Nikon D60 Funktionstest 2025 von Christian Zahn
Anfang 2023 hatte ich die Einsteigerkamera Nikon D60 mit allen technischen Daten recht ausführlich präsentiert. Während des Ausprobierens diverser Kameras kam sie kurz vor Weihnachten 2025 wieder zum Einsatz.
Besonderheiten
Die D60 ist die verbesserte Version der D40x, sie hat den in der D200, D80 und D40x eingebauten CCD-Sensor. Ein Augensensor schaltet den hinteren Monitor automatisch ab und es gibt eine automatische Sensorreinigung, die restlichen Teile und Funktionen wurden praktisch unverändert aus der D40(x) übernommen.
Das AF-Modul stammt unverändert aus der D40 und ist sehr einfach gehalten, drei nebeneinanderliegende AF-Felder waren 2008 nicht mehr zeitgemäß, im Marktumfeld gab es Kameras zu ähnlichen Verkaufspreisen mit 5, 9 oder sogar noch mehr Feldern. Die Matrix-Belichtungsmessung mit 420 Zonen hingegen war besser als bei etlichen Mitbewerbern.
Die Speicherung erfolgt auf SD/SDHC-Karten bis 32 GB, wobei die maximale Datenrate auf die im Jahr 2008 bekannten Geschwindigkeiten beschränkt ist. Heutzutage erscheint sowohl Serienbildgeschwindigkeit und Schreibgeschwindigkeit langsam als auch der Schreibpuffer winzig. Schnelle bewegte Motive mit der D60? Nein, dafür ist sie nicht gemacht und nicht gedacht. Aufnahmen von (Haus-) Tieren oder Kindern in Bewegung? Da dürfte bei den Besitzern um 2009 viel Ausschuss in Form von „Aufnahme nach dem wichtigem Moment“ auf der Speicherkarte gelandet sein, zumal die meisten damaligen Speicherkarten langsamer waren als die von mir jetzt eingesetzten schnellen 32-GB-SDHC-Karten.
Die Display-Auflösung ist für den Verkaufszeitpunkt nicht mehr angemessen, lediglich 230.000 Pixel (das entspricht etwa 320x240 Farbtripeln) sind für eine Beurteilung der Bildschärfe nicht ausreichend, es muß jedesmal ins Bild gezoomt werden, damit die Fokussierung überprüft werden kann. Da die Kamera aber kein Liveview hat (der eingesetzte CCD-Sensor kann das prinzipbedingt nicht), ist das niedrigauflösende Display kein allzu großes Ärgernis.
Die Bedienelemente sind auf das allernotwendigste reduziert, die meisten Funktionen müssen mit Hilfe des Displays verstellt werden, manche können über ein Quickmenu schnell angesteuert werden, die meisten jedoch erfordern einen „Ausflug“ ins Kamera-Menu und etliche Tastendrücke. Dei Selbstauslösertaste kann auf einige andere Funktionen umgestellt werden, deshalb ist sie sowohl mit dem Selbstauslösersymbol als auch mit „Fn“ beschriftet.
Die Tasten des Steuerkreuzes dienen auch zum Anwählen der drei AF-Punkte. Im Hochformat ist es mir mehrfach passiert, daß ich mit dem Daumen auf die „Taste rechts“ gedrückt habe und somit den aktiven AF-Punkt ungewollt verstellt habe.
Der UVP der Nikon D60 betrug etwa 640 Euro, zusammen mit einem Kitobjektiv 18-55 VR stieg der Preis auf ca. 700 Euro. Der aktuelle Zeitwert ist auf 15 bis 75 Euro je nach Zustand und Lieferumfang gefallen.
Die Beispielaufnahmen entstanden bei ASA- und Programmautomatik, gespeichert als NEF, gewandet mit Nikon Capture, bearbeitet mit mit Photoshop CS4. Verwendet hatte ich das 18-105 VR G DX-Nikkor Die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. Schärfe, Verzeichnung, Vignettierung, Gradationskurve usw. wurde bearbeitet.
Fazit 2025
Die D60 war nach fast drei Jahren stromloser Lagerung problemlos in Betrieb zu nehmen: Akku einlegen, Objektiv montieren, Speicherkarte einlegen, Einschalten, Datum einstellen und loslegen. Sehr vorbildlich!
Die Belichtungsmessung war teilweise etwas „daneben“, manches Motiv wurde von der Matrixmessung zu hell aufgenommen, der Himmel war dann überbelichtet. Ich fotografiere lieber so, daß der Himmel gut durchgezeichnet ist, die dadurch etwas unterbelichteten Schatten lassen sich am Computer gut aufhellen. Dazu ist natürlich die Aufnahme im Nikon-RAW-Format NEF erforderlich, aber die nur 10 Megapixel großen Aufnahmen bearbeiten heutige Rechner „mit links“, sie sind ja inzwischen 24, 36 oder gar 45 Megapixel gewohnt.
Die Farbwiedergabe ist Nikon-typisch gut, die AF-Trefferquote war am relativ trüben Frühwintertag etwas gering, da das Objektiv durch die Programmautomatik ist ausschließlich mit Offenblende genutzt wurde. Bei an Sonnentagen von der Kamera eingestellten größeren Blendenzahlen war 2023 die AF-Trefferquote besser gewesen.
Fazit: Weil ich etliche besser ausgestattete und höher auflösende Nikon-dSLRs im Bestand habe, kommt die D60 wieder in die Aufbewahrungsbox und wird dort für etliche Jahre nis zum nächsten Einsatz verbleiben.
Christian Zahn, Jahreswechsel 2025/2026
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| Autor: | Christian Zahn |
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| Erstellt: | 27.12.2025 |





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