Bauer Neovaron PK 135mm und Revuenon PK 135mm an Nikon Z5
In diesem Erfahrungsbericht geht es um zwei etwa 40-45 Jahre alte Manuellfokusobjektive adaptiert an die spiegellose 24-Megapixel-Systemkamera Nikon Z5.
Auto Revuenon 1:2,8 f=135mm multi coated
Im Laufe der Jahre hat Foto Quelle verschiedene Versionen dieser Brennweite importiert, darunter auch Exemplare von anderen Herstellern als Chinon und Cosina, z. B. Kiron oder Makina und sogar Samyang aus Korea. Der genaue Hersteller des gezeigten Objektivs ist mir nicht bekannt, es ist laut Gravur „Made in Japan“.
Der breite und mit geriffeltem Gummi ausgelegte Entfernungsring läuft inzwischen geringfügig zu schwer, der Einstellweg ist mit etwa 200° sehr lang. Die Naheinstellgrenze ist mit 1,5 Metern für ein Siebziger-Jahre-Objektiv noch gut. Die Blende rastet stufig, es sind 6 Lamellen eingebaut. Die Streulichtblende ist eingebaut und ausziehbar. Das nicht mitdrehende Filtergewinde beträgt 55mm.
Das Objektiv hat einen Durchmesser von 67 mm, eine Baulänge ab Bajonett von 72 mm und wiegt 350 Gramm. Beim Nahfokussieren wird es ca. 16 mm länger.
Das gesamte Objektiv macht einen sehr wertigen Eindruck, es ist vollständig aus Metall gefertigt und ziemlich schwer. An der Entfernungs-Skala sind sowohl Tiefenschärfemarkierungen als auch ein Index für die Infrarotfotografie vorhanden.
Das Objektiv verzeichnet nur gering sichtbar, bei den meisten Motiven dürfte es nicht stören.
Das Objektiv ist am Vollformatsensor der Z5 und Offenblende ziemlich unscharf, Abblenden auf 5,6-8 steigert die Schärfe, danach kommt es bereits zu Beugungseffekten. Die bei Offenblende sehr geringen chromatischen Aberrationen verschwinden ab Blende 4 praktisch völlig. Leider ist das Objektiv extrem streulichtempfindlich, bereits helle Bild-Details können das gesamte restliche Bild „überstrahlen“ und zu flauem Bildeindruck auch bei Blendenzahlen um 8-11 führen.
Das Objektiv ist heutzutage recht günstig zu bekommen, je nach Zustand und Lieferumfang liegt es zwischen 5 und 20 Euro, wobei es schwierig ist, genau dieses Objektiv zu finden. Man muß anhand der Abbildung des Verkäufers das Objektiv von den Cosinonen und Chinonen mit Revue-Label unterscheiden. Die Raute als Fokusmarkierung könnte zur Unterscheidung hilfreich sein.
Bauer Neovaron 1:2,8 / 135mm Multicoated
Ende der Siebzigerjahre wollte auch die Robert Bosch GmbH (Geschäftsbereich Photokino, Stuttgart; ehemals Eugen Bauer GmbH, seit 1932 zu Bosch gehörend) eine KB-Spiegelreflexkamera im Programm haben, von Cosina wurde mit der RX1 im Auftrag eine Kamera ähnlich der Cosina CT-10 / CT-20 entwickelt und etwa ca. 100-200 Handmuster gefertigt. Im Set mit 28/50/135/200mm Objektiven und Winder wurden diese vermutlich als Vorstellexemplare an Vertreter übergeben, die damit die Fotofachgeschäfte "abklappern" sollten. Jedoch war der Markt für einfache Zeitautomaten mehr als gesättigt, so daß die Entscheidung fiel, nicht in Serie zu gehen.
Am abgebildeten Winder fehlt leider das Bedienelement, dieses war zum Transport in der Aufbewahrungsbox abnehmbar.
Das Objektiv wurde 1978 hergestellt, es wurde von Cosina auch für viele andere Vertriebsfirmen produziert, so daß baugleiche Objektive heutzutage leicht zu bekommen sind. Die Bauer-Kameras und -Objektive sind hingegen reine Sammlerstücke mit entsprechenden Preisen.
Der breite mit geriffeltem Gummi ausgelegte Entfernungsring läuft weder zu schwer noch zu stramm, der Einstellweg ist mit etwa 300° sehr lang. Die Naheinstellgrenze ist mit 1,5 Metern für ein Objektiv der 1970er Jahre in Ordnung. Die Blende rastet stufig, es sind 6 Lamellen eingebaut. Die Streulichtblende ist eingebaut und ausziehbar, das nicht mitdrehende Filtergewinde beträgt 55 mm.
Das Objektiv hat einen Durchmesser von 63 mm, eine Baulänge ab Bajonett von 84 mm und wiegt 400 Gramm. Beim Nahfokussieren wird es ca. 16 mm länger.
Das gesamte Objektiv macht einen wertigen Eindruck, es ist vollständig aus Metall gefertigt und sehr schwer. An der Entfernungs-Skala sind sowohl Tiefenschärfemarkierungen als auch ein Index für die Infrarotfotografie vorhanden.
Das Objektiv verzeichnet nur gering sichtbar, bei den meisten Motiven dürfte es nicht stören.
Das Objektiv ist am Vollformatsensor der Z5 und Offenblende an den Bildrändern unscharf, Abblenden auf 5,6-8 steigert die Schärfe, danach kommt es bereits zu Beugungseffekten. Die bei Offenblende vorhandenen sehr geringen chromatischen Aberrationen verschwinden ab ca. Blende 5,6 fast völlig.
Das Objektiv ist heutzutage nur als Sammlerstück zu bekommen, ich habe eine Komplettausrüstung inkl. OVPs und allen Objektiven bei eBay gesehen, die von 2018 bis weit nach 2021 für ca. 1500 Euro angeboten wurde, jedoch keinen Käufer fand. Ich erwarb 2018 zwei unbenutzte RX1-Kameras (davon eine leider defekt, beide ohne OVP), einen Winder (ohne Bedienelement, somit funktionslos) und das 135er Neovaron zusammen für 150 Euro, nachdem das Set längere Zeit für 250 Euro unverkauft blieb.
Alle Beispielaufnahmen entstanden freihand bei ASA-Automatik, Zeitautomatik, mit eingeschaltetem Bildstabilisator und bei Blende 8, gespeichert als NEF, gewandelt mit Nikon Capture NX-D und bearbeitet mit Photoshop CS6. Bildausschnitt, Helligkeit, Farben, Lichter / Schatten sowie Schärfe wurden korrigiert, die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. In alle Aufnahmen sind 100%-Ausschnitte vergrößert einmontiert.
Fazit
Ich werde beide Objektive nicht mehr einsetzen, das Revuenon ist mir zu streulichtempfindlich und das Neovaron kommt als Sammlerstück in die Vitrine.
Christian Zahn
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Autor: | Christian Zahn |
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Erstellt: | 30.01.2023 |
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