Pentax K-10D Funktionstest 2025 von Christian Zahn
Diese Kamera lag fast drei Jahre in einer Sammelkiste, nachdem ich sie Anfang 2023 hier vorgestellt hatte. Während des großen Funktionstests zum Jahreswechsel 2025/2026 habe ich sie auf eine Fototour mitgenommen.
Besonderheiten
Die K10D wurde von Anfang an hochgelobt, ihre Ausstattung und Seriengeschwindigkeit war besser als ihre Klasse erwarten ließ, zumal ihr Verkaufspreis recht moderat war. Pentax wurde vom Erfolg der Kamera überrascht, die wenigen in den ersten Monaten des Verkaufszeitraums nach Europa gelangenden Exemplare wurden den Händlern „aus den Händen gerissen“.
Der Sensor dürfte mit demjenigen aus der Nikon D200 sehr ähnlich sein, er wurde von Sony produziert.
Die K-10D ist spritzwasserabgedichtet, allerdings muß das Objektiv ebenfalls abgedichtet sein, viele Pentax-Objektive sind „WR“-Objektive (Weather resistant), wenn sie diese beiden Buchstaben in der Bezeichnung tragen. Das mitgelieferte Kitzoom 18-55 D AL ist es leider nicht. Sowohl Akkufach als auch die Speicherkartenklappe sind durch einen Verriegelungsmechanismus gegen ungewolltes Öffnen gesichert.
Die Kamera ist überraschend schwer. Sie wiegt beispielsweise etwa 270 Gramm mehr als die K-x! Das Prisma ist ein echtes Pentaprisma aus Glas, kein preiswertes Element aus verspiegelten Einzelteilen, der Sucher hat eine Dioptrienkorrektur und gehörte zum Vorstellzeitpunkt zu den Besten und Größten im APS-C-Kamerasegment seiner Klasse. Die Mattscheibe kann vom Benutzer gewechselt werden.
Der AF-Sensor hat insgesamt 11 AF-Felder, davon sind nur die beiden äußeren Liniensensoren, die 9 anderen sind Kreuzsensoren, der zentrale ist zusätzlich lichtempfindlicher die übrigen. Der oder die aktiven AF-Felder werden im Sucher angezeigt.
Im Kameramenü kann eine globale Fokusdifferenz aktiviert werden, so ist Front- bzw. Backfokus aufgrund eines dejustiertem Sensors bzw. des Haupt- oder Hilfsspiegels möglich. Die Justage kann allerdings nur erfolgen, wenn eine Text-Datei mit einem bestimmtem Inhalt auf der eingelegten Speicherkarte vorhanden ist, da dieses Debug-Menu nur für den Service gedacht ist. Und bei der letzten veröffentlichten Firmware wurde dieses „Secret Feature“ leider auch noch wegprogrammiert.
Die Kamera hat viele Bedienelemente, der Hauptschalter ist griffgünstig um den Auslöser angeordnet, wird er weitergedreht, aktiviert er die analoge oder digitale Bildvorschau (Abblendtastenersatz). Es gibt zwei Einstellräder, ein Steuerkreuz, viele Tasten und Hebel. Die Bildstabilisierung und die Fokusart sowie die Fokussiermethode kann durch jeweils einen eigenen Hebel verstellt werden. Vieles ist per Menu umfangreich umdefinierbar, so kann die Funktion einiger Tasten und der beiden Räder verändert werden. Zusätzlich ist durch Druck auf die „Fn“-Taste ein Quickmenu einblendbar, so daß etliche Parameter verstellt werden können, ohne das umfangreiche Kameramenü aufrufen zu müssen. Für die Umschaltung der Belichtungsmeßart ist ein Hebel am Moduswahlrad vorhanden.
Zum Puffern der Kamerauhr beim Akkuwechsel hat die K-10D wie andere Pentax-dSLRs einen eingebauten kleinen Lithiumakku. Seine Lebensdauer ist begrenzt, bei vielen Anwendern funktionierte er bereits kurz nach der Garantiezeit nicht mehr, somit dürften heutzutage viele Exemplare der Kamera nach jedem Akkuwechsel eine Neueinstellung von Datum und Uhrzeit erfordern. Der Austausch des internen Akkus ist möglich, aber sehr aufwendig, da er hinter der Rückwand auf der Kamerahauptplatine festgelötet ist und die Kamera relativ aufwendig zerlegt werden muß, um ihn zu erreichen.
Die im Gehäuse integrierte Bildstabilisierung durch beweglichen Sensor funktioniert nach Eingabe der angesetzten Brennweite auch mit Objektiven ohne Autofokus, sogar im Liveview. Die eingestellte Brennweite wird auch in die EXIFs eingetragen. Und wie alle anderen Pentax-dSLRs hat auch die K10D die berühmte „grüne Taste“, die eine automatisierte Arbeitsblendenmessung bei der Verwendung alter Manuellfokus-Objektive durchführt.
Der bewegliche Sensor ermöglicht ebenfalls durch gezieltes „Schütteln“ eine automatische Sensorreinigung, die entweder manuell gestartet oder automatisiert bei jedem Kamera-Einschalten durchgeführt werden kann.
Die Serienbildrate beträgt bis zu 4 Aufnahmen je Sekunde, wobei sie nach Füllung des internen Pufferspeichers aufgrund der Schreibgeschwindigkeit der Speicherkarte deutlich langsamer wird. Da die K10D alle zum Zeitpunkt der Kameraherstellung bekannten Schreibgeschwindigkeiten von SDHC-Karten ausnutzt, ist sie etwas flotter als die damals erhältlichen Mitbewerber ihrer Klasse.
Die UVP betrug ca. 1000 Euro mit Kitzoom 18-55, das Gehäuse allein kostete etwa 800 Euro. Ende 2025 ist der Gebrauchtpreis deutlich unter 100 Euro gefallen. Weil sie aber oft als Ersatzteilspender für spätere Pentax-dSLRs mit dem berüchtigtem ausfallendem Blendenantrieb dienen kann, da in der K10D noch ein lange funktionierendes mechanisches Teil verbaut ist, das in späteren Pentaxmodellen oft kaputt geht, wird der Gebrauchtpreis weniger von zukünftigen Benutzern bestimmt, sondern von Reparaturwerkstätten, die die „ausgeschlachteten“ K10D-Exemplare teilweise im „Fünferpack“ verkaufen.
Die Beispielaufnahmen entstanden mit Programm- und ASA-Automatik, gespeichert als PEF, gewandelt mit Adobe Camera RAW und bearbeitet mit Photoshop CS4. Bildausschnitt, Helligkeit, Farben, Lichter / Schatten, Schärfe und chromatische Aberrationen wurden korrigiert, die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. In alle Aufnahmen sind 100%-Ausschnitte vergrößert einmontiert.
Fazit 2025
Die K10D zeigte bei der Wieder-Inbetriebnahme keinerlei Probleme, lediglich das Datum mußte ich bim Akkuwechseln während der Fototour aufgrund des defektem Pufferakkus neu eingeben.
Die AF-Trefferquote war teilweise schlecht, je nach Motiv wollte die Kamera gar nicht scharfstellen oder es stellte sich Zuhause heraus, daß der Fokus nicht auf das gewünschte Motivdetail scharfgestellt hatte, sondern auf den Hintergrund.
Die Serienbild- und Schreibgeschwindigkeit war für eine inzwischen deutlich über 15 Jahre alte Kamera gut, zumal der Schreibpuffer für die 10_Megapixel-RAWs gut dimensioniert ist.
Fazit: Ich habe mir vorgenommen, die K10D bei schönem Sonnenwetter 2026 nochmals „auszuführen“. Vielleicht klappt das schon im Frühling oder sogar bereits an einem sonnigem Wintertag.
Christian Zahn, Jahreswechsel 2025/2026
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| Autor: | Christian Zahn |
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| Erstellt: | 25.12.2025 |





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