Canon Digital Ixus 55 Kurzbericht
Die Canon Digital Ixus 55 ist eine digitale Kompaktkamera mit elegantem Design.
Spezifikationen
- Die 2005 vorgestellte Canon Digital Ixus 55 ist 86 x 53 x 22 mm groß und wiegt ohne Akkus und Speicherkarte 140 g.
- Der 1/2,5“ CCD-Sensor (5,8 x 4,3 mm) mit Pixelpitch 2,2µm löst maximal 2.592 x 1.944 Pixel = 5 Megapixel auf. Mit der ISO-Automatik oder manuell sind 50 bis 400 ASA einstellbar. Videos sind mit 640x480 Pixeln möglich. Bilder werden als JPEG auf SD-Karten (maximal 2 GB) gespeichert.
- Das Objektiv ist ein 5,8-17,4 mm / 1:2,8-4,9 (35-105 mm @KB) 3-fach Zoom
- Das Motiv wird über einen abschaltbaren 2,5“ TFT LCD Monitor mit 118.000 Subpixeln angezeigt, der auch die Menüsteuerung übernimmt. Zusätzlich ist ein optischer Realbildsucher vorhanden, der nicht das gesamte aufgenommene Bild anzeigt.
- Entfernungseinstellung Einzel-Autofokus (AF-S), Ermittlung durch Kontrasterkennung des Bildsensors
- Belichtungssteuerung durch Vollautomatik oder manuellen Modus, Matrixmessung oder Spotmessung. Belichtungszeiten 15s bis 1/1500 sek., kombinierter elektronischer und mechanischer Verschluss, Selbstauslöser mit 10 s Vorlaufzeit
- im Gehäuse integrierter Blitz mit ca. Leitzahl 5
- Weißabgleich automatisch oder manuell mit diversen Vorwahlen wie Sonne, Wolken, Glühlampenlicht usw.
- keine Bildstabilisierung
- Energieversorgung durch Lithiumakku oder Akkudummy und Netzteil
Besonderheiten
Der Name „Digital IXUS“ ist eine Hommage an die analoge IXUS. Diese war ebenfalls sehr elegant gestaltet und nutzte als Aufnahmemedium die APS-Film-Patrone. Die Ixus 55 ist eine Nachfolgerin der im Jahr 2000 vorgestellten „Ur“ Digital IXUS (in Japan IXY digital genannt), die 2 Megapixel hatte.
In unterschiedlichen Ländern hieß die Kamera anders, in Amerika wurde sie als PowerShot SD450, in Japan als IXY Digital 60 verkauft.
Der Gehäuseblitz ist fest eingebaut. Die Blitzbelichtungsmessung erfolgt vermutlich TTL mittels Vorblitz.
Die Kamera hat relativ wenige Tasten. Im Hauptschalter-Taster ist eine grüne LED eingelassen, die leuchtet, solange die Kamera eingeschaltet ist. Um den Auslöser sitzt der Zoomhebel. Auf der Rückseite dominiert das Display, ein Schiebeschalter dient zum Anwählen von Aufnahme, Film-Modus und Wiedergabe. Jeder Richtung des Steuerkreuzes inkl. der mittleren OK-Taste hat eine Zweitfunktion (ISO, Makro, Blitz, Selbstauslöser und Quickmenu), drei weitere Tasten dienen zum Einstellen des Ausdrucks des angezeigten Bildes, dem Aufrufen des Kameramenüs und zur Umschaltung der Display-Anzeige. Alle tiefgreifenden Einstellungen erfolgen durch das Menu.
Das Display ist leider nicht hinter einer Kratzschutzscheibe montiert, das Anbringen einer Schutzfolie ist ratsam. Es ist abschaltbar, zur Motiverfassung kann dann der Realbildsucher benutzt werden. Aufgenommen wird kompaktkameratypisch immer etwas mehr, als im Sucher angezeigt wird. Zwar finden sich neben dem Sucher zwei LEDs zur Kontrolle des Autofokus, der Blitzanzeige und des Zugriffs auf die Speicherkarte, aber der Sucher ist winzig und verkleinert das gesehene Motiv stark. Man merkt ihm an, daß „irgendwie“ in das kompakte Gehäuse gequetscht wurde, sein Strahlengang wird zweifach umgelenkt, so daß seine frontseitige Eintrittslinse und seine rückseitige Austrittslinse zueinander versetzt sind. Immerhin wird dadurch die seitliche Parallaxe verringert. Markierungen dafür sind aber nicht vorhanden.
Die Stromversorgung erfolgt mit einem Lithium-Ionen-Akku, der in wenigen anderen Canon-Kompaktdigitalkameras verwendet wurde. Zur permanenten Stromversorgung muß ein Akkudummy verwendet werden, da es keine Netzteilbuchse gibt. Für die USB- und die Videobuchse können übliche Standard-Kabel benutzt werden, da keine Spezialbuchsen verbaut sind. Die Abdeckung ist eine gummiartige Kunststoffklappe, das verwendete Material altert und wird spröde, so daß man die Abdeckung heutzutage besser nicht mehr öffnet.
Die Ixus 55 schreibt etliche interessante Angaben in den Maker-Notes-Teil der EXIFs in jedes Aufgenommene Bild, z. B.: fast alle Bildparameter, die Bildqualität, die Bildgröße, viele Angaben zum Objektiv inkl. der wahren (nicht gerundete) Brennweite, die Sensorgröße in Millimetern (zwei Stellen nach dem Komma genau), den gemessenen Lichtwert, die gemessene Motiventfernung, die Kameratemperatur, den Firmwarestand uvm. Die Empfindlichkeit wird nicht an die genormte Stelle der EXIFs geschrieben, sondern nur in die MakerNotes.
Der Canon-Schriftzug und die Kamerabezeichnung sind um 90° gedreht auf der Kamera angebracht. Das sieht erst einmal falsch aus, aber es macht Sinn, da die Kamera die meiste Zeit mit Hilfe der Kameraschlaufe getragen wird. Weil diese wie bei fast allen Kompaktkameras seitlich angebracht ist, hängt die Kamera dann um 90° gedreht herunter und die Schrift ist korrekt lesbar.
Die UVP der Digital IXUS 55 betrug ca. 400 Euro. Der aktuelle Zeitwert ist auf etwa etwa 10 bis 40 Euro je nach Zustand und Lieferumfang gefallen. Das gezeigte Exemplar ist fast ladenneu, sofern dem Bildzähler vertraut werden kann, wurden mit ihr vom Vorbesitzer weniger als 500 Aufnahmen gemacht.
Alle Aufnahmen entstanden bei 50 bis 109 ASA, gespeichert als JPEG, nachbearbeitet mit Photoshop CS4. Die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. Schärfe, Verzeichnung, Vignettierung, Gradationskurve usw. wurden nicht korrigiert, es sind somit fast originale Aufnahmen direkt aus der Kamera. 100%-Aussschnitte sowie die Aufnahmeparametern finden sich in jedem Bildbeispiel.
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Das Gehäuse der IXUS 55 ist größtenteils aus Metall, aufgrund des Gewichtes zwar nur aus hauchdünnem Aluminiumblech, aber mit hervorragend gutem Finish. Lediglich die Akku- und die Kartenfachklappe sind aus Kunststoff sowie die Schnittstellenabdeckung aus Gummi.
Die Kamera gehört zur Klasse der Edel-Kompaktkameras. Zwar ist sie recht klein, so daß der optische Sucher nur als akkusparender Notbehelf gedacht ist, aber die IXUS 55 läßt sich recht gut auch einhändig benutzen, sofern die Handschlaufe um die Hand gewickelt wird und die Kamera somit zusätzlich fixiert.
Die Bildqualität ist aus heutiger Sicht nicht gut, bei höheren Empfindlichkeiten rauscht der winzige Sensor so stark, daß die Bilder unansehnlich sind. Bei 50 bis 100 ASA Schönwetter-Aufnahmen ist die Kamera gerade noch erträglich, aber helle Stellen „brennen aus“, der Kontrastumfang des Sensors ist geringer, als es heutzutage üblich ist. Zwar kann durch Belichtungskorrektur gegengesteuert werden, aber das Einstellen dieser Korrektur erfordert viele Tastendrücke.
Die optischen Fehler des Objektivs wie Vignettierung, Verzeichnung und chromatische Aberrationen werden durch den Bildprozessor nicht korrigiert, bei 35mm „beult“ das Objektiv so deutlich, daß es bei vielen Motiven störend erkennbar wird.
Fazit: eine digitalkamerahistorisch recht interessante Kamera (weil ansprechendes Design), heutzutage zum ernsthaften Bildermachen nur mit geringen Ansprüchen und bei schönen Sommerwetter geeignet, 5 Megapixel ist weniger, als die meisten Smartphones vorweisen können, außerdem haben diese fast immer eine bessere Bildqualität.
Christian Zahn
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Autor: | Christian Zahn |
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Erstellt: | 14.03.2023 |
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