Spezifikationen
- Die 2010 vorgestellte Olympus µ-5010 ist 95 x 56 x 20 mm groß und wiegt mit Akku und Speicherkarte 126 g.
- Der 1/2,33“ CCD-Sensor (6,2 x 4,6 mm) löst maximal 4288 x 3216 = 14 Megapixel auf (14,5 Megapixel Rohdaten). Der Pixelpitch beträgt 1,4µm. Mit der ISO-Automatik oder manuell sind 64 bis 3200 ASA einstellbar. MPEG4-Videos sind mit 1280x720 Pixeln möglich. Bilder werden als JPEG auf SD-/SDHC-Karten (max. 32 GB) gespeichert.
- Das Objektiv ist ein 4,7-23,5 mm/1:2,8-6,5 5-fach Zoom, die kb-äquivalente Brennweite beträgt 26-130 mm.
- Das Motiv wird über einen 2,7“ TFT LCD Monitor mit 230.000 Subpixeln angezeigt, der auch die Menüsteuerung übernimmt.
- Entfernungseinstellung Einzel-Autofokus (AF-S) oder kontinuierlicher Autofokus (AF-S), Ermittlung durch Kontrasterkennung des Bildsensors
- Belichtungssteuerung durch Vollautomatik, Motivprogramme, Matrixmessung oder Spotmessung, Belichtungszeiten 1s bis 1/2000 sek., Selbstauslöser mit 10 s Vorlaufzeit
- im Gehäuse integrierter Blitz mit ca. Leitzahl 5
- Weißabgleich automatisch oder manuell
- optische und digitale Bildstabilisierung
- Energieversorgung durch Lithium-Ionen-Akku
Besonderheiten
Viele Kameras von Olympus hießen „µ“ (=mju = griechischer Buchstabe m), die Abkürzung von griechisch „Mikrós“ = „klein“. Die Olympus µ-1 war eine filmbasierte Kompaktkamera mit fester 35mm Brennweite und Autofokus, als sie 1991 erschien, war sie für längere Zeit die kleinste AF-Kamera für die Kleinbildpatrone.
Die digitalen Kompaktkameras von Olympus hießen anfangs „Camedia“, erst um 2003 tauchte die Bezeichnung „µ“ für digitale Kompaktkameras auf, üblicherweise für „stylische“ Geräte (also mit von Olympus mit besonderem Design versehen).
Die µ-5010 ist eine Kompaktkamera. Der verwendete Akku LI-40B/LI-42B paßt in etliche andere Olympus Kameras, außerdem ist er baugleich mit dem Nikon EN-EL 10, dem Fuji NP-45 und dem Casio NP-80. Ein Ladegerät wurde nicht mitgeliefert, sondern nur ein USB-Netzteil, die Akkuladung erfolgte direkt in der Kamera.
Als Speichermedium dienen erstmals in einer digitalen mju SD-/SDHC-Karten; Olympus verabschiedete sich in dieser Gerätegeneration endgültig von den xD-PictureCards. Da diese nur bis maximal 2 GB verfügbar waren und außerdem nur recht langsam beschrieben werden konnten, war das Ende der xD-Karte spätestens mit der „kleinen“ HD-Videoaufzeichnung gekommen, deren Datenstrom nur SD-Karten „verkraften“ konnten.
Der Gehäuseblitz ist fest eingebaut. Die Blitzbelichtungsmessung erfolgt TTL mittels Vorblitz.
Das Objektiv reicht von durchaus respektablen 26mm im Weitwinkelbereich bis zu nur durchschnittlichen 130mm im Telebereich.
Die Kamera hat recht wenig Tasten und Knöpfe. Bei Benutzung werden einige davon durch eine LED hinterleuchtet.
Neben der Vollautomatik und etlichen üblichen Motivprogrammen (inkl. erklärendem Vorschaubild) gibt es auch einen „Beauty“-Modus, der Gesichter von Personen automatisch „schönrechnet“. Immerhin wird sowohl die korrigierte als auch die unkorrigierte Aufnahme gespeichert.
Die Panorama-Aufnahmen werden bereits in der Kamera zusammengerechnet, ein Computer mit Olympus-Software ist dafür nicht mehr erforderlich.
Das Display ist nicht vor mechanischer Beschädigung geschützt, aus heutiger Sicht sind 230.000 Subpixel nur grobgerastert, damals war es noch klassentypisch.
Die Bildstabilisierung arbeitet zweifach: zum einen gibt es bewegliche Elemente im Objektiv, zum anderen einen „elektronischen“ Stabilisator, der vermutlich mit Bildbearbeitungstricks und Erhöhung der ASA-Zahl arbeitet.
Die Kamera schreibt einige interessante Einträge in die MakerNotes der EXIFs in jedem aufgenommenen Bild, darunter: Sensordiagonale, Kamerafirmware, viele Bildparameter, den Status der Gesichtserkennung, die Bildqualität (JPEG-Kompression), die Kameraseriennummer uvm.
Wie bei vielen Olympus-Digitalkameras gibt es im System-Menu einen Eintrag „Pixelkorrektur“, damit werden Hotpixel (dauerhaft leuchtende Bildpunkte) und Deadpixel („tote“ = defekte Pixel) erkannt und zukünftig herausgerechnet.
Außerdem kann eine „Datenkorrektur“-Funktion auf die Speicherkarte bzw. die eingelegte SD-Karte angewendet werden, eventuell defekte oder ggf. versehentlich gelöschte Bilder können damit wiederhergestellt werden.
Für die USB- und die Video-Schnittstelle muß ein gerne verlorenes Spezialkabel benutzt werden, da sie zu einer Kombibuchse zusammengefaßt wurden. Der Mini-HDMI-Ausgang ist jedoch mit einer Normbuchse versehen. Der UVP der Olympus µ-7000 betrug etwa 220 Euro.
Ich bekam das gezeigte Exemplar 2019 geschenkt, allerdings ist das Objektiv defekt, es fährt nicht mehr komplett ein, weil sich im Inneren mindestens ein Element verschoben hat. Bildbeispiele kann ich darum nicht zeigen.
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Das Gehäuse der Olympus µ-7000 ist größtenteils aus hauchdünnem matt perlgestrahltem und eloxiertem Aluminiumblech. Es gab die Kamera auch in anderen Farben außer dem vorgestellten Silber, die Tasten blieben jedoch immer Schwarz.
Die Kamera gehört zur Klasse der „schöneren“ (nach Olympus-Selbsteinschätzung) Kompaktkameras.
Die sicherlich objektivseitigen vorhandenen Bildfehler wie Verzeichnung und Vignettierung werden vermutlich durch den Bildprozessor weggerechnet
Die Bildqualität der µ-5010 dürfte heutzutage nicht als gut zu bezeichnen ein, der Pixelpitch ist einfach zu klein, als daß gute Bilder entstehen könnten.
Fazit: eine digitalkamerahistorisch uninteressante Kamera (weil Dutzendware), heutzutage zum ernsthaften Bildermachen vermutlich nicht mehr geeignet.
Christian Zahn
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Autor: | Christian Zahn |
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Erstellt: | 18.06.2021 |
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