Canon EOS 60D und 600D Funktionstest 2025 von Christian Zahn
Beide Kameras zeigte ich 2024 und führte damals alle technischen Daten auf, im Rahmen des großen Kamera-Funktionstests im Herbst 2025 holte ich sie wieder aus der Canon-Aufbewahrungsbox hervor.
- https://www.digicammuseum.de/gechichten/erfahrungsberichte/canon-eos-60d-c-zahn/
- https://www.digicammuseum.de/gechichten/erfahrungsberichte/canon-eos-600d-c-zahn/
Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Bei der 60D und der 600D sieht man deutlich das Canon-Baukastenprinzip, das Zweit- und Drittverwerten von Komponenten anderer Modelle. Den Sensor und den Bildprozessor lieferte die 7D, die Anordnung der 9 AF-Sensoren ist mit der 20D eingeführt worden, das Gehäuse der 600D ist bis auf das neue Klappdisplay fast identisch mit dem Vorgängermodell 550D, usw.
Die Canon EOS 60D ist die erste zweistellige Canon-dSLR, die kein massives Metallgehäuse mehr hat, sondern nur ein Gehäuse aus Hochleistungskunststoff, dadurch sank das Gewicht deutlich. Waren die Vorgängerinnen noch semiprofessionelle Modelle, so rutschte die D60D eine Klasse tiefer. Die UVP der 60D sank um etwa 150 Euro gegenüber der 50D, Canon gab also die eingesparten Herstellkosten an den Käufer zumindest teilweise weiter. Trotzdem wurde sie noch in Japan gebaut, die Fertigung erfolgte nicht in einem Billiglohnland wie Taiwan oder China.
Die Canon EOS 600D ist ein Beispiel für ein nur wenig geändertes Nachfolgemodell. Die 600D gleicht der 550D weitestgehend, Kleinigkeiten wie Position der Schnittstellen, etwas geänderte Gummierung der Kamera und geringe Änderungen der Tastenpositionen sind nur im direkten Vergleich beider Kameras nebeneinander bemerkbar.
Bei beiden Kameras ist das Display klapp- und schwenkbar, es kann sogar um 180° mit dem Panel zu Kamera gedreht werden und ist somit gut geschützt. Allerdings muß es dann für jede Bildbetrachtung oder Menüeinstellung ausgeklappt werden.
Der LP-E6 Akku der 60D wurde mit der 7D auf den Markt gebracht und löste den über 10 Jahre verwendeten Akku BP-511 ab. Zur Puffern der Kameraparameter und der Uhr ist im Kamera-Akkufach keine Lithiumbatterie mehr vorhanden, sondern auf der Hauptplatine ist ein Kondensator verbaut, der die Uhr nur wenige Tage weiterlaufen läßt. Kurz bevor dieser Energielieferant leer ist, speichert die 60D die aktuelle Zeit und das Datum im Flashspeicher, eine erneute Eingabe beginnt somit nicht wie allgemein üblich mit dem Datum der Kameravorstellung, sondern mit dem Tag der letzten Benutzung.
Die 600D nutzt mit dem LP-E8 einen anderen Typ, er hat keine prozentgenaue Restkapazitätsanzeige und ist wesentlich kleiner dimensioniert.
Der Sucher der 60D ist ein Pentaprisma aus Glas, die 600D hat das bei Amateurkameras übliche Pentaspiegelsystem. Es ist zwar deutlich leichter, aber auch dunkler. Ein gleichzeitiger Blick durch die 60D und die 600D macht den Unterschied deutlich.
Beide Kameras speichern auf SDXC-Karten bis ca. 2 TB, die 60D ist hat eine höhere Serienbildrate und einen größeren Schreibpuffer, so daß sie nur selten auf die Schreibgeschwindigkeit der Karte zurückfällt.
Die UVP der EOS 60D betrug ca. 1150 Euro. Der heutige Gebrauchtpreis liegt bei etwa 100-200 Euro je nach Zustand, Zahl der Auslösungen und Lieferumfang.
Die UVP der EOS 600D betrug ca. 700 Euro ohne Objektiv, zusammen mit dem 18-55 IS II kostete sie ca. 850 Euro. Der heutige Gebrauchtpreis liegt bei etwa 50-150 Euro.
Alle Beispielaufnahmen entstanden bei 100 ASA, gespeichert als CR2, konvertiert mit Canon DPP, bearbeitet mit Photoshop CS6. Die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. Aufnahmeparametern und 100%-Ausschnitte sind eingebettet. Als Objektiv diente das EF-S 18-55 STM.
Fazit 2025
Die Bildqualität der 60D/600D ist auch heutzutage noch als gut zu bezeichnen, sofern der Kontrastumfang der Motive nicht allzugroß ist. Bei 18 Megapixeln und ISO100 bis 1600 gibt es an den Bildern nur wenig auszusetzen. Auch die Farbabstimmung der kamerainternen JPEG-Aufzeichnung ist ansprechend.
Aufgrund der Einstufung der 60D „eine Klasse höher“ ist diese die bessere Wahl, die 600D ist heutzutage gebraucht kaum günstiger, aber deutlich langsamer. Wenn das höhere Gesamtgewicht aus 60D, Hochformatauslöser und Objektiv nicht stört, sollte man diese nutzen und die 600D „links liegen“ lassen.
Bei mir war es so, daß die 60D kurz vor der 7D bei mir eintraf, darum habe ich die 60D kaum verwendet. Das sollte ich 2026 ändern, denn die 60D hat mir beim jetzigem Fotoausflug viel Freude bereitet, beispielsweise das gegen die Sonne aufgenommene Bild der S-Bahn entstand komplett ohne manuelle Eingriffe in Fokus und Belichtung und ist einfach perfekt.
Christian Zahn, Dezember 2025
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| Autor: | Christian Zahn |
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| Erstellt: | 8.12.2025 |







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