Fuji FinePix S5800

Bonsai-Bridge

Auf Fotos sieht die S5800 wie eine typische Bridgekamera im Spiegelreflexdesign aus. Hält man sie dann in der Hand, merkt man den Größenunterschied: Die Kamera ist in allen Richtungen mehrere Zentimeter kleiner als die meisten anderen Modelle dieser Klasse. In Erwachsenenhänden sieht die S5800 dadurch ein wenig putzig aus, ist aber trotzdem ganz gut bedienbar.

Als die Kamera 2007 auf den Markt kam, war sie mit ca. 250 € bereits vergleichsweise günstig. Bald schon lagen die Marktpreise etwa 100 € darunter und machten die Kamera zu einem echten Schnäppchen. Immerhin bekam man dafür ein zehnfaches Zoomobjektiv, einen großen Bildschirm, einen digitalen Sucher und ein vollständiges Set an manuellen und automatischen Belichtungsfunktionen.

Das Objektiv hat einen feststehenden Tubus, d.h. weder beim Zoomen noch beim Fokussieren bewegt sich das Objektiv. Es muss auch beim Einschalten nicht ausgefahren werden, was für geringe Einschaltzeiten bis zum ersten Bild sorgt. Ein Filtergewinde ermöglicht die Verwendung von Filtern und Vorsatzlinsen.

Der Blitz klappt von selbst aus, wenn er benötigt wird. Auf einen Blitzschuh hat Fujifilm leider verzichtet.

Die Bedienung der Kamera geht durch die von Fuji bekannte ergonomische Anordnung der Knöpfe und Einstellräder leicht von der Hand und die intelligente Aufteilung der Funktionen auf eigene Tasten und das Menü sorgt für einen guten Kompromiss aus nicht zu vielen Bedienelementen und möglichst wenigen Bedienschritten bei häufig genutzten Funktionen. Die Kamera ist einsteigerfreundlich und erklärt jeden Bedienschritt durch kurze Infotexte im Display. Teilweise wurde aber übertrieben: Wenn man auf die Taste für den Anzeigemodus drückt, um von der Bildanzeige in den Aufnahmemodus zu kommen, wird man freundlich darauf hingewiesen, dass man dazu bitte den Auslöser drücken solle. Die Kamera hat also verstanden, was man eigentlich machen wollte. Warum tut sie's dann nicht einfach?

Der digitale Sucher hat eine sehr geringe Auflösung und ist daher eher als Notlösung zu gebrauchen, wenn bei zu viel Sonnenlicht auf dem Display nichts zu sehen ist.

Die kompakte Bauform der S5800 führt zu kurzen Objektivbrennweiten und in der Folge auch zu einem sehr kleinen Sensor von nur 1/2,5 Zoll. Beeindruckend ist das Supermakro, das unter Verzicht auf den Zoom eine Objektentfernung von nur einem Zentimeter bei guter Bildschärfe erlaubt. Das Objekitv zoomt und fokussiert sehr leise. Ich könnte mir daher vorstellen, dass es ursprünglich für den Einsatz in einer Videokamera entwickelt wurde.

Bei der nachfolgenden Fotostrecke zeigen sich aber auch die Defizite der Kombination aus Objektiv und Sensor: Während bei einfachen Lichtverhältnissen in den Bildern feine Details zu sehen sind (Hausruine), führen harte Kontraste zu heftigen chromatischen Bildfehlern (Holzstreben am Jägerstand, Baumkronen über der Schirmhütte) oder überbelichteten Bildern. Bei sehr wenig Licht (letztes Bild), ist mangels Bildstabilisator kein unverwackeltes Bild mehr möglich - obwohl die Automatik den ISO-Wert auf 800 angehoben hat. Die Unschärfe wird dadurch auch noch mit einem erheblichen Bildrauschen überlagert, das aber auch schon bei ISO 200 (Schirmhütte) unangenehm auffällt.

Alle Bilder sind gemessen an dem ansonsten von Fuji gewohnten wenig farbintensiv und mit einer ziemlich kühlen Farbabstimmung.

Unterm Strich bleibt eine unbefriedigende Bildqualität bei einer ansonsten eigentlich sehr schönen Kamera.

Beispielbilder

Verfallenes Haus, Eyachtal, 27.12.2015
Jägerstand, Nähe Eyachtal, 27.12.2015
Schirmhütte, Nähe Eyachtal, 27.12.2015
Grünhütte während Umbau, 27.12.2015
Abendstimmung, Eyachtal, 27.12.2015

Kommentar von DragonFly:
"Ungewöhnlich: Feststehender Tubus + Filtergewinde. In Verbindung mit einem aufgeschraubten Filter ist der mechanismus des Objektives optimal gegen Nässe, Sand und Staub geschützt. Gemäß meiner Erfahrung ist diese Kamera nahezu unkaputtbar (sieht man mal von dem Aufklappmechanismus des eingebauten Blitzes ab). Meine beiden S5800 haben bereits einige Stürze von Felswänden herunter überstanden. -35°C, +45°C? Bei Schlagregen unter dem Regencape? Sie funktionieren. Ich muß keine Fototasche mit mir herumtragen. Zuverlässigkeit und Robustheit ist in den meisten Testberichten kein Thema. Leider baut Fuji nach eigenen Angaben keine solche Kameras mehr. Vieleicht eben deswegen. Schade, so muß ich mich auch weiterhin mit 8MP zufrieden geben. Macht übrigens doch gute Aufnahmen bei sehr wenig Licht. Hat nämlich ein Stativgewinde und einen Selbstauslöser. Wer auf langen Reisen ist, hat doch immer so ein Ministativ dabei, oder nicht?"

Kommentar von flexi the tac:
"Hat bei mir einiges mitgemacht,auch paar mal beim aussteigen auf den Asphalt gedotzt.Das einzige was hin ist,ist die Klappe vom Blitz,aber den nutze ich eh nicht.Für den Preis unschlagbar,2008 bei Globus 165 Euro,und das noch in 12 Raten abgezahlt!Sensationelle Makroaufnahmen,jedes einzelne Haar der Hummel auf der Blüte zu sehen.Bin mit der Bildqualität zufrieden,Himmel ist Himmel, Wolken sind Wolken und keine Zuckerwatte,man sieht von einem Mittelgebirge das nächste.Habe jetzt ein paar Abzüge machen lassen,das sieht überhaupt nicht nach digital aus.Die"kühle"Farbabstimmung finde ich natürlich.Und Fotos,die ich mit z.B. Praktica oder Lordomat vermassel,werden digital halt auch nix.Ungünstiger Lichteinfall,zu starke Licht-Schattenkontraste,da lass ich es gleich bleiben. Das lernt man,wenn man zu viel teuren Film verhunzt hat.Das einzige was mich an der S5800 stört, ist das billige Plastikfeeling,eine technisch bessere brauch ich nicht. Habe mal eine irgendeine Nikon Slr abgestaubt,die hat mir keinen Spass gemacht,hab ich verkauft."

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