JenOptik JD C 3.1 LCD

   

Wie designt man eine Kamera, deren schlichtes Fixfokus-Objektiv einen Linsendurchmesser von nur zwei oder drei Millimeter hat? In der untersten Kameraklasse kann man die unterschiedlichsten Ansätze begutachten, wie die Designer mit dieser Aufgabe umgegangen sind, so dass das Resultat immer noch wie eine Kamera aussieht. Meist wird eine Art Objektivattrappe drum herum gebaut. Einen gänzlich ungewöhnlichen Ansatz findet man an der JD C 3.1 LCD von Jenoptik: Eine große Plastikscheibe markiert den Platz, wo bei einer richtigen Kamera das Objektiv wäre. Und eher am Rand dieser Scheibe wurde dann das eigentliche Objektiv eingelassen.

Ansonsten bietet die Kamera die übliche Fernost-Ware. Etwas unerfreulich ist das Batteriefach, das mit 4 AAA-Zellen bestückt werden möchte. Die haben nämlich deutlich weniger Kapazität als AA-Zellen, bei meist gleichem Kaufpreis. Dafür sparen sie natürlich Platz und so kann die Kamera kompakter gebaut werden.

Wie bei fast allen Einfachst-Kameras mit CMOS-Sensor leidet die Kamera an den Unzulänglichkeiten des Objektivs und der geringen Lichtempfindlichkeit. Kurz gesagt sind die Bilder fast durchgängig nicht so scharf, wie man es bei 3 Megapixeln erwarten würde. Eine gute 1 Megapixel-Kamera produziert mühelos deutlich bessere Bilder. Und zweitens sind Bilder, die man im Gebäudeinneren macht, durchgehend verrauscht.

Aber auch im Freien sehen die Bilder nicht wie eine Digitalaufnahme sondern eher wie ein eingescanntes Bild aus Omas Fotoschublade aus. Manch einer mag den Retro-Style der Aufnahmen vielleicht, gegenüber anderen Digitalkameras der 3 MP-Klasse sind sie jedoch ziemlich unterirdisch. Ein weiteres Problem ist beim dritten Bild zu sehen. Die Gleise waren nicht etwa verbogen, das hat die Kamera produziert. Wenn man den Auslöser drückt, macht die Kamera sofort den Bildschirm aus. Man geht dann davon aus, dass das Bild im Kasten ist. Aber weit gefehlt - der kleine Gnom im Inneren ist offenbar gerade dabei, die Aufnahme abzumalen. Wer nun die Kamera bewegt, bringt den Prozess wohl ziemlich durcheinander, was schon mal zu krummen Schienen führen kann.

Trotzdem hat die Kamera offenbar viele Käufer gefunden. Sie war in Elektromärkten erhältlich, aber auch im Versandhandel, beispielsweise bei Quelle oder Weltbild. Man findet sie heute entsprechend häufig auf Flohmärkten und Verkaufsplattformen im Internet. Empfehlen kann man den Erwerb nicht.

Beispielbilder

Bahngleise, Karlsruhe, 21.09.2016
Bahngleise, Karlsruhe, 21.09.2016
Bahngleise, Karlsruhe, 21.09.2016
Schlosspark, Karlsruhe, 21.09.2016

Kommentar von Markus Lempsch:
"Mit der JD C 3.1 hat das Fotografieren definitiv keinen Spaß gemacht. Wollte sie damals für ein Uni Projekt benutzen, aber sobald es draußen bewölkt war wurden gute Bilder zur Glücksache. Irgendwann ließ die Kamera sich leider nicht mehr einschalten, aber funktionierte weiterhin über USB als Webcam."

Kommentar von edistar:
"benutze jetzt schon seit Jahren eine >CANON EOS 60 D, die hier genannte JDC 3,1 LCD "verstaubte" und verschwand in einer Schublade. Jetzt wurde sie wiedergefunden und soll der Handlichkeit wegen gelegentlich wieder benutzt werden. Leider geriet die Bedienung in Vergessenheit - gibt es noch irgendwo eine Bedienungsanleitung? - Anmerkung von Boris: Bitte lass das furchtbare Ding in der Schublade. Jedes Handy macht bessere Bilder. Und wenn's dann doch eine Kamera sein soll, gibt es gebraucht gute Kompaktknipsen von Markenherstellern für weniger Geld, als die Jenoptik an einem Nachmittag Batterien frisst. Nur wenn Du die Unzulänglichkeiten der Kamera zur Bildgestaltung einsetzen möchtest, bist Du mit diesem Modell vielleicht gar nicht so verkehrt..."

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