Hewlett-Packard Photosmart 945

Die HP Photosmart 945 ist die Weiterentwicklung der ein Jahr früher erschienenen Photosmart 850. Sie unterscheidet sich durch den von vier auf fünf Megapixel gewachsenen Sensor, das von silber auf schwarz umgefärbte Gehäuse und einige Verbesserungen in Ergonomie und Einstellmöglichkeiten.

Beiden Kameras gemeinsam ist das lichtstarke Objektiv mit achtfachem Zoom, für das HP sich einer Konstruktion von Fuji bedient hat. Das war keine schlechte Wahl angesichts der durchgängig ordentlichen Schärfe und akzeptabler Verzeichnungen und Farbränder. Nachteilig ist allerdings, dass das Objektiv sehr gemächlich und mit wenig vertrauenserweckender Geräuschkulisse in Arbeitsposition fährt, was der Kamera eine Einschaltzeit von über 4 Sekunden bis zum ersten Bild beschert. Ist das Objektiv erst einmal in Position, bewegt sich die Frontlinse beim Zoomen und Fokussieren übrigens nicht mehr, es arbeitet also mit einer Innenfokussierung. Das wäre ganz praktisch für Filter, allerdings gibt es dafür kein Gewinde am Objektiv, sondern nur am Ring drum herum. Dort muss erst ein Aufsatz befestigt werden, der natürlich nicht im Lieferumfang war.

Die Kamera sieht seriös aus und ähnelt anderen Prosumer-Kameras ihrer Zeit. Die gummierten Griffflächen fassen sich gut an, die übrigen Oberflächen aus schlichtem schwarzem Plastik wirken dagegen etwas billig.

Trotz ihrer Positionierung als Prosumerkamera bleibt HP dem Prinzip reduzierter Einstellmöglichkeiten zugunsten einsteigerfreundlicher Bedienung auch bei dieser Kamera treu. Immerhin kam gegenüber dem Vorgängermodell eine Blenden- und Zeitautomatik hinzu, die ebenso wie die 3 Szenenmodi über ein Moduswahlrad bequem erreichbar sind. Der Sucher enthält einen kleinen Monitor, der sich automatisch abschaltet, wenn man nicht hineinschaut. Leider sind weder der Sucher noch der Bildschirm besonders hoch aufgelöst.

Auffällig sind die hohen Zugriffszeiten auf die SD-Speicherkarte. Es dauert eine kleine Ewigkeit, bis ein Bild gespeichert oder geladen ist. Ärgerlich ist die Handhabung des Zooms bei der Wiedergabe. Bei nahezu jeder Kamera kann man im Wiedergabemodus mit der Zoomwippe ins Bild hineinzoomen. Bei der HP 945 muss man dazu ins Wiedergabemenü, dort auf Zoom und dann erst funktioniert die Zoomwippe wie erwartet.

Für eine Superzoom-Kamera macht die HP 945 ihre Sache sehr gut. Die Bilder sind scharf und fast immer farbtreu und gut belichtet.

Ursprünglich hatte ich an dieser Stelle als Fazit geschrieben: "Abgesehen von der indiskutablen Geschwindigkeit ist die Kamera auch zehn Jahre nach Ihrer Markteinführung noch eine passable Urlaubsbegleitung." Nachdem ich jetzt eine kleine Fototour mit der Kamera hinter mir habe, muss ich das Urteil revidieren. Theoretisch ist das eine gute Kamera, aber in der Praxis verderben einem zu viele Kleinigkeiten den Spaß: Die Bedienung ist unlogisch, das Display im Sucher ist entsetzlich niedrigauflösend und es zeigt ebenso wie der Bildschirm das Live-Bild nur stockend an. Moduswechsel sind lahm und wenn man die gemachten Aufnahmen durchblättert und gar zwischendurch vergrößert, genehmigt sich die Kamera Denkpausen im Halbminutenbereich. Hat man zwischendurch noch ein paar Tasten gedrückt und dann entnervt den Auschalter betätigt, führt die Kamera brav alle Tastendrücke aus, bevor sie sich abschaltet - was dann durchaus noch zwei Minuten dauern kann. Ebenfalls enttäuschend ist die minimale Makrodistanz von angeblich 5 Zentimetern. Mir sind keine echten Makros geglückt und sobald man die äußerste Weitwinkelposition verlässt, wächst die Makrodistanz rasch an.

Letztlich ist auch die Bildqualität weniger überzeugend als zunächst vermutet. Der unten zu sehende Farn beispielsweise - tagsüber bei diesigem Wetter mit ISO 200 aufgenommen - zeigt am oberen Rand etwas, was man mit gutem Willen als Bokeh im Unschärfebereich bezeichnen könnte. Vor allem ist es aber ein für diesen ISO-Wert untypisches und ziemlich heftiges Bildrauschen.

Beispielbilder

Fingerhut, Ettlingen, 20.06.2016
Baumstämme, Ettlingen, 20.06.2016
Farn, Ettlingen, 20.06.2016
Brennholz, Ettlingen, 20.06.2016

Kommentar von axekrt:
"- aus meiner Sicht hat diese Kamera (zumindest mein Exemplar) eine fast originalgetreue exzelente Farbwiedergabe"

Kommentar von Alfredo:
"die Abdeckung des Batteriefaches ist lose aber sonst ist die Kamera ok. Ich benutze sie weiter."

Kommentar von Künstler:
"Immer noch hervorragende und einfach zu bedienende Kamera mit sehr guter Bildqualität!!"

Kommentar von Crazycrow:
"Wenn man ihr Alter sieht finde ich die Kamera nicht schlecht."

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