Spezifikationen
- Die Herbst 2006 vorgestellte Casio Exilim EX-Z70 ist 95 x 61 x 20 mm groß und wiegt ohne Batterien und Speicherkarte 120 g.
- Der 1/2,5“ CCD-Sensor (5,8x4,3mm) löst maximal 3.072 x 2.304 Pixel = 7 Megapixel auf. Der Pixelpitch beträgt 1,9µm. Mit der ISO-Automatik oder manuell sind 64 bis 1600 ASA einstellbar. AVI-Videos sind mit 640x480 Pixeln inkl. Ton möglich. Bilder werden als JPEG auf SD/SDHC-Karten (max. 8 bzw. 32 GB) gespeichert.
- Das Objektiv ist ein 1:3,1-5,9/6,3-18,9 mm 3fach-Zoom, die kb-äquivalente Brennweite beträgt 38-114 mm
- Das Motiv wird über einen 2,6“ TFT LCD Monitor mit 115.200 Subpixeln (= 480 x 240 Pixel-Tripel) angezeigt, der auch die Menüsteuerung übernimmt.
- Entfernungseinstellung Einzel-Autofokus (AF-S) oder kontinuierlicher Autofokus (AF-C), Ermittlung durch Kontrasterkennung des Bildsensors
- Belichtungssteuerung durch Vollautomatik oder Motivprogramme. Matrixmessung, mittenbetont integrale oder Spotmessung. Belichtungszeiten 4 bis 1/2000 sek., Selbstauslöser mit 2 oder 10 sek. Vorlaufzeit
- im Gehäuse integrierter Blitz mit ca. Leitzahl 6
- Weißabgleich automatisch oder manuell
- rein elektronische Bildstabilisierung
- Energieversorgung durch Lithium-Ionen-Akku
Besonderheiten
- Casio ist ein japanischer Hersteller von elektronischen Geräten. Er ist Weltmarktführer bei Taschenrechnern, stellt jedoch auch Digitaluhren und elektronische Musikinstrumente her. Die Produktion von Heimcomputern ist bereits seit etwa 1990 eingestellt, Digitalkameras wurden von 1996 bis 2018 vertrieben. Dazu zählen die von Sammlern gesuchten Modelle der QV-Serie.
- Exilim war der Name etlicher Casio-Kompaktkameras von 2002 bis 2016. Alle EX-Z - Kameras haben ein Zoomobjektiv.
- Die Exilim EX-Z70 ist eine etwas gehobene Einsteigerkamera.
- Die Stromversorgung erfolgt durch einen Lithium-Akku NP-20, der auch in anderen Casio-Digitalkameras verwendet wurde. Laut Anleitung reicht er für etwa 200 Aufnahmen.
- Der Gehäuseblitz ist fest eingebaut. Die Blitzbelichtungsmessung erfolgt vermutlich TTL mittels Vorblitz.
- Die Bildstabilisierung arbeitet rein elektronisch (z. B. durch Erhöhen der ASA-Zahl) und ist nur in einem einzigen Motivprogramm verfügbar.
- Die Kamera konnte mit der ersten ausgelieferten Firmware (V1.00) nur SD-Karten bis 2 GB und SDHC-Karten bis 8 GB benutzten, mit einer größeren Karte „stürzt“ die beim Einschalten ab, d. H. der Bildschirm bleibt dunkel und das Objektiv fährt nicht aus. Dieser Zustand läßt sich nur durch Entnahme von Akku und Speicherkarte beseitigen. Mit einer (vom Benutzer durchführbaren) Firmwareaktualisierung auf V1.01 können auch 32 GB große SDHC-Karten benutzt werden. Weitere Verbesserungen der Kamerafunktianität enthalt die neue Firmware nicht.
- Neben der Speichermöglichkeit auf eine Karte gibt es auch einen internen Speicher, der allerdings sehr klein ist und in bester Bildqualität nur für eine einzige Aufnahme ausreicht.
- Die Kamera dürfte keine Casio-Entwicklung gewesen sein, sondern eine OEM-Auftragsproduktion, denn die EX-Z70 ist „Made in China“. Jedoch wurde das Gehäuse und das Menüdesign stark angepaßt.
- Die Motivprogramme werden auf Wunsch von der Kamera mit einem erklärenden Text und einem Beispielbild vorgestellt. Unter den Motivprogramm sind neben den üblichen wie Sonnenuntergang und Porträt auch Besondere: „Revive“ dient zum Abfotografieren verblasster alter Fotoabzüge, deren Farbverschiebung korrigiert wird. „Visitenkarte“ und „Whiteboard“ dienen zum Aufnehmen der entsprechenden Objekte und korrigieren auf Wunsch evtl. bei der Aufnahme durch falsche Kamera-Ausrichtung entstandene ungerade Kanten.
- Die Kamera arbeitet nach dem Einschalten immer mit ISO-Automatik, ein von anderen Kameras auch bekanntes und mich sehr störendes Phänomen. Wenigstens behält die EX-Z70 die ausgewählte JPEG-Qualitätseinstellung auch nach dem Wiedereinschalten bei.
- In die Bild-EXIFs schreibt die Kamera den gewählten ASA-Wert nicht an die standard-konforme Stelle, so daß Photoshop sie nicht anzeigt. Andere Programme, die alle EXIF-Parameter anzeigen, finden den Wert in den Casio Maker Notes. Dort legt die Kamera auch alle eingestellten Bildparameter wie Schärfe, Sättigung usw. ab und auch den Aufnahmeort (sofern er im Datum-Uhrzeit-Eintrag des Kameramanus eingestellt wurde, GPS unterstützt die Kamera nicht).
- Für die Schnittstellen sind wie so oft (gerne verlorene) Spezialkabel notwendig, da es nur eine Video-/USB-Kombibuchse gibt.
- Der UVP der Casio EX-Z70 betrug etwa 280 Euro. Wie oben erwähnt, bekam ich mein Exemplar geschenkt.
Alle Aufnahmen entstanden bei 64 ASA, gespeichert als JPEG, bearbeitet mit Photoshop CS4. Die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. Schärfe, Verzeichnung, Vignettierung, Gradationskurve usw. wurde nicht bearbeitet, es sind also fast unveränderte Bilder „Out of the Cam“. In einige Beispiele sind 100%-Ausschnitte einmontiert. Belichtungszeiten- und Brennweiten-Angaben sind in die Bilder eingefügt.
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Das Gehäuse der Exilim Z70 macht einen wertigen Eindruck, es ist äußerlich größtenteils aus Metall, das Stativgewinde ist jedoch nur ein Kunststoffteil. Aufgrund des geringen Gesamtgewichtes bestehen die äußeren Metallschalen jedoch nur aus hauchdünnem Aluminiumblech. Wie damals üblich gab es die Kamera mit verschiedenen Gehäuseschalen-Farben zu kaufen.
Die Kamera gehört zur Klasse der Einsteiger-Kompaktkameras.
Die Bilder aus meinem Exemplar sind leider nicht gut, der linke Bildteil ist deutlich unschärfer als die Bildmitte und der rechte Bildteil. Vermutlich hat das Objektiv einen Schlag oder Stoß abbekommen, im Zierring um die Frontlinse ist eine entsprechende Beschädigung erkennbar. Aber auch die Mitte ist nicht sehr scharf, evtl. lag das am Bildparameter „Schärfe Normal“ und wäre bei bei Einstellung vom Wert „Schärfe +1“ besser geworden.
Ich habe nur einen Fotorundgang mit der Kamera gemacht, dann kam sie in eine Sammelbox, für die beiden Verzeichnungs- und High-ISO-Bilder habe ich sie wieder hervorgeholt.
Bei 38 mm verzeichnet das Objektiv deutlich, dieser Bildfehler wird nicht vom Kamera-Prozessor beseitigt.
Die 1600 ASA-Aufnahmen sind noch recht ansehnlich, was an der moderaten Auflösung und dem daraus resultierenden relativ großen Pixelpitch liegt.
Fazit: eine digitalkamerahistorisch recht unteressante Kamera (weil Dutzendware, höchstens einige Motivprogramme sind etwas Besonderes), heutzutage zum ernsthaften Bildermachen eher nicht mehr geeignet.
Christian Zahn, Januar 2021
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Autor: | Christian Zahn |
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Erstellt: | 8.02.2021 |
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