Sony CyberShot DSC-W180 Kurzbericht

Spezifikationen:

  • Die 2009 vorgestellte Sony DSC-W180 ist 94 x 55 x 19 mm groß und wiegt mit Akku und Speicherkarte 140 g.
  • Der 1/2,3“ 6,2x4,6mm CCD-Sensor mit Pixelpitch 1,7µm löst maximal 3648 x 2736 Pixel  = 10 Megapixel auf. Mit der ISO-Automatik oder manuell sind 100 bis 3200 ASA einstellbar. AVI-Videos sind mit 640x480 Pixeln möglich. Bilder werden als JPEG auf MemoryStick Duo Pro (max. 32 GB) gespeichert.
  • Das Motiv wird über einen 2,7“ TFT LCD Monitor mit 230.400 Subpixeln angezeigt, der auch die Menüsteuerung übernimmt.
  • Das Objektiv ist ein 6,2-18,6 mm/1:3,1-5,6 (35-105 mm @KB) 3-fach Sony-Zoom
  • Entfernungseinstellung Einzel-Autofokus (AF-S) oder kontinuierlicher Autofokus (AF-C), Ermittlung durch Kontrasterkennung des Bildsensors
  • Belichtungssteuerung durch Vollautomatik sowie diverse Motivprogrammen. 49-Zonen-Matrixmessung, mittenbetonte Integralmessung oder Spotmessung. Belichtungszeiten 1s bis 1/2000 sek., Selbstauslöser mit 10 s Vorlaufzeit
  • eingebauter Blitz mit ca. Leitzahl 6
  • Weißabgleich automatisch oder manuell mit diversen Vorwahlen wie Sonne, Wolken, Glühlampenlicht usw.
  • keine Bildstabilisierung
  • Energieversorgung durch Lithium-Akku

Besonderheiten

  • DSC bedeutet Digital Still Camera. „CyberShot“ nannte Sony die meisten Kompakt- und Bridge-Kameras.
  • Die Stromversorgung erfolgt mit dem bei Sony nicht in vielen anderen Kameras eingesetzten Lithium-Akku NP-BK1. Im Akkufach wird auch der MemoryStick Duo Pro eingesetzt. Diese nur von Sony eingesetzten Flash-Speicherkarten waren teurer, langsamer und mit geringerer Kapazität als die weiter verbreiteten SD-Karten; so daß um 2010 herum Sony dieses Kartenformat zunächst durch Dual-Card-Slots unterstützte und später ganz fallenließ.
  • Die Kamera ist vermutlich keine „echte“ Sony-Kamera, sondern eine OEM-Auftragsfertigung, weil „Made in China“. Auch wird das Objektiv nicht wie bei vielen anderen Sony-Kompaktkameras als „Carl Zeiss Vario-Tessar“ bezeichnet, sondern nur als „Sony-Lens“.
  • Die Menüstruktur ist von etlichen anderen Sony-Kameras bekannt, auch aktuelle Sony-Kameras der alpha-Serie haben ein ähnliches Menüdesign mit dunkler Schrift auf hellem Hintergrund. Zur Umschaltung zwischen Standbild-Aufnahme, Filmaufzeichnung und Wiedergabe dient ein mechanischer Schiebeschalter.
  • In der Kamera ist eine Diaschaufunktion eingebaut, die alle oder nur ausgewählte Bilder mit Überblendeffekten am Display oder am Fernseher anzeigt.
  • Zum Anschluß dar Kamera an den Computer, einen Monitor oder das Netzteil werden Spezialkabel benötigt, USB und Video sind zu einer Kombibuchse zusammengefaßt.
  • Mit der W180 wurden zeitgleich auch die W190 auf den Markt gebracht. Sie unterscheiden sich nur in Sensorauflösung (10 bzw. 12 Megapixel) und im Verkaufspreis.
  • Die UVP der W170 betrug ca. 140 Euro. Ich erhielt mein Exemplar als Geschenk für die Sammlung.

Beispielfotos

Alle Aufnahmen entstanden bei 100 ASA, gespeichert als JPEG, bearbeitet mit Photoshop CS4. Die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. Schärfe, Verzeichnung, Vignettierung, Gradationskurve usw. wurde nicht bearbeitet, es sind also fast unveränderte Bilder „Out of the Cam“. In die Aufnahmen sind 100%-Ausschnitte vergrößert einmontiert bzw. es sind komplette 100%-Auschnitte.

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Das Gehäuse der W170 ist ein preiswertes Einsteigermodell, es besteht größtenteils aus Kunststoff, lediglich die Frontseite ist aus hauchdünnem Aluminiumblech. Die Kamera war wie damals üblich auch in anderen Farben erhältlich, wobei nur die Frontseite farblich angepaßt ist, die Rückseite bleibt immer Schwarz.

Der Sucher löst mit 230.000 Subpixeln nur recht schlecht auf, das Motiv ist erkennbar, eine Schärfebeurteilung ist jedoch kaum möglich, ohne in das Bild hereinzuzoomen.

Die Bildqualität ist aufgrund des geringen Sensorgröße und des geringen Pixelpitchs nicht als wirklich gut zu bezeichnen, bei höheren ASA-Zahlen verlieren die JPEGs der Kamera durch den Entrausch-Algorithmus deutlich an Bild-Details.

Die Verzeichnung des Objektivs wird von der Kamera nicht weggerechnet. Auch die Vignettierung bei Offenblende ist vermutlich nicht korrigiert.

Mein Exemplar hat einen Sturz oder ein Anstossen des Objektivs an eine harte Ecke hinter sich (das Gehäuse trägt entsprechende Dellen), an den Bildkanten ist es bei Weitwinkel sichtbar unschärfer als an der rechten Bildkante bzw. der Bildmitte. Nach einem kurzen Testrundgang habe ich diese Kamera „eingemottet“.

Fazit: eine digitalkamerahistorisch uninteressante Kamera (weil Dutzendware), heutzutage zum ernsthaften Bildermachen für dokumentarische Aufnahmen gerade noch geeignet, sofern das Objektiv in Ordnung ist.

Christian Zahn, Herbst 2020

Museum für alte Kameras sowie Fotogalerie:
http://www.ChrZahn.de
Dort auch Tipps zum Entwickeln von Farb- und SW-Dias

 

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben