Kodak EasyShare CX6330 Kurzbericht von Christian Zahn

Spezifikation

  • Die 2003 vorgestellte Kodak EasyShare CX6330 ist 103 x 65 x 38 mm groß und wiegt mit Akkus und Speicherkarte 215 g.
  • Der CCD-Sensor löst maximal 2032 x 1524 Pixel  = 3 Megapixel auf. Mit der ISO-Automatik oder manuell sind 100 bis 200 ASA einstellbar. AVI-Videos sind mit 320 x 240 Pixeln möglich. Bilder werden als JPEG auf SD-Karte (max. 2 GB) gespeichert.
  • Das Motiv wird über einen Realbildsucher, der aber nicht das gesamte aufgenommene Bild zeigt, anvisiert. Zur Bildkontrolle ist ein 1,5“ TFT LCD Monitor vorhanden, der auch die Menüsteuerung übernimmt. Live-View ist nicht möglich.
  • Das Objektiv ist ein Kodak aspherical Retinar 5,6-16,8mm/1:2,7-4,6 (37-111 mm @KB) 3-fach Zoom
  • Entfernungseinstellung Einzel-Autofokus (AF-S), Ermittlung durch Kontrasterkennung des Bildsensors
  • Belichtungssteuerung durch Programmautomatik oder Motivprogrammen. Matrixmessung. Belichtungszeiten 1 s bis 1/1400 sek. Selbstauslöser mit 10 s Vorlaufzeit
  • interner Blitz mit ca. Leitzahl 5
  • Weißabgleich automatisch
  • keine Bildstabilisierung
  • Energieversorgung über zwei handelsübliche Mignonzellen (Batterien oder Akkus)

Besonderheiten

  • Die Kamera heißt „EasyShare“, weil sie über die optionale Dockingstation und einen dedizierten „Share“-Knopf auf der Kamerarückseite in Verbindung mit der Kodak-Software die aufgenommenen Bilder mit damaligen sozialen Netzwerken „teilen“ konnte. Da diese Dienste inzwischen entweder eingestellt sind oder ihre Schnittstellen im Internet geändert haben, klappt das heutzutage nicht mehr.
  • Die Docking-Station beinhaltet auch einen Drucker, für den aber heute weder Papier noch Tinte erhältlich ist.
  • Die Kamera hat ein als „Kodak aspherical Retinar All Glass Lens“ gelabeltes Objektiv. „Retina“ war zu analogen Filmzeiten der Name von Objektiven der in Stuttgart befindlichen Kodak-Kamerafabrik. Da die Kamera „Designed in Japan“ und „Made in China“ ist, also eine reine OEM-Auftragsfertigung, ist „Retina“ ein reiner Marketing-Gag. 
  • Die Stromversorgung erfolgt mit zwei überall erhältlichen Mignonzellen.
  • Der Gehäuseblitz hat eine extrem matte Streuschabe, im Gegensatz zu fast allen anderen Kompaktkameras kann man die eigentliche Blitzröhre hinter der Streuscheibe nicht erkennen.
  • Die USB-Buchse erfordert ein Spezialkabel, fehlt dieses, so müssen die Aufnahmen mit einem externen Kartenleser von der Speicherkarte gelesen werden.
  • Die Klappe über der Speicherkarte und den internen Schnittstellen ist recht groß; vermutlich ist das Design beim Wechsel vom CompactFlash-Karten in den Vorgängern der CX6330 zur SD-Karte beibehalten worden und neben dem Kartenschacht einfach zwei Buchsen für USB und Video angeordnet worden.
  • Die Kamera arbeitet sehr behäbig, sowohl das Einschalten, das Zoomen, das Bildspeichern und die Bildwiedergabe geschieht recht langsam. Sie hat keinen Einschalter, diese Funktion übernimmt das Moduswahlrad.
  • Die EasyShare CX6330 ist eine sehr frühe Kamera, die einen Sensor für Hochformataufnahmen hat und dies in die EXIFs schreibt. Dafür bleibt leider das ASA-Feld der standarisierten EXIF-Tags leer, die entsprechende Angabe findet sich nur in den Kodak MakerNotes, die nicht jedes Programm anzeigen kann.
  • Die UVP der CX6330 betrug ca. 330 Euro.

Beispielfotos

Alle Aufnahmen entstanden bei ISO-Automatik, gespeichert als JPEG, bearbeitet mit Photoshop CS4. Die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. Schärfe, Verzeichnung, Vignettierung, Gradationskurve usw. wurde nicht bearbeitet, es sind also fast unveränderte Bilder „Out of the Cam“. In einige Beispiele sind 100%-Ausschnitte einmontiert, andere wurden beschnitten und sind 100%-Darstellungen der originalen Kamerapixel.

In einigen Aufnahmen war irrtümlich die „Datumseinbelichtung“ eingeschaltet.

Die Verzeichnung des Objektivs ist bei 37mm gering, sie wird vom Kameraprozessor vermutlich korrigiert sein.

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Das Gehäuse der CX6330 ist ein preiswertes Einsteigermodell, es besteht komplett aus Kunststoff, nicht einmal das Stativgewinde ist aus Metall.

Die Bildqualität ist nicht als gut zu bezeichnen, bei etwa 100 ASA ist das Farbrauschen zwar nur kaum wahrnehmbar, aber 3 Megapixel können heute nicht mehr als ausreichend bezeichnet werden. In der 100%-Ansicht fehlt es deutlich an Schärfe und Detailauflösung, außerdem sind schon Software-Schärfungsartefakte wie überschärfte Kanten zu sehen.

Fazit: eine digitalkamerahistorisch gerade noch interessante Kamera (weil vom Digitalkamerapionier Kodak verkauft), heutzutage zum ernsthaften Bildermachen nicht geeignet.

Christian Zahn, Herbst 2020

Christian Zahn betreibt auch die eigene Internetseite „Museum für alte Kameras sowie Fotogalerie“.

Dort werden unter anderem (Analog-) Kameras von AGFA bis Zeiss vorgestellt.

 

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