Spezifikation
- Die 2008 vorgestellte Panasonic FX37 ist 95 x 52 x 22 mm groß und wiegt ohne Batterien und Speicherkarte 125 g.
- Der 1/2,33“ CCD-Sensor löst maximal 3648 x 2736 Pixel = 10 Megapixel auf (10,7 Megapixel Rohdaten). Der Pixelpitch beträgt 1,7µm. Mit der ISO-Automatik oder manuell sind 100 bis 1600 ASA einstellbar. QuickTime-Videos sind mit 1280x720 Pixeln möglich. Bilder werden als JPEG auf SD/SDHC-Karten (max. 32 GB) gespeichert.
- Das Leica DC Vario-Elmarit ist ein 4,4-22mm/1:2,8-5,9 5-fach Zoom, die kb-äquivalente Brennweite beträgt 25-115mm.
- Das Motiv wird über einen 2,5“ TFT LCD Monitor mit 230.000 Subpixeln angezeigt, der auch die Menüsteuerung übernimmt.
- Entfernungseinstellung Einzel-Autofokus (AF-S) oder Motivverfolgung (AF-S), Ermittlung durch Kontrasterkennung des Bildsensors, 11 AF-Messfelder
- Belichtungssteuerung durch Vollautomatik oder Programmautomatik sowie intelligente Motivprogramme, Matrixmessung. Belichtungszeiten 8s bis 1/2000 sek., Selbstauslöser mit 10 s Vorlaufzeit
- im Gehäuse integrierter Blitz mit ca. Leitzahl 5
- Weißabgleich automatisch
- optische Bildstabilisierung
- Energieversorgung durch Lithium-Ionen-Akku, laut Anleitung für etwa 330 Aufnahmen ausreichend.
Besonderheiten
Die Panasonic DMC-FX37 wurde in Kooperation mit Leica gebaut. Das siebenelementige Zoom hat 4 Asphären für gute Bildqualität und wurde unter Einhaltung von Qualitätskriterien der Fa. Leica Camera AG und mit Leica-Messmitteln seriengeprüft. „Elmarit“ ist eigentlich eine traditionelle Bezeichnung von Leica für eine bestimmte Art von Festbrennweiten.
Die Kamera war in in verschiedenen Farben (Schwarz, Silber, Weiß, Blau und das oben abgebildete Chocolat-Braun) erhältlich. Eine baugleiche Version, jedoch mit anders abgestimmten Bildparametern, wurde von Leica als C-Lux 3 für 500 Euro in Schwarz und Weiß ab Herbst 2008 verkauft.
Die Kamera hat Panasonic-Kompaktkameratypisch einen Schiebeschalter für die Umschaltung zwischen Aufnahme und Bildwiedergabe. Auch der Hauptschalter ist kein Taster, sondern ein Schiebeschalter. Das Moduswahlrad ist größtenteils versenkt eingebaut.
Die Motivprogramme sind „intelligent“, d. h., sie arbeiten mit Gesichts- und Motiverkennung. Portraits, Landschaft, Nachtaufnahmen sowie Nachtportraits sollen so erkannt werden und die Bildparameter darauf abgestimmt werden. „Rote Augen“, „abgesoffene Schatten“ bzw. harte Kontraste werden dann durch den Bildprozessor weggerechnet.
Im Gegenzug gibt es leider keine Einflussnahme auf die Aufnahmeparameter außer Belichtungskorrektur und automatische Belichtungsreihen.
Die Kamera hat eine „Clipboard“-Funktion, ein zum Beginn der Wanderung am Wegesrand aufgenommenes Schild mit einer Wanderkarte kann in den internen Speicher abgelegt und auf Knopfdruck jederzeit angezeigt werden, ohne mühselig durch die danach entstandenen Bilder „scrollen“ zu müssen.
Es gibt Bildeffekte, die nachträglich auf Fotos angewendet werden können.
Der Gehäuseblitz ist fest eingebaut. Die Blitzbelichtungsmessung erfolgt TTL mittels Vorblitz.
Das Objektiv beginnt bei damals durchaus respektablem Weitwinkel von 25mm, 28mm oder mehr waren üblich.
Der UVP der Panasonic DMC-FX37 betrug etwa 350 Euro. Der heutige Gebrauchtpreis liegt bei ca. 5-25 Euro je nach Zustand und Lieferumfang.
Alle Aufnahmen entstanden bei 100 ASA (sofern nicht anders gekennzeichnet), gespeichert als JPEG, bearbeitet mit Photoshop CS4. Die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. Schärfe, Verzeichnung, Vignettierung, Gradationskurve usw. wurde nicht bearbeitet, es sind also fast unveränderte Bilder „Out of the Cam“. In einige Beispiele sind 100%-Ausschnitte einmontiert.
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Das Gehäuse der Panasonic FX37 ist größtenteils aus Metall. Sichtbar metallisch ist jedoch lediglich das Stativgewinde, einige Bedienelemente und ein Zierring am Objektiv. Die meisten anderen Flächen sind mit gummiartigem Kunststoff antrirutsch-beschichtet. Diese Beschichtung erzeugt auch die unterschiedliche Farbgebung der nicht-silbernen Kameras. Bei der silbernen Kamera ist die Front- und Rückseite unbeschichtet.
Die Kamera gehört zur Klasse der gehobenen Kompaktkameras.
Die sicherlich objektivseitigen vorhandenen Bildfehler wie Verzeichnung, chromatische Aberrationen und Vignettierung werden vermutlich durch den Bildprozessor weggerechnet, bei 25mm ist die Verzeichnung der JPEGs erstaunlich gering.
Der Sensor (in Verbindung mit der Bildverarbeitung) schlägt sich recht gut. Auch kritische Gegenlichtsituationen werden durchaus ansehnlich gemeistert. Bei höheren ASA-Zahlen rauscht der Sensor, worunter die Bildschärfe aufgrund des Kameraprozessoreingriffs leidet.
Die Bildqualität der FX37 ist heutzutage noch als gut zu bezeichnen. Bei höheren ASA-Zahlen verlieren die JPEGs der Kamera durch den Entrausch-Algorithmus sichtbar an Zeichnung. Bei 10 Megapixeln und „Schönwetter“ ISO100 hingegen sind die Aufnahmen ansehnlich.
Fazit: eine digitalkamerahistorisch nur etwas interessante Kamera (weil Dutzendware), heutzutage zum ernsthaften Bildermachen durchaus geeignet, da aufwendige kamerainterne Bildverbesserung.
Christian Zahn, Herbst 2020
Christian Zahn betreibt auch die eigene Internetseite „Museum für alte Kameras sowie Fotogalerie“.
Dort werden unter anderem (Analog-) Kameras von AGFA bis Zeiss vorgestellt.
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Autor: | Christian Zahn |
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Erstellt: | 15.12.2020 |
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