Hier stelle ich eine Kompaktkamera von Pentax vor, mein Exemplar weist erhebliche Defekte auf.
Spezifikationen:
- Die 2005 vorgestellte Pentax Optio S6 ist 85 x 54 x 19 mm groß und wiegt mit Akku und Speicherkarte 120 g.
- Der 1/2,5“ CCD-Sensor (5,8 x 4,3 mm) löst maximal 2816 x 2112 Pixel = 6 Megapixel auf. Der Pixelpitch beträgt 2,0µm. Mit der ISO-Automatik oder manuell sind 64 bis 400 ASA einstellbar. DivX-Videos sind mit 640x480 Pixeln möglich. Bilder werden als JPEG auf SD-Karten (max. 2 GB) gespeichert.
- Das Objektiv ist ein 6,2-18,64 mm/1:2,7-5,2 3-fach Zoom, die kb-äquivalente Brennweite beträgt 37-112 mm.
- Das Motiv wird über einen 2,5“ TFT LCD Monitor mit 230.000 Subpixeln angezeigt, der auch die Menüsteuerung übernimmt.
- Entfernungseinstellung Einzel-Autofokus (AF-S) oder Motivverfolgung (AF-S), Ermittlung durch Kontrasterkennung des Bildsensors
- Belichtungssteuerung durch Vollautomatik sowie Motivprogramme, Matrixmessung. Belichtungszeiten 4s bis 1/2000 sek., Selbstauslöser mit 10 s Vorlaufzeit
- im Gehäuse integrierter Blitz mit ca. Leitzahl 5
- Weißabgleich automatisch oder manuell
- keine Bildstabilisierung
- Energieversorgung durch Lithium-Ionen-Akku
Besonderheiten
Die Optik S6 wurde noch von Pentax selbst entwickelt und im eigenen Werk auf den Philippinen gebaut. 2008 wurde Pentax dann von Hoya übernommen, die meisten Kameras entstanden danach vermutlich in Kooperation mit Samsung.
"Optio“ hießen viele digitale Kompaktkameras von Pentax.
Der verwendete Akku fand auch in Kameras anderer Hersteller Verwendung, er ist als mir als Fuji NP-40 und Pentax D-LI8 bekannt und soll mit Konica Minolta NP-1, Panasonic CGA-S004 und Samsung SLB-0737, SLB-0837 baugleich sein.
Der Gehäuseblitz ist fest eingebaut. Die Blitzbelichtungsmessung erfolgt TTL mittels Vorblitz.
Mein Exemplar hat mehrere Probleme, die vermutlich auf einen Wasserschaden zurückzuführen sind:
- Dreck o. Ä. zwischen Display und vorgelagerter Kratzschutzscheibe
- Dreck auf dem Sensor (nur bei kleinen Blenden sichtbar)
- Dreck im Objektiv (nur in Telestellung sichtbar)
- die Schutzlamellen vor dem Objektiv schließen sich nicht mehr von allein
Erstaunlicherweise hat der Wasserschaden keinen elektrischen Kurzschluss hervorgerufen, denn der Sensor und die Auslese-Elektronik funktionieren einwandfrei.
Der UVP der Optik S6 betrug etwa 350 Euro. Ich habe 2017 die vorgestellte Kamera in einem Konvolut von ca. 10-15 Digitalkameras auf einer Fotobörse aus der Restekiste eines Fotohändlers gekauft, allerdings ungeprüft, deswegen vielen mir die vielen Fehler des gezeigten Exemplars erst später auf.
Alle Aufnahmen entstanden bei 64 ASA (sofern nicht anders gekennzeichnet), gespeichert als JPEG, bearbeitet mit Photoshop CS4. Die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. Schärfe, Verzeichnung, Vignettierung, Gradationskurve usw. wurde nicht bearbeitet, es sind also fast unveränderte Bilder „Out of the Cam“. In einige Beispiele sind 100%-Ausschnitte einmontiert.
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Das Gehäuse der Pentax S6 ist größtenteils aus Metall. Aufgrund des niedrigen Gesamtgewichts handelt es sich bei der Hülle jedoch nur um hauchdünnes Aluminiumblech.
Die Kamera gehört zur Klasse der Kompaktkameras.
Die objektivseitigen vorhandenen Bildfehler wie Verzeichnung, chromatische Aberrationen und Vignettierung werden durch den Bildprozessor nicht korrigiert, bei 37 mm ist die Verzeichnung der JPEGs deutlich sichtbar.
Bei höheren ASA-Zahlen rauscht der Sensor, worunter die Bildschärfe aufgrund des Kameraprozessoreingriffs leidet.
Die Bildqualität der Pentax Optik S6 ist vermutlich gut, bei meinem Exemplar ist zumindest bei „Schönwetter“ - 64 ASA und Offenblende in Weitwinkelstellung ein gutes Bild zu erzielen, je größer die Brennweite und je mehr die Blende geschlossen wird, desto mehr Dreck ist auf den Bildern erkennbar. Ein Urteil über die Aufnahmequalität der Kamera gebe ich darum nicht ab.
Fazit: eine digitalkamerahistorisch uninteressante Kamera (weil Dutzendware), heutzutage zum ernsthaften Bildermachen vielleicht gerade noch geeignet.
Christian Zahn, Herbst 2020
Museum für alte Kameras sowie Fotogalerie:
http://www.ChrZahn.de
Dort auch Tipps zum Entwickeln von Farb- und SW-Dias
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Autor: | Christian Zahn |
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Erstellt: | 15.12.2020 |
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