen Kamera (RD-175) oder dem Speicherort der *.MDC Dateien. Was in diesem Fall aber auch nichts nutzte, das Mac-Plugin findet die Dateien/Fotos trotz Angabe des Speicherorts einfach nicht.
Und hier: STOPP
Das Minolta RD-175 oder das identische AGFA ActionCam Import Plug-in hatte mich immer auf die falsche Fährte gelockt. Im Powermac G3 aus den Mitte 1990er Jahren war nur über eine SCSI-Kabelverbindung RD-175/Apple Powermac an die Fotos zu kommen. Ging, aber langsam und umständlich.
Aber was für ein Unterschied die Windows-Version
Ja die nervte nach Photoshop- und Minolta Import Plus-in Start zunächst mit der zuverlässigen Meldung: Keine Kamera gefunden. Logisch, die RD-175 konnte mangels SCSI gar nicht mit dem Windows Laptop verbunden sein. So sehr ich Bedieungsanleitunngen hasse, dort lag die Lösung! Bei Installation des RD-175 Windows Plug-ins wird nämlich parallel eine Stand-alone RD-175 Software installiert! Was ich vollkommen übersehen hatte. Und mit deren Hilfe war es ein Klacks die *.MDC Dateien in unkomprimierte TIFFs zu konvertieren. Und – im Screenshot rot markiert – Sharpness OFF! Nachschärfung aus. Das übernehmen Lightroom oder Photoshop!
Achtung: Die Augen werden eckig ;-) Fotos, aufgenommen mit dem KonicaMinolta AF Zoom 17-35mm 1:2.8(32)-4 (D) und dem MINOLTA AF ZOOM Xi 35-200mm 1:4.5(22)-5.6
Es braucht kein genaues Hinsehen, welche Konvertierungs-Software da der Gewinner ist
Aber was zunächst für ein Aufwand!
Zum ersten Start brauchte es einen entsprechend alten Apple Mac Rechner mit dem damaligen Betriebssystem OS 7.x/8.x/9.x. SCSI-Architektur war Mitte der 1990er Standard. Dann natürlich auch das passende SCSI-Kabel. Nach einigen Startschwierigkeiten und mit Hilfe der Minolta RD-175 Programmbeschriebung, die dankenswerterweise hier zu finden und runterzuladen ist, kam das System ans Laufen. Anschließend Import gestartet, RD-175 gefunden, alle Bilder im Plug-in angezeigt. Zu gerne hätte ich alle Fotos ausgewählt, um sie nach Photoshop zu importieren. Ging aber nicht, möglicherweise hat mein Powermac G3 dafür nicht genügen Arbeitssppeicher. Also mühselig ein Bild nachem anderen importiert. Wer sich über die Sprache gewundert hat: Photoshop 5 LE reichte fürs Minolta Plug-in nicht. Photoshop 7.0 war schon zu neu. Meine französische Version Photoshop 6.0 hat es dann gerichtet. Die Fotos konnten wahlweise über das Minolta RD-175 oder das identische AGFA ActionCam Plug-in importiert werden. Nachbearbeitet habe ich auf dem Uralt-Mac nichts. Alle Dateien auf einen Stick und ab in die moderne Rechnerwelt ;-) Und das eben Geschriebene zum Glück alles Makulatur! Siehe oben die komfortable Konvertierung unter Windows. Ob das alledings noch mit Windows > Version 7 funktioniert, wage ich zu bezweifeln!
GraphicConverter (GCC)
Das bleibt eine Krücke! Ich will nicht ausschließen, dass man es mit mehr Probieren noch besser hinbekäme. Nach einigen Tests hatte ich mich für die im Screenshot zu sehenen Parameter entschieden. Um zu erkennen, dass es da bei dem einem oder anderen Bild ganz schön daneben gehauen hat. Man beachte die Gamma-Einstellung. Die zunächst als 1.534 x 986 Pixel großen Rohdateien musste auf 1.528 x 1.146 Pixel Originalmaß gebracht werden. Mit dem RD-175 Mac Plug-in hatten sie gleich die richtige Größe! Nach der GCC-Konvertierung ins unkomprimierte TIFF-Format ging es weiter mit Adobe Lightroom. Was ich mir beim zweiten Anlauf geschenkt habe. Zu überlegen ist die Konvertierung mit der Original Minolta-Software!
Im linken Foto im Himmel nicht zu übersehen – ein leichtes "Banding" …
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Damit wurde der 30. Geburtstag Minoltas erster DSLR nun wirklich gebührend gefeiert. Für die Nachbearbeitung der 30 Jahre alten Bilddatentechnik alles was Adobe Lightroom und Photoshop hergaben ;-) Die Abbildungs- und Datenqualität sollte auch nicht im Vordergrund stehen, sondern viel mehr die spannende Digitalkamerageschichte!
Und ja: Als überzeugter "Macianer" — OHNE Windows geht es bei der Minolta RD-175 dann doch nicht!
Ralf Jannke, Juni 2025
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 31.05.2025 |
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