Minolta Dimage 7

   

Minolta zählte zu den Pionieren unter den Digitalkameraherstellern. Anfang der 2000er Jahre hatten die Modelle der Firma aber etwas den technologischen Anschluss gegenüber den Mitbewerbern Canon und Nikon verloren. Mit der Dimage 7 und dem Schwestermodell Dimage 5 sollte sich das ändern.

Minolta spendierte den beiden – bis auf den Bildsensor identischen – Kameras eine Komplettausstattung an Bedien- und Einstellmöglichkeiten und ein hochwertiges 7-fach-Zoomobjektiv. Der Zoomfaktor wird wie bei Spiegelreflexkameras üblich durch Drehen eines Objektivrings eingestellt. Ein weiterer Objektivring ermöglicht die manuelle Fokussierung. Die Kamera kann aber natürlich auch automatisch scharfstellen.

Die Dimage 7 hatte für kurze Zeit ein Alleinstellungsmerkmal auf dem Markt: Es war die erste Consumerkamera mit 5-Megapixel-Sensor. Die Mehrheit des Mitbewerbs hatte 3 Megapixel und nur wenige konnten mit 4 Megapixeln aufwarten. Zusammen mit der semiprofessionellen Ausstattung wurde die Dimage 7 zum Sehnsuchtsobjekt vieler Hobbyfotografen – allerdings einem mit 1500 Euro auch ganz schön kostspieligen.

Ungewöhnlich gelöst ist die Einstellung diverser Parameter wie ISO-Wert, Weißabgleich, Bildgröße und –qualität und sogar des Aufnahmemodus (Programmautomatik, Zeitvorwahl, Blendenvorwahl oder Manuell): Welchen dieser Parameter man verändern möchte, wählt man mit einem Einstellrad aus. Danach drückt man einen Knopf in der Mitte des Rades und kann den Wert nun über ein Rädchen neben dem Auslöser verändern. Es gibt sogar noch ein zweites Einstellrad, das nach dem gleichen Prinzip funktioniert und mit dem man Bildschärfe, Belichtungskorrektur und Farbintensität einstellen kann. Dem ebenfalls vorhandenen Moduseinstellrad bleibt nur noch die Wahl zwischen Aufnahme-, Video-, Wiedergabe-, Setup- und Übertragungsmodus. Die Motivprogramme werden kurioserweise über ein kleines Knöpfchen neben dem Display ausgewählt, wofür bis zu vier Tastendrücke nötig sind.

Der Sucher enthält ein kleines LC-Display. Dieses basiert auf einer ungewöhnlichen Technik. Man kann die einzelnen Pixel deutlich sehen, jedes einzelne kann jedoch jede Farbe annehmen und nicht wie bei den Subpixeln herkömmlicher Displays nur entweder die roten, grünen oder blauen Farbanteile. Im Ergebnis wirkt das Bild einerseits relativ grobpixelig, andererseits aber auch recht scharf, vor allem bei den eingeblendeten Symbolen. Der Sucher kann um 90 Grad hochgeklappt werden und ermöglicht so auch Aufnahmen aus der Froschperspektive.

Leider gibt es auch eine ganze Reihe von Kritikpunkten an der Kamera. Während andere Hersteller ihre simplen Plastikbodys mit üppiger Blecharmierung auf eine hochwertige Optik pimpen, ging Minolta den umgekehrten Weg. Der Kamerabody besteht aus einer Magnesiumlegierung und ist aus einem Stück gefertigt. Alle Anbauteile und Bedienelemente sowie das Objektiv sind aber aus Plastik und wirken überwiegend ziemlich billig. Außerdem hat Minolta das Batteriefach unterhalb des Objektivs platziert. Gegenüber dem Handgriff ist dadurch die Objektiveinheit sehr schwer und die Kamera wirkt schlecht ausbalanciert. Die Kamera braucht ungewöhnlich viel Strom, was sich nicht nur in kurzen Laufzeiten pro Batteriesatz auswirkt, sondern auch den Handgriff im Betrieb ungewöhnlich warm werden lässt.

Die Bildqualität der Kamera ist durchwachsen. Das Objektiv ist zwar gut korrigiert und zeigt nur geringe Verzeichnungen und CAs, die Bilder sind aber weniger scharf als bei einem Großteil der Mitbewerber. Angesichts des für eine Superzoom-Kamera relativ großen Sensors und eines relativ lichtstarken Objektivs enttäuscht auch die starke Rauschneigung der Kamera bei schlechteren Lichtverhältnissen.

Beispielbilder

Rheinauen bei Au, 26.5.2017
Am Rhein entlang, Au am Rhein, 26.5.2017
Schwäne, Rhein bei Au, 26.5.2017
Schwan, Rhein bei Au, 26.5.2017

Kommentar von NikonD1X:
"Ich finde die Kamera in jeder Hinsicht besser als hier bewertet. Um 2002 eine Leihgabe, 2015 dann gebraucht gekauft, bleibt die Bridge-Kamera Minolta Dimage 7 für mich eher eine Mini-"DSLR"."

Kommentar von anonym:
"Ich empfehle die Modifikation wie sie im Sonyforum vorgeschlagen wird, um den Stromverbrauch zu senken."

Kommentar von MX80:
"Bei mir hat Sie die Olympus C2500L abgelöst. Die Bildqualität war ein großer Fortschritt. Der Autofocus war dafür sehr eigenwillig - Hochformat wurde meistens gar nicht scharfgestellt! 2003 erschien dann die Pentax *istD und die Minolta lag fast nur noch im Schrank."

Kommentar von 7hi:
"Die hier gezeigten Aufnahmen scheinen mit einer leicht dejustierten Kamera/Objektiv entstanden zu sein. Obwohl ich den Kritikpunkten zustimme, muss man sie im Kontext der Zeit sehen. Da war die Nutzung von AA-Akkus gegenüber teuren herstellereigenen für ernsthaften Einsatz nützlicher als etwas geringerer Stromverbrauch. Auch konnte die Kamera z.B. Microdrives statt CF-Karten beschreiben, welche einen Bruchteil der damals exorbitanten Speicherpreise kosteten. Ist Kompaktheit und Ergonomie der Maßstab, wurde diese Kamera für mich erst durch die Sony Nex 5 2011 ersetzt."

Kommentar von filtergrau:
"Hatte die Kamera von 2002 - ca. 2010 permanent und ohne technische Ausfälle im Einsatz, danach wegen Umstieg auf Nikon-DSLR etwas weniger. Meine größten Kritikpunkte waren damals, die teilweise stark ausgefressenen Lichter und das extreme Rauschen, bei nicht optimalen Lichtverhältnissen. Die allgemeine Bildqualität war für mich, in ihrem Segment, Stand der Technik und für meine Belange absolut akzeptabel. Zu hoher Stromverbrauch war eigentlich kein Problem, einfach genügend geladene Akkus bereithalten."

Kommentar von Opulentus:
"Hässlichste Kamera in meiner Sammlung! Knöpfe, Hebel, Schalter rings um die Kamera verstreut."

Kommentar von kiki:
"Klasse Kamera! Ich bin immer wieder aufs Neue begeistert, wie gut bei normalen bis guten Bedingungen die Photos farblich ausbalanciert und belichtet werden. Mir gefaellt die Kamera-Haptik sehr gut -- stoerend allerdings sind Bildrauschen ab ISO200, pumpender Autofokus bei schlechterem Licht und der langsame Zugriff auf die Speicherkarte. Aber alles in allem fuer seine Zeit ein tolles Gesamtpaket mit sehr viel kreativem Potenztial. Danke dafuer, Minolta!"

Kommentar von FraTreno:
"Habe heute noch Bilder (60x80cm) hängen, die bei normalen Betrachtungsabstand durchaus ansehnlich sind. Allerdings kann ich mich noch gut erinnern, dass ich damals die Hosentaschen ausgebeult mit Akkus hatte…"

Kommentar von Ramius:
"Damals eine top Kamera, die mich auf vielen Reisen begleitet hat. Autofokus hatte seine Schwierigkeiten bei sich schnell bewegenden Objekten, Akkulaufzeit bescheiden. Makro, Landschaft, Porträt waren die Stärken. An die Bedienung hatte man sich schnell gewöhnt. War mein Einstieg in die Digitalfotografie. Hab den Kauf nie bereut und funktioniert noch immer."

Kommentar von Johann:
"Die Kamera ist gut für Infrarot-Fotografie (Nur die Modelle mit der nackten Zahl als Modellbezeichnung (5 oder 7) geeignet. Habe davon 2 Stück mit unterschiedlichen Brennweiten (28-200, 35-300) Sie funktionieren noch immer zuverlässig. Was zählt, ist das Endprodukt, nämlich das Foto."

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