Nikon Coolpix S5100 Kurzbericht von Christian Zahn

Hier stelle ich eine weitere Nikon-Kompaktkamera vor, die Coolpix S5100. Wie etliche andere Exemplare meiner Sammlung ist sie nicht einwandfrei.

Spezifikation

  • Die 2010 vorgestellte Nikon Coolpix S5100 ist 97 x 57 x 22 mm groß und wiegt mit Batterien und Speicherkarte 132 g.
  • Der 1/2,3“ CMOS-Sensor (6,2x4,6 mm) löst maximal 4000 x 3000 Pixel  = 12 Megapixel auf. Der Pixelpitch beträgt 1,5µm. Automatisch oder manuell sind 100 bis 3200 ASA einstellbar. AVI-Videos sind mit 1280x720 Pixeln möglich. Bilder werden als JPEG auf SD/SDHC-Karten (max. 32 GB) gespeichert.
  • Das Objektiv ist ein 5-25mm/1:2,7-6,6 5-fach Zoom, die kb-äquivalente Brennweite beträgt 28-140 mm.
  • Das Motiv wird über einen 2,7“ TFT LCD Monitor mit 230.000 Subpixeln angezeigt, der auch die Menüsteuerung übernimmt.
  • Entfernungseinstellung Einzel-Autofokus (AF-S) oder kontinuierlicher Autofokus (AF-C), Ermittlung durch Kontrasterkennung des Bildsensors
  • Belichtungssteuerung durch Vollautomatik, Programmautomatik oder Motivprogramme, 256-Zonen-Matrixmessung oder Spotmessung. Belichtungszeiten 4s bis 1/3000 sek., Belichtungskorrektur +/-2 Blenden, Selbstauslöser mit 2 oder 10 s Vorlaufzeit
  • im Gehäuse integrierter Blitz mit ca. Leitzahl 5
  • Weißabgleich automatisch oder manuell
  • Bildstabilisierung durch eine bewegliche Objektivlinse
  • Energieversorgung durch Lithium-Akku

Besonderheiten

  • „Coolpix“ heißen bei Nikon alle Kompakt-Digitalkameras.   
  • Die Stromversorgung erfolgt durch einen Lithium-Akku EN-EL 10. Er ist baugleich mit dem Olympus LI-40B/42B, dem Casio NP-80 und dem Fuji NP-45 sowie noch weiteren Akkus von anderen Herstellern/Markennamen.
  • Die Kamera ist vermutlich keine „echte“ Nikon, sondern „Made in China“, was für eine Auftragsproduktion eines OEM-Hestellers spricht.
  • Um den Hauptschalter (ein Drucktaster) ist ein grün hinterleuchteter Ring angebracht. Er blinkt, wenn sich das Display zu Stromsparzwecken abgeschaltet hat und die Kamera im Stand-by ist.
  • Der Gehäuseblitz ist fest eingebaut. Die Blitzbelichtungsmessung erfolgt vermutlich TTL mittels Vorblitz.
  • Das Motivprogramm Panorama blendet ca. ein Drittel des vorher aufgenommenen Bildes durchscheinend im Display ein, um den Anschluß für das nächste Bild zu vereinfachen. Zusammengesetzt werden die Bilder allerdings nicht in der Kamera, sondern nur am Computer.
  • Die Gesichtserkennung hat eine zuschaltbare „Blinzelwarnung“.
  • Das Objektiv beginnt bei damals durchaus üblichem Weitwinkel von 28 mm.
  • Bilder können sowohl auf SD/SDHC-Karten als auch in den ca. 25 MB großen internen Speicher aufgenommen werden.
  • Der USB- und der Video-Ausgang sind in einer Spezialbuchse kombiniert, so daß keine üblichen Standard-Kabel benutz werden können.
  • Auch an dieser Kamera (wie bei vielen weiteren digitalen Kompaktkameras in meiner Sammlung) hat der Vorbesitzer trotz intensiver Benutzung den Werbeaufkleber an der Frontseite nicht abgezogen. Vermutlich war es dem Benutzern egal, daß die Aufkleber mit der Zeit unansehnlich werden oder er war ggf. sogar stolz auf die von weitem sichtbaren technischen Daten seiner „Fotomaschine“.

Nikon hat durch den Werbeaufkleber auf Folgendes hingewiesen:

  • QuickResponse = sehr kurze Einschaltzeit
  • 12,2 Megapixel
  • HD-Movie
  • Lens-Shift VR = Vibration Reduktion = Bildstabilisierung

Der UVP der Coolpix S5100 betrug etwa 170 Euro.

  • Das LCD-Display ist nicht durch eine Kratzschutzscheibe vor Beschädigungen gesichert. Bei meinem Exemplar wurde kurzzeitig oder längerandauernd stumpfer Druck an eine Stelle des Monitors ausgeübt, so daß die im Display vorhandene Flüssigkeit (LCD = Liquid Crystal Display) weggedrückt wurde. Dieser Druck war so hoch, daß die Flüssigkeit nicht wieder an die ursprüngliche Stelle zurückfließen kann, somit gibt es einen fast kreisrunden schwarzen Fleck. Bei weiterem leichten Druck auf diesen Fleck kann beobachtet werden, wie weitere Flüssigkeit verdrängt wird und nach kurzer Zeit wieder zurückkehrt. Da um den Fleck herum etwas „zuviel“ Flüssigkeit ist, erscheint der Rand um den schwarzen Punkt etwas heller.
  • Ich habe 2017 die vorgestellte Kamera in einem Konvolut von ca. 10-15 Digitalkameras auf einer Fotobörse aus der Restekiste eines Fotohändlers gekauft, ohne jegliches Zubehör.

Beispielfotos

Alle Aufnahmen entstanden bei 100 ASA, gespeichert als JPEG, bearbeitet mit Photoshop CS4. Die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. Schärfe, Verzeichnung, Vignettierung, Gradationskurve usw. wurde nicht bearbeitet, es sind also fast unveränderte Bilder „Out of the Cam“. In die Beispiele sind 100%-Ausschnitte einmontiert.

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Das Gehäuse der Coolpix S5100 ist aus Metall, aufgrund des geringen Gewichts handelt es sich aber nur um hauchdünnes Aluminiumblech.  Wie damals üblich, gab es die Kamera in verschiedenen Farben, die durch entsprechende Eloxieren der äußeren Aluminiumschicht erzeugt wurde.

Die Kamera gehört zur Klasse der einfachen Kompaktkameras.

Der Sensor (in Verbindung mit der Bildverarbeitung) schlägt sich für das Alter recht gut. Kritische Gegenlichtsituationen müssen nicht allzuoft durch geschickte Bildauswahl, Andrücken des Auslösers und Verschwenken der Kamera oder durch die (umständlich über das Menu erreichbare) Belichtungskorrektur vom Fotografen gemeistert werden.

Über die Bildqualität der Kamera kann ich nur wenig aussagen, bei meinem Exemplar ist neben dem Displayschaden auch ein Objektivfehler vorhanden. Je mehr ich in die Telestellung zoome, desto unschärfer werden die Aufnahmen. Ich werde sie nicht mehr benutzen.

Bei 3200 ASA sind die Bilder erwartungsgemäß durch den Bildprozessor stark bearbeitet, um das Rauschen zu unterdrücken.

Die bei 28mm Objektivseitig sicherlich vorhandenen Fehler wie Verzeichnung und Vignettiereung werden vermutlich durch die Kamera korrigiert, schon im Live-View sind sie nicht sichtbar.

Fazit: eine digitalkamerahistorisch uninteressante Kamera (weil Dutzendware), heutzutage zum ernsthaften Bildermachen bei niedrigen ASA-Stufen durchaus geeignet, wenn das Objektiv in Ordnung ist.

Christian Zahn, Herbst 2020

Museum für alte Kameras sowie Fotogalerie:
http://www.ChrZahn.de
Dort auch Tipps zum Entwickeln von Farb- und SW-Dias

 

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