Spezifikationen:
- Die 2014 vorgestellte Canon EOS 1100D ist 130 x 100 x 78 mm groß und wiegt mit Akku und Speicherkarte 495 Gramm.
- Der APS-C CMOS-Sensor (22,2 x 14,8 mm) mit Pixelpitch 5,3µm löst maximal 5.184 x 3.456 Pixel = 18 Megapixel auf (Cropfaktor 1,6, 18,7 Megapixel Rohdaten). Mit der ISO-Automatik oder manuell sind 100 bis 12800 ASA einstellbar. Videos sind mit 1920x1080 Pixeln möglich. Bilder werden als JPEG oder CR2 (RAW-Format) auf SD/SDHC-/SDXC-Karten (max. ca. 2 TB) gespeichert.
- Das Objektiv-Bajonett ist das EF-S-Bajonett (auf APS-C optimierte Objektive), EF-Objektive für Vollformat können benutzt werden.
- Das Motiv wird über einen Spiegelreflexsucher mit ca. 95% Abdeckung der Sensorfläche angezeigt, in dem ein hinterleuchtetes LCD-Display für viele Bildparameter eingespiegelt sowie das aktive AF-Feld kurz rot aufleuchtend markiert wird. Ein abschaltbarer 3“ TFT LCD Monitor mit 460.000 Subpixeln dient der Bildkontrolle nach der Aufnahme, der Monitor übernimmt auch die Menüsteuerung. Live-View ist möglich.
- Entfernungseinstellung Einzel-Autofokus (AF-S), kontinuierlicher Autofokus (AF-C) oder Servo-AF (schaltet selbsttätig zwischen AF-S und AF-C um) sowie manuelle Fokussierung mit Fokusunterstützung, AF-Ermittlung durch passiven Phasensensor (mittels teildurchlässigem Hauptspiegel und Hilfsspiegel abgegriffen), 9 AF-Felder, AF-Hilfslicht
- Belichtungssteuerung durch Vollautomatik, Programmautomatik, Zeitautomatik, Blendenautomatik oder manuellen Modus sowie diverse Motivprogrammen. 35-Zonen-Matrixmessung, mittenbetonte Integralmessung oder Selektivmessung. Belichtungszeiten 30s bis 1/4000 sek., Selbstauslöser mit 10 s Vorlaufzeit
- ausklappbarer Blitz mit Leitzahl 9, zusätzlich Norm-Blitzschuh mit TTL-Kontakten für Canon E-TTL II
- Weißabgleich automatisch oder manuell
- keine Bildstabilisierung im Gehäuse, jedoch werden Objektive mit eingebauter Stabilisierung unterstützt
- Energieversorgung durch Lithium-Akku LP-E10
- Anschluß für elektrischen Fernauslöser
Besonderheiten
Die Canon EOS 1200D ist die dritte digitale Einsteiger-Spiegelreflexkamera von Canon in der vierstelligen Klasse und erschien etwa 3 Jahre nach dem Vorgängermodell. Während an die 1000D noch ein optionaler Batteriegriff mit Hochformatauslöser montiert werden konnte, hat Canon diese Möglichkeit bei der 1200D „weggespart“. Zwar gab es von der Zubehörindustrie Batteriegriffe mit Zusatzauslöser, der Anschluß des Auslösers erfolgt jedoch per Kabel in die Fernauslöserbuchse der Kamera. Das ist unelegant und gefährdet die Buchse durch den weit herausstehenden Stecker.
Der Akku wurde gegenüber dem Vorgängermodell nicht geändert, Aufsteiger von der 1100D mußten sich keine neue Akkus kaufen. Laut Hersteller soll der Akku für etwa 500 Aufnahmen reichen, sofern auf LiveView verzichtet wird, bei dessen Verwendung sind nur noch circa 200 Aufnahmen mit einem Akku möglich. Speicherkarte und Akku sitzen unter der gleichen Klappe.
Die Canon-Nomenklatur der Kameragehäuse ist folgende: Einstellige Modellnummern sind Profimodelle (z. B. EOS-1D Mark III) oder Semiprofi-Modelle (analoge EOS 3, digitale EOS 7D), zweistellige Modell sind für ambitionierte Amateure oder als preiswertes Zweitgehäuse für Profis gedacht (EOS 50D), dreistellige Modelle sind Amateur-Geräte (EOS 700D), vierstellige Kameras sind sehr preiswerte Bodys für Einsteiger, die meist nur das Setobjektiv (z. B. ein 18-135) mitkauften (EOS 2000D).
„EOS“ ist zum einen die Göttin der Morgenröte als auch die Abkürzung von „Electro-Optical System“, das zusammen mit der analogen filmbasierten EOS 650 in Jahre 1987 eingeführt wurde und im Gegensatz zu den meisten anderen damaligen Kamera-Bajonetten keinerlei mechanische Übertragung erforderte, sondern nur elektrische Kontakte benötigte. Sowohl der AF-Motor als auch der Blendenantrieb sitzen darum in jedem Objektiv.
Die 1200D kann sowohl EF-Objektive benutzen, die für das KB-Vollformat gerechnet sind (mit Cropfaktor 1,6) als auch die für den kleineren APS-C-Sensor ausgelegten EF-S - Objektive.
Die 1200D ist eine „Baukastenkamera“ aus bereits seit längerem verfügbaren Komponenten, so erbte die Kamera etliche Details von anderen Modellen, z. B. das AF-Modul der 500D, den Sensor, den Bildprozessor und das Belichtungsmeßmodul der 7D, wurde aber aus Kostengründen stark „beschnitten“, z. B. stammt die Spiegelmechanik und der Verschluss vermutlich aus der 1000D/1100D. Die Serienbildrate ist erheblich geringer und der Bildaufnahmepuffer kleiner als in den genannten höherwertigen Kameras.
Im Jahr 2018 „recycelte“ Canon viele der Komponenten der 1200D noch einmal, die 4000D ist eine nochmals kostenreduzierte dSLR, sie sollte sich an Kunden wenden, die vermutlich niemals oder nur selten das Objektiv wechseln und auch keinen Zusatzblitz erwerben würden. Die 4000D hat darum ein Kunststoffbajonett und der Mittenkontakt am Blitzschuh fehlt, es können nur E-TTLII-kompatible Aufsteckblitze verwendet werden. Außerdem wurde ein rückwärtiges Display verbaut, daß ebenfalls „uralt“ war, denn es hat nur 230.000 Subpixel. Offiziell ist diese Kamera im Jahr 2024 noch neu zu erwerben, aber mit ziemlicher Sicherheit handelt es sich um Restbestände von erheblich früher produzierten Exemplaren. Canon dürfte damit den Rekord für einen am längsten fast unverändert verkauftem Sensor und Bildprozessor halten.
Mit Hilfe eines Canon-Programmes kann die 1200D als Webcam verwendet werden.
Die Empfindlichkeit kann automatisch oder manuell von 100 bis 12800 ASA eingestellt werden, die Obergrenze der ISO-Automatik war bei der 1000D auf 1600 ASA festgelegt, bei der 1200D kann die maximale Empfindlichkeit der Automatik in ganzen Stufen eingestellt werden. 12800 ASA stehen erst nach Freischaltung in den Individualfunktionen zur Verfügung, ab Werk ist nur 6400 ASA auswählbar.
Das Moduswahlrad ist leider nicht verriegelt, so daß es sich ungewollt verstellen kann; es ist außerdem nicht „endlos“, sondern hat an beiden Enden einen Anschlag.
Die Mattscheibe zeigt ca. 95% des aufgenommenen Bildfeldes, das Okular hat Dioptrienkorrektur. Ein Okularverschluß fehlt, statt dessen ist am Kameragurt die Canon-typische Gummiabdeckung angebracht, die gegen die Augenmuschel getauscht wird. Das ist notwendig, weil die Belichtungsmessung im Prisma sitzt und eventuell Fremdlichteinfall beim Einsatz auf einem Stativ stören kann.
Es ist kein Glas-Pentaprisma, sondern lediglich ein leichtes und preiswertes Pentaspiegel-System eingebaut. Auch der in vielen digitalen EOS-Kameras eingebaute Eye-Start-Sensor fehlt. Die AF-Punkte werden durch winzige rote LEDs im Sucher markiert, sie leuchten bei erfolgreichem Fokussieren kurz auf. Der Sucher ist recht duster und klein, immerhin kann ein Brillenträger das gesamte Bild und gleichzeitig die LCD-Anzeige darunter sehen.
Live-View mit frei verschiebbarer Sucherlupe ist möglich, zum Auslösen klappt allerdings erst der Spiegel herunter, um eine Belichtungsmessung durchzuführen, dann klappt der Spiegel wieder hoch und es wird ausgelöst. Im Vergleich zum Vorgänger: Der LiveView hat jetzt eine eigene Taste und muß nicht erst im Systemmenü auf die „Set“-Taste gelegt werden. Es steht sowohl der Phasen-AF zur Verfügung (dann klappt der Spiegel kurz hoch, um die AF-Sensoren zu verwenden) oder ein bis zu 4 Sekunden dauerndem Kontrast AF ohne Spiegelgeklapper zur Verfügung.
Das Schnellmenu für die Verstellung etlicher Bildparameter ist mit einer eigenen „Q“-Taste erreichbar, wie üblich haben alle vier Richtungstasten des Steuerkreuzes eine Zweitbedeutung. Die bei fast allen Canon-dSLRs am Prismenbuckel angebrachte Blitzentriegelungstaste ist wie bei der 1100D vor das Fingerrad verlagert worden und somit ohne Umgreifen bzw. Absetzen der Kamera vom Auge erreichbar.
Die automatische Reinigung des Bildsensors bei jedem Ein- und Ausschalten der 1100D durch beweglichen Tiefpaßfilter ist ersatzlos gestrichen worden, es bleibt nur die manuelle Reinigung bei geöffnetem Verschluss und hochgeklapptem Spiegel. Außerdem kann ein Staub-Referenzbild aufgenommen werden, das der Kameraprozessor analysiert und zukünftig in jedem RAW Informationen zum Staub-Wegrechnen absichert (das funktioniert aber nur, sofern der verwendete RAW-Konverter am Computer diese Funktion unterstützt).
Die Bilder können als JPEG oder im Canon-RAW-Format CR2 aufgezeichnet werden. Als Speichermedium dienen SD/SDHC/SDXC-Karten. Auch die zum Kameravorstellungszeitpunkt noch nicht verfügbaren Karten mit 2 TB funktionieren einwandfrei. Die maximale Geschwindigkeit schneller Karten wird nicht ausgenutzt, die Kamera hat keine Zusatzkontakte für UHS-II, und auch die schnellsten Geschwindigkeiten, die UHS-I bietet, scheint sie nicht zu ermöglichen. Weil außerdem der Bildpuffer nicht allzugroß ist (möglicherweise beträgt er nur 128 MB), bricht bei Serienaufnahmen die maximale „Wegschreibgeschwindigkeit“ insbesondere bei RAW-Fotos von den maximalen ca. 3 Bildern je Sekunde bald auf unregelmäßige ca. 0,5 bis 1 Bilder je Sekunde ein.
Die maximale Serienbildgeschwindigkeit war zum Verkaufsstart eine der langsamsten im Marktumfeld.
Bei der 1000D war bei Benutzung von Motivprogrammen nur das JPEG-Bildformat möglich, die Verwendung des RAW-Formats war den „kreativen“ Aufnahmemodi P, Tv, Av und M vorbehalten.
Der Gehäuseblitz ist fest eingebaut und wird je nach Aufnahmemodus manuell oder automatisch ausgeklappt. Er kann nicht als Master für drahtlos angesteuerte Systemblitze dienen, diese Funktion hat Canon nur bei teureren Gehäusen eingebaut. Die Blitzbelichtungsmessung erfolgt TTL mittels Vorblitz. Zusätzlich ist ein Norm-Blitzschuh vorhanden, mit Zusatz-Kontakten für das Canon E-TTL / E-TTL-II - System. Mit Leitzahl 9 ist er recht leistungsschwach, darum wählt die Kamera bei ISO-Automatik 800 ASA als geringste Empfindlichkeit, bei der die Leitzahl ca. 25 beträgt, die Blitz-Reichweite somit wesentlich höher als bei 100 ASA ist.
Das Kameramenü ist für eine Amateurkamera recht umfangreich, jedoch gegenüber den teureren Modellen reduziert. Die 1200D kann trotzdem recht gut auf die Aufnahmesituation konfiguriert werden.
In den Custom Functions kann die Belichtungsmessung bei Aufnahmen mit großen Kontrasten beeinflußt werden, es gibt dort einen nicht selbsterklärenden Unterpunkt:
- C.FN II-6 Tonwertpriorität verlagert im eingeschalteten Zustand die Belichtungsmessung von 18% Neutralgrau in die hellen Bildpartien und die Gradation wird weicher (so beschreibt es das Handbuch für „Normalanwender“ recht rätselhaft). Damit ist gemeint, daß die Kamera bei hohen Kontrasten versucht, daß die hellen Motivstellen nicht überbelichtet werden; dabei werden die dunklen Motivteile allerdings mehr oder minder stark unterbelichtet. Das kann allerdings bei Aufnahmen im RAW-Modus am Computer durch Aufhellung der Schatten gut korrigiert werden.
Die Kamera schreibt viele interessante Angaben in die EXIFs jedes aufgenommenen Bildes, in den MakerNotes finden sich unter anderem: Kameraseriennummer, Selbstauslöser, Blitzmodus, Bildqualität und -Größe, Objektiv inkl. kleinster und größter Brennweite und Blende, Kamera-Temperatur, Blitzleitzahl, Kamerafirmwarestand, Seriennummer von Kamera und Objektiv, Name des Besitzers (sofern mit einem Computer-Programm eingegeben, kann nicht im Kamera-Menu verstellt werden), des Copyright-Inhabers (kann im Kameramenu eingegeben werden), alle Bild-Aufnahmeparameter, der gewählte AF-Punkt und die in der Fokusebene liegenden AF-Punkte, die ausgeblendeten Randpixel des Sensors (links z.B. werden bei meinem Exemplar 152 Spalten ausgemappt, oben 56 Zeilen) uvm.
Die Anzahl der Kamera-Auslösungen mußte der Canon-Service ermitteln, da sie nicht wie bei vielen Kameras diverser anderer Hersteller in jedem Bild gespeichert ist. Mit Hilfe eines Programms kann heutzutage per USB die Zahl der Auslösungen ausgelesen werden. Meines Wissens gibt es diese Programme jedoch nur für Windows als Gratisversion. Für aktuelle Apple-Computer bzw. Tablets ist eine kostenpflichtige App eines von Canon unabhängigen Herstellers verfügbar, mit deren Hilfe auch der Kamerabesitzer verändert werden kann.
Die Canon-RAW-Software und die meisten käuflichen RAW-Konverter geben nur die nominellen 5.184 x 3.456 Pixel aus, freie Konverter können 5202 x 3466 Sensorpixel auslesen. Insgesamt hat der Sensor sogar 5335x3511 Pixel. Die „fehlenden“ Randpixel werden kameraintern oder durch RAW-Konverter zur Korrektur der Objektivverzeichnung verwendet.
Daß der Sensor „nativ“ mehr Pixel hat und der genutzte Ausschnitt darauf nicht mittig liegt, kann ggf. mit dem Herstellprozess zu tun haben, bei dem defekte Randpixel möglicherweise so ausgemappt werden, daß die nominellen 18 Megapixel erzielt werden können. Oder es wurde nach Montage des Sensors in der Kamera die mechanische Montagetoleranz einfach per „Software“ durch Verschieben des genutzten Bildausschnitts auf dem Sensor so ausgeglichen, daß das aufgezeichnete Bild mittig zum Objektiv „sitzt“.
Bei meiner 1200D, 550D, 600D, 60D und 7D (alle mit identischem Sensor) sind die Werte für den genutzten Pixelbereich jeweils andere, was auf eine individuelle Auswertung je verbautem Sensor schließen läßt.
Der Monitor sitzt hinter einer Kratzschutzscheibe. Da diese aber nur aus Kunststoff ist, haben die Besitzer häufig zusätzliche Schutzfolien aus Kunststoff oder Glas angebracht. Diese gibt es auch heute noch als Restposten paßgenau zu erwerben. Die Display-Auflösung war zwar gegenüber der 1100D verdoppelt worden, war trotzdem 2014 kaum noch zeitgemäß und den rigorosen Sparmaßnahmen geschuldet, um den niedrigen Verkaufspreis zu ermöglichen. Deswegen ist das Display auch fest eingebaut und kann weder gedreht noch geschwenkt werden.
Die Schnittstellen sind hinter einer unverlierbaren Abdeckung aus einem gummiartigem Material verborgen, fast alle Kabel entsprechen der üblichen Norm, z. B. ist der Fernauslöser kompatibel zu etlichen anderen Kameras, auch herstellerübergreifend: Die elektrischen Drahtauslöser der Fuji X-E2 mit 2,5mm-Klinkenstecker können benutzt werden. Die USB-Buchse ist mit dem Videoausgang kombiniert, trotzdem passen normale Mini-USB-Stecker in diese Buchse, Video erfordert eine Canon-Spezialkabel. Mini-HDMI entspricht der Norm.
Eine Netzteilbuchse fehlt, klassentypisch muß ein Akkudummy verwendet werden, dazu ist eine Aussparung im Gehäuse vorhanden, die mit einer Gummiabdeckung verschlossen ist.
Eine 2014 bereits recht häufig angebotene Fernsteuerung der Kamera per App auf einem Smartphone bzw. die Möglichkeit, die Bilder per WLAN herunterzuladen, ist nicht möglich, das entsprechende Modul war Canon vermutlich zu teuer. Es gibt lediglich eine „Erklär-App“, die als bunt bebilderte Bedienungsanleitung mit vielen Bildbeispielen dient.
Im Originalkarton fehlt bei Gebrauchtkauf häufig die Stelle mit der Seriennummer, da diese vom Erstbesitzer damals an Canon gesendet werden mußte, um den Cash-Back einlösen zu können.
Die UVP der EOS 1200D betrug ca. 500 Euro mit Setobjektiv 18-55 IS II bzw. 400 Euro ohne Objektiv, das war ca. 50 Euro günstiger als die Vorgängerin 1100D. Preislich lag sie somit im Rahmen des Umfeldes der Mitbewerber. Der aktuelle Zeitwert beträgt etwa 100 bis 150 Euro je nach Zustand und Lieferumfang.
Alle Aufnahmen entstanden bei 100 ASA, gespeichert als CR2, konvertiert mit Adobe Camera Raw, bearbeitet mit Photoshop CS6. Die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. Das verwendet Objektiv ist das 2,8/24mm STM Pancake.
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Das Gehäuse der EOS 1200D ist größtenteils aus Kunststoff, lediglich „innere“ Teile bestehen aus Metall sowie der Blitzschuh, das Bajonett und das Stativgewinde. Viele Teile sind mit einem gummi-artigem Kunststoff beschichtet, am Griff ist ein aufgerautes Stück aus diesem Material aufgeklebt. Der berüchtigte „Auflagenschwund“ des aufgebrachten TPU-Materials ist bei meinem Exemplar bislang noch nicht aufgetreten.
Die Kamera gehört zur Klasse der „vierstelligen“ Einsteiger-dSLR-Kameras, die preislich und im Funktionsumfang unterhalb der „dreistelligen“ Amateurmodelle angesiedelt waren. So gibt es nur ein Fingerrad vorne; rückseitiges Daumenrad, Augensensor oder Empfänger für eine IR-Fernbedienung fehlen.
Die rückseitigen Tasten des Steuerkreuzes haben Doppelfunktionen.
Der Sensor der 1200D neigt neigt etwas zum „Ausbrennen“ der hellen Stellen, es muß manchmal per Belichtungskorrektur ausgeglichen werden. Wie oben beschrieben kann das Verhalten der 1200D bei Aufnahmen mit hohem Motivkontrast per Custom Function justiert werden, so daß das Ausbrennen stark minimiert, aber nicht vollständig verhindert wird.
Bei höheren ASA-Zahlen rauscht der Sensor (entsprechend der damaligen Sensortechnologie), aufgrund des großen Pixelpitchs aber bei 1600 ASA noch beherrschbar. 12800 ASA hingegen ist ein reiner Notbehelf, bei dem die Kamera auch die Hotpixel (dauerhaft leuchtende Bildpunkte) nicht mehr beseitigen kann.
Da der Sensor seit 2009 unverändert gebaut wurde, war er gegen 2014 aktuelle Konkurrenzsensoren stark in Hintertreffen geraten, Kontrastumfang, Rauschverhalten und Auslesegeschwindigkeit der Mitbewerber war meist besser.
Die Bildqualität der 1200D ist heutzutage noch als gut zu bezeichnen. Bei 18 Megapixeln und „Schönwetter“ ISO100 bis 400 gibt es an den Bildern kaum etwas auszusetzen.
Fazit: eine digitalkamerahistorisch eher uninteressante Kamera (weil eine von Dutzenden Canon-dSLRs), heutzutage zum ernsthaften Bildermachen durchaus noch geeignet.
Christian Zahn, August 2024
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Autor: | Christian Zahn |
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Erstellt: | 1.09.2024 |
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