Olympus C-400 Zoom Kurzbericht von Christian Zahn
Die C-400 ist eine sehr frühe Digitalkamera von Olympus. Das Foto stammt von Boris Jakubaschk, dem Gründer der Internetseite digicammuseum.de
Einen ausführlichen Bericht zu den ersten Olympus Camedia Digitalkameras hat Ralf Jannke geschrieben: "Olympus Camedia 4xx 8xx – Wie alles begann Teil 2"
Spezifikationen
- Die 1996 vorgestellte Olympus C-400 ist 145 x 72 x 47 mm groß und wiegt 250 g.
- Der 1/3“ CCD-Sensor (4,8 x 3,6 mm) löst maximal 640 x 480 = 0,3 Megapixel auf. Der Pixelpitch beträgt 7µm. Die Empfindlichkeit ist 130 ASA fest. Videos sind nicht möglich. Bilder werden als JPEG auf den internen 1 MB-Flashspeicher abgelegt.
- Das Objektiv ist ein 1:2,8/5 mm Fixfokus (5 Elemente in 4 Gruppen), die kb-äquivalente Brennweite beträgt 36 mm.
- Realbildsucher mit Kontroll-LEDs, SW-Statusdisplay auf der Oberseite
- Entfernungseinstellung entfällt, da Fixfokus
- Belichtungssteuerung durch Vollautomatik, Belichtungszeiten 1s bis 1/10.000 sek., Selbstauslöser mit 10 s Vorlaufzeit
- eingebauter Blitz mit Leitzahl 9
- Weißabgleich automatisch
- keine Bildstabilisierung
- Energieversorgung durch 4 Mignonzellen
Besonderheiten
- Die Typenbezeichnung variierte je nach Verkaufsregion, in Europa hieß die Kamera C-400 Zoom und in Amerika D-200. Das war ein recht einfaches, aber effektives Mittel gegen Grauimporte, die natürlich keine Europagarantie hatten.
- Das Schwestermodell C-400L hat ein Display auf der Rückseite, aus Kostengründen ist es bei der C-400 weggespart. Der Aufpreis für das Display (und einen doppelt so großen Bildspeicher) betrug nur ca. 100 DM, somit ist die C-400 damals eigentlich eine schlechte Wahl gewesen.
- Die C-400 ist eine einfache Einsteiger-Kompaktkamera, sie kostete jedoch sehr viel Geld, was damals allerdings marktüblich war, die verkauften Stückzahlen waren noch nicht so hoch und die Einzelteile noch nicht so preiswert zu bekommen wie später zur „Blütezeit“ der digitalen Kompaktkameras.
- Als Stromversorgung dienen vier fast überall erhältliche Mignonzellen (sowohl Alkaline-Batieren als auch Akkus sind verwendbar).
- Als Speichermedium dient ein interner 1 MB-Flash-Speicherbaustein. Die Bilder müssen mittels serieller Schnittstelle und dem Olympus-Programm aus der Kamera gelesen werden. Diese Software läuft auch nur auf inzwischen als historisch zu bezeichnender Hardware, darum ist es schwierig, der Kamera heute ein Bild „abzuringen“.
- Der Gehäuseblitz ist fest eingebaut, die Blitzbelichtungsmessung erfolgt vermutlich TTL mittels Vorblitz oder wird durch die Meßzelle neben dem Sucher ermittelt. Die normale Belichtungsmessung erfolgt immer per Programmautomatik.
- Die Kamera hat lediglich 0,3 Megapixel Auflösung, das war damals aber zeitgemäß.
- Die Kamera hat nur die notwendigsten Tasten. Die gesamte Bedienung erfolgt durch Drücken der Tasten und den Anzeigen im Statusdisplay. Eine Kontrolle der Aufnahmen ist nur zuhause nach dem Auslesen möglich, „vor Ort“ ist keine Bildkontrolle möglich.
- Es ist ein optischer Realbildsucher vorhanden, der allerdings wie üblich weniger zeigt, als auf dem aufgenommen Bild sein wird. Außerdem ist der Suchereinblick sehr klein. Bei seiner Benutzung ist das kleine SW-Statusdisplay auf der Kameraoberseite hilfreich, hier werden z. B. die noch möglichen Aufnahmen und die Bildqualität angezeigt.
- Der Hauptschalter ist gleichzeitig Objektivschutz, das Verkratzen des empfindlichen Objektivs in der Tasche ist dadurch weitgehend ausgeschlossen.
- Der UVP der Olympus C-400 betrug etwa 900 DM (das entspricht ca. 450 Euro). Ich bekam mein Exemplar 2004 geschenkt. Im Zuge eines größeren Tausches gab ich es 2015 an den Betreiber dieser Website ab.
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Beispielaufnahmen gibt leider nicht, ich habe in meinem Bildarchiv keine mit der C-400 gemachten Aufnahmen finden können.
Damals werde ich sicherlich einige Testbilder gemacht haben, sie aber aufgrund der bescheidenen Bildqualität nicht aufgehoben haben oder kann sie nur nicht wiederfinden, weil in die Aufnahmen noch keinerlei EXIF-Einträge eingebettet wurden.
Was das angeht, kann ich helfen!
Mit den beiden Tableaus und Einzelaufnahmen. Die definitiv mit einer Olympus Camedia C-4xx aufgenommen wurden. Entweder mit der (vom Fotohändler geliehenen) C-400L mit Monitor, oder mit der 1996/97 selbst gekaufen C-400!
Zu den beiden Tableaus
Die schwedische Astrid Lindgren Bullerbü-/Salt Krokan-Idylle wurde mit der gleichaufösenden 640 x 480 Pixel Olympus Camedia C-410L aufgenommen. Die Fotos der vor Freude tobenden Basketballhalle wurden mit der C-400 geschossen! Aber mit 320 x 240 Pixel um wenigstens 30 Aufnahmen zur Verfügung zu haben. Statt der nur 15 Fotos im VGA-Modus.
Das Gehäuse der Olympus C-400 ist größtenteils aus Kunststoff, die anderen metallisch glänzenden Teile sind lediglich verchromter Kunststoff.
Die Kamera gehört zur Klasse der sehr frühen digitalen Kompaktkameras.
Ein Urteil zur Bildqualität gebe ich mangels Beispielen nicht ab, aber sie dürfte dem entsprechen, was andere frühe Digitalkameras mit 640x480 Pixeln „geliefert“ haben. Siehe oben!
Fazit: eine digitalkamerahistorisch sehr interessante Kamera (mindestens eine der frühen Olympus-Kameras gehört in jede Sammlung!), heutzutage zum ernsthaften Bildermachen überhaupt nicht mehr geeignet. 0,3 Megapixel sind viel zu wenig, zumal heutzutage jedes Smartphone bessere Bilder macht als die C-400 und das Auslesen der Bilder aus der Kamera extrem schwer geworden ist.
Christian Zahn, Frühjahr 2021
Museum für alte Kameras sowie Fotogalerie:
http://www.ChrZahn.de
Dort auch Tipps zum Entwickeln von Farb- und SW-Dias
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Autor: | Christian Zahn |
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Erstellt: | 12.04.2021 |
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