Hitachi MP-EG1A

Als MPEG-Videos noch Luxus waren

Die MP-EG1A ist in jeder Hinsicht ungewöhnlich. Design, Features, Speichermedium und Lieferumfang waren 1997 mindestens so aufsehenerregend wie die höchst exklusive Preisvorstellung, die Hitachi mit ihrem Produkt verband. Wie der Name schon andeutet, kann die Kamera Videos aufzeichnen und als MPEG-Datenstrom speichern. Hitachi ist damit eine technische Pionierleistung gelungen. Der dafür notwendige digitale Signalprozessor ist eine Eigenentwicklung und mit der MP-EG1A wurde ein Produkt ?drum herum? gebaut. In den USA ging das Konzept einer hochpreisigen digitalen MPEG-Kamera auf, in Deutschland so gut wie gar nicht.

Als erstes fällt bei dieser Kamera die ungewöhnliche Gehäuseform auf. Sie sieht eher aus wie ein zu dick geratener Taschenfernseher mit aufgesetztem Objektiv. Mit mehr als einem halben Kilogramm Gewicht ist sie zudem recht schwer. Mit im Lieferumfang befindet sich ein Tischstativ, das oben eine schwenkbare Halterung hat, in die die Kamera eingesetzt werden kann.

Festplatte als Datenspeicher

Da die resultierenden Datenmengen bei Videos auch bei MPEG-Komprimierung beachtlich sind, spendierte Hitachi der MP-EG1A einen PCMCIA-Slot und dafür eine miniaturisierte Festplatte mit 260 MB Kapazität. Das reicht immerhin für 20 Minuten Video oder für sensationelle 3000 Standbilder.

Die Festplatte kann entnommen und beispielsweise in den PC-Card-Slot eines Notebooks eingesetzt werden. So kann man die Bilder und Videos sehr einfach übertragen. Für stationäre PCs hatte Hitachi eine andere Lösung im Programm: Eine ISA-Steckkarte dient als Schnittstelle, an die die Kamera mit einem speziellen Kabel angeschlossen wird. So können die Bilder rasch übertragen werden. Steckkarte und Kabel mussten allerdings als Sonderzubehör erworben werden.

Gute Serienausstattung

Anstelle eines zeitgesteuerten Selbstauslösers liegt der Kamera eine Fernbedienung bei, mit der nahezu alle Funktionen gesteuert werden können. Ähnlich luxuriös ist die Energieversorgung. Zwei Akkus waren im Lieferumfang und dazu ein Ladegerät, das auch als Netzteil für die Kamera dienen kann.

Die mit der Kamera erreichbare Bildqualität ist durchwachsen. Da kein Blitz eingebaut ist, sind Innenaufnahmen bei mäßigem Licht meist verwackelt. Außenaufnahmen gelingen ganz gut. Die Videoaufzeichnungen zeigen deutliche Kompressionsartefakte, sind aber ansonsten ganz brauchbar und ruckelfrei.

Bei Videoaufnahmen wird auch der Ton mit aufgenommen. Tonaufzeichnungen können aber auch mit Standbildern kombiniert werden. In beiden Fällen ist die Qualität miserabel, was insbesondere auf die Festplattengeräusche zurückzuführen ist, welche über das Gehäuse in dominierender Lautstärke auf das Mikrofon übertragen und mit aufgezeichnet werden.

Die Handhabung der MP-EG1A ist gut durchdacht. Über die Taste ?Media Navigation? können die Aufnahmen durchgeblättert und vom Aufnahmeordner (Nummer 0) in fünf weitere Ordner einsortiert werden. Ob es sinnvoll ist, diese Arbeit auf der Kamera zu erledigen wenn man es nach der Übertragung auf einen PC per Maus wesentlich komfortabler und flexibler erledigen kann, sei dahingestellt. An einer Stelle ist die Bedienung definitiv unglücklich gelöst: Der Betriebsmodus-Schalter hat drei Positionen: Aufnahme, Wiedergabe und dazwischen ?Off?. Um von Aufnahme zu Wiedergabe zu kommen oder umgekehrt, muss man die Kamera ausschalten und laut Anleitung auch einen kleinen Moment ausgeschaltet lassen. Das ist nicht nur lästig wegen der damit verbundenen Verzögerung, sondern dürfte auch der Festplatte wegen der vielen Starts und Stopps nicht besonders gut tun.

2 Besucher von digicammuseum.de haben/hatten diese Kamera.
1 benutzt sie immer noch.
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