Samsung S860 Kurzbericht von Christian Zahn

Nachfolgend stelle ich wieder mal eine Kamera aus der „habe ich geschenkt bekommen“-Box vor. Bis auf die Kameradefekte gibt es praktisch nichts Besonderes vom Modell zu erwähnen.

Spezifikation

  • Die 2008 vorgestellte Samsung S860 ist 93 x 63 x 25 mm groß und wiegt mit Batterien und Speicherkarte 170 g.
  • Der 1/2,3“ CCD-Sensor löst maximal 3264 x 2448 Pixel  = 8 Megapixel auf.  Mit der ISO-Automatik oder manuell sind 80 bis 1000 ASA einstellbar. AVI-Videos sind mit 640x320 Pixeln möglich. Bilder werden als JPEG auf SD-Karten (max. 2 GB) gespeichert.
  • Das Objektiv ist ein 6,3-18,9mm/1:2,8-5,8 3-fach Zoom, die kb-äquivalente Brennweite beträgt 38-114mm.
  • Das Motiv wird über einen 2,4“ TFT LCD Monitor mit 230.000 Subpixeln angezeigt, der auch die Menüsteuerung übernimmt.
  • Entfernungseinstellung Einzel-Autofokus (AF-S), Ermittlung durch Kontrasterkennung des Bildsensors
  • Belichtungssteuerung durch Vollautomatik, manuellen Modus oder Motivprogramme, Matrixmessung. Belichtungszeiten 1s bis 1/500 sek., Selbstauslöser mit 10 s Vorlaufzeit
  • im Gehäuse integrierter Blitz mit ca. Leitzahl 6
  • Weißabgleich automatisch oder manuell
  • Bildstabilisierung nur elektronisch
  • Energieversorgung durch 2 Mignonzellen

Besonderheiten

  • Die Samsung S860 ist eine Eigenproduktion des südkoreanischen Mischkonzerns, hergestellt von Samsung Optoelectronics Co. Ltd. Laut EXIFs wurde sie auch unter dem „Kenox“-Label vertrieben,
  • Als Energiequelle dienen zwei fast überall erhältliche Mignonzellen, sowohl Akkus als auch Alkalien-Batterien können benutzt werden.
  • Der Gehäuseblitz ist fest eingebaut. Die Blitzbelichtungsmessung erfolgt vermutlich TTL mittels Vorblitz.
  • Die Bildstabilisierung (mit eigener Position auf dem Modusrad) arbeitet rein elektronisch per „Softwaretricks“ wie ISO-Automatik usw.

Mein Exemplar hat gleich mehrere Defekte:

  • Der Blitz lädt nicht mehr auf (entweder der Blitzkondensator oder die Ladeelektronik ist defekt).
  • Das Objektiv fährt nur noch ein, wenn per Fingerdruck nachgeholfen wird; Ausfahren kann es jedoch allein.
  • Das Objektiv ist sichtlich randunscharf, vermutlich entstand der Fehler durch Sturz oder Anstoßen mit dem Objektiv an eine harte Kante.

Aus diesem Grund sind die meine Beispielaufnahmen nicht allzu aussagekräftig, Exemplare mit intaktem Objektiv dürften bessere Bilder liefern.

Die UVP der Samsung S860 betrug 150 Euro. Wie erwähnt, bekam ich das vorgestellte und arg ramponierte Exemplar geschenkt.

Beispielfotos

Alle Aufnahmen entstanden bei 80 ASA, gespeichert als JPEG, bearbeitet mit Photoshop CS4. Die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. Schärfe, Verzeichnung, Vignettierung, Gradationskurve usw. wurde nicht bearbeitet, es sind also fast unveränderte Bilder „Out of the Cam“. In einige Beispiele sind 100%-Ausschnitte einmontiert. Belichtungszeiten- und Brennweiten-Angaben sind in die Bilder eingefügt.

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Das Gehäuse der Samsung S860 ist komplett aus Kunststoff. Lediglich um das Objektiv ist ein Zierring aus Metall angebracht.

Die Kamera gehört zur Klasse der einfachen Einsteiger-Kompaktkameras. Für den winzigen Sensor ist die Auflösung mit 8 Megapixel schon fast zu hoch, selbst bei 80 ASA gibt es in der 100%-Ansicht leichtes Farbrauschen. Bei Weitwinkel ist die Bildschärfe in der Bildmitte nicht schlecht, am Rand jedoch erheblich schlechter (vermutlich ein Objektivschaden meines Exemplars).

Bei den hohen ASA-Werten (die Kamera geht bis 1000 ASA) entstehen eigentlich keine Fotos mehr, sondern schon fast Aquarell-Bilder.

Die Verzeichnung und Vignettierung werden durch den Bildprozessor nicht weggerechnet, bei 38mm ist die Verzeichnung deutlich sichtbar. Die Vignettierung bei Blende 8 in den Bildecken ist sicherlich ebenfalls auf das leicht defekte Objektiv meines Exemplars zurückzuführen.

Fazit: eine digitalkamerahistorisch vollkommen uninteressante Kamera (weil Dutzendware), heutzutage zum ernsthaften Bildermachen eher ungeeignet.

Christian Zahn, Herbst 2020

Museum für alte Kameras sowie Fotogalerie:
http://www.ChrZahn.de
Dort auch Tipps zum Entwickeln von Farb- und SW-Dias

 

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