Fujifilm Finepix J10 Kurzbericht von Christaian Zahn

Hier stelle ich eine Kompaktkamera von Fujifilm vor. Leider ist auch dieses Exemplar (das ich geschenkt bekam) nicht ganz einwandfrei.

Spezifikationen

  • Die 2008 vorgestellte Fujifilm Finepix J10 ist 95 x 55 x 22 mm groß und wiegt ohne Akku und Speicherkarte 110 g.
  • Der 1/2,5“ CCD-Sensor (5,8 x 4,3 mm) löst maximal 3.264 x 2.448 Pixel  = 8 Megapixel auf. Mit der ISO-Automatik oder manuell sind 64 bis 1600 ASA einstellbar. AVI-Videos sind mit 320 x 240 Pixeln möglich. Bilder werden als JPEG auf xD-PictureCard (max. 2 GB) oder SD/SDHC-Karte (max 32 GB) gespeichert.
  • Das Motiv wird über einen 2,7“ TFT LCD Monitor mit 230.000 Subpixeln angezeigt, der auch die Menüsteuerung übernimmt.
  • Das Objektiv ist ein 6,2-18,5mm/1:2,8-5,2 (35-113 mm @KB) 3-fach Zoom
  • Entfernungseinstellung Einzel-Autofokus (AF-S) oder kontinuierlicher Autofokus (AF-C), Ermittlung durch Kontrasterkennung des Bildsensors
  • Belichtungssteuerung durch Vollautomatik oder Motivprogramme, Matrixmessung. Belichtungszeiten 1/4 s bis 1/2000 sek. Selbstauslöser mit 10 s Vorlaufzeit
  • eingebauter Blitz mit ca. Leitzahl 6
  • Weißabgleich automatisch oder manuell
  • rein elektronische Bildstabilisierung
  • Energieversorgung über Lithium-Akku

Besonderheiten

  • „Finepix“ hießen viele Fuji/Fujifilm Digitalkameras, die „J“-Linie ist ein einfach ausgestattete Linie von verschiedenen Modellen in elegantem Gebäusen.
  • Die Stromversorgung erfolgt mit dem bei Fuji häufiger verwendeten Lithium-Akku NP45. Er ist baugleich zum Olympus LI-40B, dem Nikon EN-EL10 und dem Casio NP80.
  • Der Gehäuseblitz mit TTL-Vorblitztechnik ist fest eingebaut, bei seiner Aufladung wird das Display bei knapper Batteriespannung automatisch abgeschaltet.
  • Die Fuji-Spezialität „SuperCCD“ kommt bei der J10 nicht zur Anwendung, es ist ein allgemein übliches Bayer-Pattern vor dem Sensor. Die Bildstabilisierung arbeitet nur mit elektronischen Tricks (z. B. der ISO-Automatik), eine optische Stabilisierung ist nicht vorhanden.
  • Als Speichermedium dienen xD-PictureCards (kompatibel mit allen Karten von 16 MB bis 2 GB) oder SD/SD-HC-Karten (bis 32 GB). Die xD-Picture-Card war der stabilere Nachfolger der von Olympus und Fuji eingesetzten SmartMedia-Karte, genau wie diese hat die Karte keinen eigenen  Speichercontroller, dieser sitzt in der Kamera und beschreibt die Flash-Zellen direkt und kümmert sich auch um das Wear-Levelling.
  • Die J10 stammt aus der Zeit, als Fuji sich von den inzwischen zu langsam und zu teuer gewordenen xD-PictureCards abwandte und auf SD-Karten setzte. Die Nachfolgegeneration von 2009 hatte dann nur noch ein SD/SDHC-Kartenfach.
  • Die Kamera speichert sämtliche eingestellten Parameter inkl. der aktuellen Uhrzeit bei Ausfall der Spannungsversorgung im Flash-Speicher, so kann auch nach längerer Lagerdauer nach kurzer Korrektur von Datum und Uhrzeit weiterfotografiert werden. Üblicherweise „vergessen“ preiswerte Kompaktkamera alle Einstellungen und setzen das Datum auf das Herstelldatum zurück.
  • Die Kamera dürfte eine reine OEM-Auftragsproduktion gewesen sein, da sie „Made in China“ ist.
  • Die USB-Buchse und der Videoausgang erfordern wie bei vielen anderen Kompaktkameras ein allzugerne verlorenes ein Spezialkabel, da beide Buchsen zu einer proprietären Kombibuchse zusammengefaßt sind.
  • Die UVP der J10 ist mir nicht bekannt. Mein Exemplar bekam ich 2018 geschenkt.

Beispielfotos

Alle Aufnahmen entstanden bei 64 ASA, gespeichert als JPEG, bearbeitet mit Photoshop CS4. Die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. Schärfe, Verzeichnung, Vignettierung, Gradationskurve usw. wurde nicht bearbeitet, es sind also fast unveränderte Bilder „Out of the Cam“. In einige Beispiele sind 100%-Ausschnitte einmontiert.

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Das Gehäuse der J10 ist ein gehobenes Einsteigermodell, es besteht rundum fast komplett aus (wenn auch nur hauchdünnem) Aluminiumblech. Teilweise wurde es glasperlengestrahlt und eloxiert. Wie üblich wurde die Kamera auch in anderen Farben als dem gezeigten Silber verkauft.

Die Verzeichnung des Objektivs ist bei 35mm deutlich sichtbar, da die Objektivfehler nicht durch den Bildprozessor „geschönt“ werden.

1600 ASA sind nur ein Notbehelf und sollten möglichst nicht benutzt werden.

Die Bildqualität kann ich nicht beurteilen, das Objektiv meines Exemplars ist nicht in Ordnung, es „überstrahlt“ enorm, bzw. es zeichnet extrem weich. Das ist nicht nur bei Gegenlicht der Fall, sondern auch helle Elemente für dunklem Hintergrund „leuchten“. Die vier gezeigten Beispiele sind die besten, die ich auf einem einzigen Rundgang erzielen konnte. Danach habe ich die Kamera in einer Sammelbox verstaut und jetzt nur für die beiden Beispielaufnahmen (Verzeichnung und High-ISO) kurz hervorgeholt.

Fazit: eine digitalkamerahistorisch uninteressante Kamera (weil Dutzendware).

Christian Zahn, Frühjahr 2021

Museum für alte Kameras sowie Fotogalerie:
http://www.ChrZahn.de
Dort auch Tipps zum Entwickeln von Farb- und SW-Dias

 

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