Solaranlage auf dem Dach? Gab es schon vor über 40 Jahren
Auf dem Prismendach einer Spiegelreflexkamera!
1981 in Form von zwei Modellen des Herstellers Ricoh. Einmal einer Ricoh XR-S mit Solarzellen und Belichtungsautomatik, für die eine Knopfzelle im Kameraboden benötigt wird und der oben abgebildeten Ricoh XR (Solar). Bei genauem Hinsehen dürfte die Ricoh XR Solar baugleich mit der hier vorgestellten Revue Solar 100 und der Cosina E1 Solar sein. Wer immer die produziert und dann auf Wunsch gelabelt hat. Wobei die (Versandhaus Quelle) Revue-gelabelte Solar 100 erst 1994 auf den Markt kam. Die volle Ladekapazität der auf dem Pentaprismensucher montierten Solarpanels erlaubt TTL-Messungen für acht Filme zu 24 Bildern, Ladungserhalt: etwa 20 Tage, Ladezeit: rund 30 Minuten bei 300 Lux oder 5 Minuten bei 20.000 Lux.
Passender Kommentar zur Solarstromversorgung von Kameras: Die Stromversorgung durch Solarzellen war eine zeittypische technische Spielerei, die sich in der Praxis nicht bewährte.
Mehr ist zur Revue Solar 100 nicht zu sagen. Diese Kamera kam aus dem Bestand eines kürzlich verstorbenen, möglicherweise krankhaft kaufsüchtigen Menschen. Der beispielsweise die analoge Canon EOS3000 gleich dreimal kaufte und unbenutzt in den Original-Verpackungen ließ. Die Revue Solar 100 kam zwar ohne Verpackung, wurde aber offensichtlich auch nie benutzt. Und da sie rund drei Jahrzehnte vermutlich in Dunkelheit – in irgendeinem Schrank – lag, wurde der Kondensator, der von der Solarzelle mit Strom versorgt wird oder besser nicht wurde, längst tiefenentladen und ist tot.
Wer Lust hat, hier sind die Bedienungsanlagen der
Die nicht mehr funktionierende Solarladung macht aber nichts, denn ich hatte nicht vor die ansonsten unspektakuläre Revue Solar 100 zu benutzen. Sie kam mit ihrem universellen Pantax K-Bajonett aber bestückt mit einem hochspannenden Normalobjektiv!
Original und OEM-Fertigung: Cosina E1 Solar, (Quelle) Revue 100 Solar
Großartige Objektiv-Bestückung!
Im Zusammenhang mit dem beeindruckenden REVUENON 55mm 1:1.2 fällt unweigerlich ein Herstellername: Tomioka
Was den Hersteller Tomioka Optical Company, Ltd betrifft, stimme ich der Olypedia.de zu: „Mythen und Sagen – Es gibt kaum einen Optikhersteller, um den sich so viele Mythen und Sagen ranken, wie um Tomioka. Inwieweit diese zutreffen (oder einem gewissen Wunschdenken zuzuordnen sind), ist nicht eindeutig festzustellen, dies soll auch nicht an dieser Stelle diskutiert werden.“ In den Weblinks werden einige bekannte Quellen aufgelistet, die die verschiedenen Richtungen darstellen - machen Sie sich Ihr eigenes Bild.
Tomioka fertigte (konstruierte etc.) folgende Objektive (keine abschließende Aufzählung):
- Auto Yashinon 1:1,2/55 mm "Tomioka"
- Dieses Design soll - lt. einer Quelle - auch unter folgenden Bezeichnungen gefertigt worden sein:
- Auto Chinon 1:1,2/55 mm "Tomioka"
- Auto Cosinon 1:1,2/55 mm "Tomioka"
- Auto Revuenon 1:1,2/55 mm "Tomioka"
- Auto Yashinon DS-M 1:1,2/55 mm "Tomioka"
- Auto Tominon 1:1,2/55 mm "Tomioka Kogaku"
Zu Tomioka noch ein „Märchen“
„Email an einen Tomioka-Fan ( 1,2/55 mm ) oder "Wie entstand eigentlich das Tomioka-Märchen?"
Und unser Sammelkollege und Author Christian Zahn:
Ein 1,7/55mm Chinon/Revuenon wird bei Auktionen oftmals mit Hersteller „Tomioka“ oder „Tomioka-Bokeh“ gekennzeichnet, was aber leider nur eine „urbane Legende“ und darum falsch ist und Käufer zu höheren Geboten verleitet, weil es ein legendäres Tomioka-Objektiv gibt, das hervorragende Abbildungs-Leistungen haben soll. Der Grund für diese Verwechslung dürfte sein, daß das allseits bekannte und heutzutage sehr teuer verkaufte (im Jahre 2021 durchaus für 300-400 Euro!) 1,2/55mm Tomioka-Objektiv ein äußerlich sehr ähnliches Aussehen mit dem hier gezeigten 1,7/55mm Chinon/Revuenon hat, beide haben z. B. die zwei glänzenden Fasen und genarbtes Material am Entfernungsring. Mehr als das relativ ähnliche Aussehen haben beide jedoch nicht gemeinsam. Tomioka war in den 1970ern ein Tochterunternehmen von Yashica und stellte das 1,2/55 auch für Revue her, dann aber immer mit „Tomioka Revuenon“ graviert. Es sind auch Exemplare mit „Cosinon Tomioka“-Gravur bekannt. Jedoch gibt es keine 1,7/55-Tomioka-Objektive, somit kann kein Revuenon mit diesen Daten von Tomioka sein.
Wer Lust hat findet in Pentaxforums ein paar Userreviews zum 1,2/55 mm Revuenon
Übrigens: Das superlichtstarke 55mm 1:1.2 Porst hat mit den eben gelisteten Tomioka OEM-Objektiven nichts zu tun!
Erstklassige Weiterverwendung des superlichtstarken REVUENON 55mm 1:1.2 auf der Vollformat DSLM
Das REVUENON kommt deutlich kompakter als mein superlichtstarkes 1,2/55 mm Nikkor. Und der Blick durch den Sucher in den morgendlichen noch halbdunkeln Garten hat schon fast etwas Nachtsichtgeräte-artiges ;-)
Versandhaus Quelle Hausmarke Revue REVUENON 55mm 1:1.2 vs. Nikon NIKKOR 55mm 1:1.2 auf der 24 MP Nikon Z6
Links REVUENON, rechts Nikkor, jeweils nebeneinander und dann von oben nach unten: Offenblende f/1.2 - f/2 - f/2.8
Entscheidend is auf'm Platz ;-)
Die komplette Fußballregel von Alfred „Adi“ Preißler, Fußballspieler und -trainer lautet: „Grau is’ im Leben alle Theorie – aber entscheidend is’ auf’m Platz.“
Oder hier als "graue Theorie" der simple LED-Birnchentest und später "auf'm Platz" der Blick in den Sternhimmel mit den beiden ultralichtstarken Festbrennweiten. Hier aber leicht zu sehen: Auf keinen Fall Offenblende, sondern am besten Blende f/2,8. Interessant wäre natürlich ein Vergleich beispielsweise mit dem manuellen Noct-NIKKOR 58mm 1:1.2, Leica Noctilux-M 50mm f/0.95 ASPH oder Noctilux-M 50 f/1.2 ASPH, CANON LENS FD 55mm 1:1.2 S.S.C ASPHERICAL, den aktuellen Canon und Nikon Autofokus-Vertretern für die spiegelloses Vollformat-Systemkameras im hohen vierstelligen Euro-Bereich und gerne auch Zeiss, Sigma Art und was immer es dort mit Lichtstärke f/1.2 und schneller gibt. Welches Objektiv würde da mit Offenblende oder f/2 eine punktförmige Abbildung der LED Birnchen bzw. Sterne des Nachthimmels hinbekommen? Kann ich aber nicht mit dienen. Es wird genommen, was vorhanden ist – in der Weihnachtszeit und südschwedischen sternklaren Nächten mit geringer "Lichtverschmutzung" durch umliegende Städte.
PS.:
So sehr es reizt: Ob ein chinesisches TTArtisan 35mm f/0,95 oder 7Artisans 35mm f/0,95 bei Blende f/1,4 oder f/2 besser abschneiden würde? Natürlich im Hinterkopf, dass das Objektive fürs Halbformat, den 15 x 23 mm APS-C Sensor sind: KB-äquivalent: 52,5 mm Brennweite. Um dann nochmals genau zu prüfen: Wirklich APS-C oder doch "nur" microFourThirds 13 x 17 mm Sensor? Wenn ich mir den optischen Aufbau ansehe, immer das 7Artisans. Aber nur zum Testen 250 bis 300 Euro investieren?
Im ersten Durchlesen hatte ich des Test für meinen gedachten Zweck für wenig zielführend erachtet, da das 7Artisans nur auf dem kleinen 13x17 mm microFourThirds Sensor getestet wurde.
Im Finale fiel dann aber diese Bemerkung: "Der Auflösungs-Randabfall des 7Artisans 35 mm F0,95 ist jedoch bei allen Blenden durchgehend hoch – und das, obwohl die Randbereiche durch den gegenüber APS-C kleineren Four-Thirds-Sensor bereits ausgeblendet sind. Wir können an dieser Stelle jedoch nur mutmaßen, dass der Auflösungs-Randabfall an APS-C-Kameras noch schlimmer ist. Bei F1,4 und F2 ist der relative Auflösungs-Randabfall mit fast 70 Prozent am höchsten. Bei F8 und F11 kratzt das 7Artisans 35 mm F0,95 knapp an der Marke von 30 lp/mm Randauflösung – das reicht dann immerhin für gute Ausdrucke in 30x20 cm, hier liegt der Auflösungs-Randabfall "nur" noch bei 45 bis 35 Prozent. Das Olympus 25 mm F1.2 ED Pro ist zwar auch nicht für seine hohe Randauflösung berühmt, liegt aber an der OM-D E-M5 Mark III immerhin bei 26 lp/mm (F1,2) bis 43 lp/mm (F8)."
Nein, das lassen wir mal mit dem ultralichtstarken 7Artisans 35mm f/0,95
Es gibt noch etliche weitere Tests. Die aber schnell ein "Influencer-Gerüchle" verströmen. "Dauer-Leihgaben", sprich umsonst zur Verfügung gestellte Objektive "zerreisst" kein "Be-Einflusser". Man will ja weiterhin mit Testobjektiven versorgt werden. Wert derartiger "Tests" in full HD 2K Youtube-Videos — gegen NULL!
Das sieht doch vielversprechend aus! REVUENON 55mm 1:1.2 bei Offenblende auf der Nikon Z6, 2.400 Pixel
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Genügt zum Start. Spannend wird der Sternhimmel in den kommenden Weihnachts- und folgenden Feiertagen im Vergleich mit mehreren (super)lichtstarken Objektiven. Fortsetzung folgt!
Ralf Jannke, November 2023
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 17.11.2023 |
Kommentare (1)
Christian Zahn
am 26.11.2023Der Kondensator sitzt dort, wo bei normalen Cosina-SLRs die beiden Knopfzellen eingelegt werden. Um ihn zu wechseln, reicht es NICHT aus, die Bodenplatte abzuschrauben und den Kondensator 5,5 Volt, 0,22µF aus seiner Halterung herauszunehmen, weil die beiden angelöteten Kabel dann unweigerlich abreißen, da sie sehr kurz sind. Auch das Herausschrauben des Haltefachs muß vorsichtig erfolgen, weil an ihm eine Spannfeder befestigt ist. Jedoch reicht auch das nicht, die Kabel sind nicht lang genug, um das Batteriefach herauszubekommen, es muß die Kameravorderseite demontiert werden, um die Kabel vom Kondensator ablöten zu können.
Außerdem sind die Kabel sehr dünn und lassen sich nur schwer mit neuen Kabel verlängern, um die Stromversorgung nach außen zu führen.