Spezifikationen
- Die 2004 vorgestellte Fujifilm Finepix E500 ist 101 x 61 x 32 mm groß und wiegt mit Akkus und Speicherkarte 215 g.
- Der 1/2,5“ CCD-Sensor (5,8x4,3mm) mit Pixelpitch 2,5µm löst maximal 2.304 x 1.728 Pixel = 4 Megapixel auf (4,1 Megapixel Rohdaten). Mit der ISO-Automatik oder manuell sind 80 bis 400 ASA einstellbar. AVI-Videos sind mit 320 x 240 Pixeln möglich. Bilder werden als JPEG auf xD-PictureCard (max. 512 MB) gespeichert.
- Das Motiv wird über einen Realbildsucher, der aber nicht das gesamte aufgenommene Bild zeigt, anvisiert. Zur Bildkontrolle ist ein 2“ TFT LCD Monitor mit 154.000 Subpixeln vorhanden, der auch die Menüsteuerung übernimmt. Live-View ist ebenfalls möglich.
- Das Objektiv ist ein 4,7-15,1mm/1:2,9-5,5 (28-91 mm @KB) 3-fach Zoom
- Entfernungseinstellung Einzel-Autofokus (AF-S) oder kontinuierlicher Autofokus (AF-C), Ermittlung durch Kontrasterkennung des Bildsensors
- Belichtungssteuerung durch Programmautomatik, Zeitautomatik, Blendenautomatik sowie diverse Motivprogramme. Matrixmessung. Belichtungszeiten 2 s bis 1/2000 sek. Selbstauslöser mit 10 s Vorlaufzeit
- manuell ausklappbarer Blitz mit ca. Leitzahl 8
- Weißabgleich automatisch oder manuell mit diversen Vorwahlen wie Sonne, Wolken, Glühlampenlicht usw.
- keine Bildstabilisierung
- Energieversorgung über zwei handelsübliche Mignonzellen (Batterien oder Akkus)
Besonderheiten
„Finepix“ hießen viele Fuji/Fujifilm Digitalkameras, die „E“-Linie wurde mit den gleichzeitig erschienenen Modellen E500, der E510 und der E550 eingeführt. Diese haben alle ein identisches Gehäuse, sie unterscheiden sich nur in Sensorgröße und -Auflösung sowie Ausstattungsdetails.
Die Kamera hat ein damals durchaus respektables Objektiv, das KB-äquivalent von 28 bis 91 mm reicht. Üblich waren damals als Anfangsbrennweite eher 35 oder 38mm (KB-äquivalent) als Weitwinkel.
Die Stromversorgung erfolgt mit zwei überall erhältlichen Mignonzellen, es können sowohl Alkaline-Batterien als auch NiMh-Akkus verwendet werden.
Der Gehäuseblitz mit TTL-Vorblitztechnik klappt nur durch manuelle Betätigung einer Taste aus. Allerdings nicht besonders weit, die gefürchteten „roten Augen“ können so nicht verhindert werden.
Die Fuji-Spezialität „SuperCCD“ kommt bei der E500 nicht zur Anwendung, es ist ein übliches Bayer-Pattern vor dem Sensor. Die fast baugleiche E550 hat einen Super-CCD mit wabenförmiger Pixelanordnung.
Zusätzlich zum abschaltbaren Display ist ein optischer Realbildsucher vorhanden. Wie allgemein üblich zeigt er weniger vom Motiv, als auf den Bildern aufgenommen wird, um Parallaxenfehler durch versetzte Anordnung von Objektiv und Sucher auszugleichen. Neben ihm ist eine zweifarbige LED für Fokus- und Blitzkontrolle vorhanden, sie dient auch als Schreib- und Lese-Anzeige für die Speicherkarte. Der Sucher ist sehr klein, er zeigt das Motiv nur in etwa halber natürlicher Größe.
Als Speichermedium dienen xD-PictureCards (kompatibel mit Karten von 16 MB bis 512 MB).
Die xD-Picture-Card war der stabilere Nachfolger der von Olympus und Fuji eingesetzten SmartMedia-Karte, genau wie diese hat die Karte keinen Speichercontroller, dieser sitzt in der Kamera und beschreibt die Flash-Zellen direkt und kümmert sich auch um das Wear-Leveling, also um die gleichmäßige Abnutzung der einzelnen Speicherzellen, da diese nur eine begrenzte Lebensdauer haben.
Die Kamera hat wie viele andere Fuji-Kameras eine blaue „F“-Taste, nach Druck auf diese können verschiedene Filmsimulationen (Fuji Chrome, SW, Normal) eingestellt werden. Die Kamera versucht dann, die Bildanmutung von Analogfilmen nachzuahmen. Außerdem werden in diesem Menu auch die Bildgröße, die Bildkompression und die Empfindlichkeit eingestellt.
Die Kamera schreibt einige Details in den MakerNotes-Teil der EXIFs in jedes aufgenommene Bild, darunter die Bildqualität, die AF-Methode und den aktiven AF-Punkt, die Filmsimulation und den Status der Unterbelichtungs- sowie Verwackelungswarnung.
Die USB-Buchse erfordert ein Spezialkabel, fehlt dieses, so müssen die Aufnahmen mit einem externen Kartenleser von der Speicherkarte gelesen werden. Dazu muß ein xD-PictureCard-Schacht im Lesegerät vorhanden sein. Über den Buchsen befindet sich eine Gummiabdeckung, diese wird jedoch nur durch einen kleinen Steg gehalten, der im Lauf der Zeit bricht. Dann hält die Abdeckung nicht mehr richtig, sie fällt dann ab; darum fehlt bei vielen Exemplaren heutzutage diese Abdeckung.
Um einen Filter oder einen Brennweitenkonverter montieren zu können, muß ein Adapterring in ein Bajonett um das Objektiv montiert werden, dazu muß erst ein Schutzring abgenommen werden.
Die UVP der E500 betrug ca. 300 US-Dollar (damals etwa 300 Euro). Ich bekam mein Exemplar im Frühjahr 2021 vom Betreiber dieser Website geschenkt.
Alle Aufnahmen entstanden bei 80 ASA, gespeichert als JPEG, bearbeitet mit Photoshop CS4. Die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. Schärfe, Verzeichnung, Vignettierung, Gradationskurve usw. wurde nicht bearbeitet, es sind also fast unveränderte Bilder „Out of the Cam“. In alle Beispiele sind 100%-Ausschnitte einmontiert.
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Das Gehäuse der E500 ist ein preiswertes Einsteigermodell, es besteht komplett aus Kunststoff, nicht einmal das Stativgewinde ist aus Metall. Lediglich Zierringe um das Objektiv sind sind metallisch. Die verwendeten Materialen sind jedoch nach etwa 15 Jahren gut erhalten, der berüchtigte „Gummiauflagenschwund“ oder das „Verkleistern“ aufgespritzter Gummierungen anderer Kamerahersteller ist (zumindest bei meinem Exemplar) bislang nicht aufgetreten.
Die Bildqualität ist nicht als gut zu bezeichnen, bei 100 ASA ist das Farbrauschen zwar nur kaum wahrnehmbar, bei höheren ASA-Zahlen rauscht es jedoch deutlich, und die Aufnahmen verlieren durch den Entrausch-Algorithmus sichtbar an Zeichnung. 4 Megapixel können zwar auch heute noch durchaus ausreichend sein, aber nicht bei einem „Zwergensensor“ wie in der E500 verbaut. in der 100%-Ansicht fehlt es deutlich an Schärfe und Detailauflösung.
Die Verzeichnung des Objektivs ist bei 28mm gering, sie wird vom Kameraprozessor möglicherweise korrigiert.
Fazit: eine digitalkamerahistorisch eher uninteressante Kamera (weil Dutzendware), heutzutage zum ernsthaften Bildermachen eher nicht mehr geeignet.
Christian Zahn, Frühjahr 2021
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Autor: | Christian Zahn |
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Erstellt: | 25.05.2021 |
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