Sigma DP1s

     

Die DP1 fällt in nahezu jeder Hinsicht aus dem Rahmen. Auf den ersten Blick ist es eine sehr puristisch gestaltete Kompaktkamera. Während andere Hersteller sich bei dieser Kameraklasse im Jahr 2010 mit immer irrwitzigeren Zoomfaktoren überboten, baute Sigma ein Weitwinkel-Objektiv mit fester Brennweite ein. Und das ist mit der maximalen Blende von 4 nicht einmal besonders lichtstark. Dafür ist der Sensor so groß wie bei den meisten DSLR-Modellen (APS-C). Wesentlich wichtiger ist jedoch, dass er nach dem Foveon-Verfahren arbeitet. Während herkömmliche Sensoren eigentlich nur schwarzweiß sehen können und ihre Farbfähigkeiten durch ein Raster winziger Farbfilter erhalten, kann bei einem Foveon-Sensor jeder Pixel die gesamte Farbpalette erfassen. Dabei macht er sich zunutze, dass die Lichtwellen je nach Farbe verschieden tief eindringen und dort dann gemessen werden.

Das Verfahren ist zwar faszinierend, leidet aber seit jeher an einer nicht homogenen Farbverteilung. Während manche Farben sehr gut differenziert werden können, tut sich der Sensor bei anderen schwer. Sigma versucht dies per Software zu kompensieren und erzeugt dabei einen ganz eigenen Look. An diesem scheiden sich die Geister. Während viele Fotografen die Bilder unnatürlich oder übertrieben finden oder einen schwer definierbaren Retro-Effekt wahrnehmen, loben andere die einzigartige Farbstimmung und vor allem den gut durchgezeichneten Himmel, wo andere Kameras bei korrekter Belichtung der Landschaft nur blau oder grau ohne Struktur liefern. Für Fans des Foveon-Sensors war die DP1s ein vergleichsweise günstiger Einstieg – auch wenn 500 Euro kein Pappenstiel waren.

Dafür bekam man eine Kamera, die technisch nicht auf der Höhe der Zeit war. Der Bildschirm ist eher klein und schlecht aufgelöst. Der Autofokus ist lahm und bei wenig Licht auch noch wenig treffsicher. Und offenbar mangelt es auch an Prozessorleistung. Beim Fokussieren friert das Bild auf dem Bildschirm ein. Leider kann man das nicht durch einen Blick durch den Sucher kompensieren – den gibt es nämlich nicht. Bei einer Kamera mit fester Brennweite ist das eine schwer nachvollziehbare Designentscheidung.

A propos Design. Die ganze Kamera hat die Form eines Quaders mit einem Objektivtubus vorne dran. Von vorn sind abgesehen davon nur noch ein paar kleine Pickel zu sehen, die andeuten, wo eigentlich ein Handgriff oder zumindest eine Gummierung hingehört hätte. Auf der Rückseite findet man die typische Knöpfchenausstattung einer Kompaktkamera – nebst einiger weiterer Pickel mit ähnlicher Funktion wie auf der Front. Oben findet man ein Moduswahlrad, den Einschalter, den Auslöser, einen Blitzschuh und die Entriegelung des eingebauten Blitzes. Das kleine Rädchen ist kein universelles Einstellrad, sondern die Entfernungseinstellung bei manuellem Fokus.

Das Desgin polarisiert genau so wie die Bildresultate. Man kann es billig und langweilig finden oder reduziert und stilvoll. Die Sigma DP1s ist nichts für Freizeitknipser, die eine Kamera für alle Lebenslagen suchen.

Wer sich vor allem auf Landschaft und unbewegte Objekte konzentriert und die Foveon-Farbstimmung mag, kann auch heute noch mit der DP1s glücklich werden.

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