Ertrunkene Daten

14. April 2017, Boris Jakubaschk - Ausprobieren, Reparieren

Vor einer Weile berichtete Ralf von einer Nikon Coolpix 4300, die wohl einige Zeit auf dem Grund der Nordsee zugebracht hatte, bevor sie ins Netz eines Fischers geriet. Inzwischen ist auch die Speicherkarte aus dieser Kamera bei uns gelandet.

Wie in den Bildern oben zu sehen, sieht die Speicherkarte rein optisch deutlich besser aus als die Kamera, in der sie steckte. Ein beherzter Versuch, die Karte einfach in ein Lesegerät zu stecken, hatte erwartungsgemäß keinen Erfolg.

Ich wählte daher einen etwas vorsichtigeren Ansatz

Ertrunkene Daten

Wie zwei Nichtsportler über Sportnoten diskutierten...

22. März 2017, Boris Jakubaschk - Wissen, Ausprobieren

Wenn mir einst als Jugendlicher jemand erzählt hätte, dass ich eines Tages längliche Diskussionen über die Feinheiten von Sportzensuren führen werde, hätte ich ihn wohl herzlich ausgelacht. In den letzten Tagen kam es dann doch dazu - und das kam so:

Seit einem knappen halben Jahr gibt es die Bewertungsfunktion für Kameras in der Sammlung. Und mit dabei ist schon seit Anfang an eine Bewertung der Sporttauglichkeit. Mein mühsam handgeklöppelter Maßstab bezog so allerhand mit ein, was ich für sportrelevant hielt - neben einem telelastigen Zoom, einer hohen Lichtstärke am Tele-Ende, einem hohen maximal nutzbaren ISO-Wert und einer hohen Serienbildgeschwindigkeit sollte auch die Kamera generell flott reagieren.

Von Anfang an war jedoch einer höchst unzufrieden mit den Ergebnissen - Ralf Jannke, auf dessen Urteil ich allein schon deshalb viel gebe, weil er es als passionierter Sportfotograf ja eigentlich wissen muss. Und ich umgekehrt halte mich von sportlichen Ereignissen vorzugsweise fern und kam erst recht nie in die Verlegenheit, eines zu fotografieren.

Am Ende konnte ich ihn überreden, eine "Konkurrenzformel" zu entwickeln. Ein paar Tage hat er getüftelt, dann war sein Algorithmus fertig. Und seit heute ist dieser die Grundlage für die Anzeige der Sporttauglichkeit im Museum. Entscheidend ist nach der neuen Formel allein die Güte des Autofokus-Systems. Denn was helfen alle anderen Features einer Kamera, wenn bei sich schnell bewegenden Protagonisten der Fokus an der falschen Stelle sitzt?

 


Sportfotografietauglichkeit

22. März 2017, Ralf Jannke - Wissen

Warum? Ausgang war meine Unzufriedenheit im „Bewertungsmaßstab für alte Kameras“ besonders mit der durch den Fussballspieler symbolisierten Tauglichkeit für bewegte Motive, nennen wir es wie die Überschrift: „Sportfotografietauglichkeit“

Da hatten vor der jetzigen Korrektur einfache Knipskameras höhere Bewertungen als professionelle Spiegelreflexkameras, mit denen versierte Fotografen seit Jahrzehnten Tag für Tag erfolgreich ungezählte Reportage- und Sportfotos für Zeitungen und Magazine abliefern. Ein Unding!

Aber wie ändern, dass sich ein möglichst realistisches Bild ergibt?

Sportfotografietauglichkeit

Unehrliche Bilder?

19. März 2017, Boris Jakubaschk - Wissen

Was fällt Ihnen bei den beiden Bildern auf? Sie zeigen die gleiche Ziegelwand, bei etwa gleicher Brennweite bei ISO 800 fotografiert. Links mit einer neun Jahre alten Canon EOS 50D mit EF-S 17-85 Kitobjektiv, rechts mit einer aktuellen Panasonic Lumix DMC-G81 mit 14-140 Kitobjektiv. Zu sehen ist natürlich nur ein Ausschnitt, auf etwa 200% vergrößert. Das Bild der Lumix wirkt deutlich schärfer – dafür sind allerdings Strukturen zu sehen, die es in der Vorlage definitiv nicht gibt. Im weicheren Bild der Canon verschwindet die Struktur der Ziegelsteine bei schwachen Kontrasten ein wenig in der Unschärfe, bleibt aber erkennbar.

Die Lumix hat also etwas hinzuerfunden. Aus der regelmäßigen Ziegelstein-Struktur ist ein wildes Liniengewirr geworden. Vor allem Smartphones  und aktuelle Consumerkameras produzieren Bilder von fast unnatürlicher Schärfe und übertriebener Farbigkeit, die mit der Realität oft ähnlich wenig zu tun haben wie typische Postkartenmotive.

Seit vielen Jahren

Unehrliche Bilder?

Das zweitlichtstärkste Objektiv der Welt

17. März 2017, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Was bedeutet schon eine Lichtstärke von f/1,2 (50/55/58 mm Nikon-Objektiv) f/1,0 (50 mm Canon USM L) oder f/0,95 (50 mm Leitz Noctilux)

Den Rekord hält das 0,7/50 mm Carl Zeiss Planar. Das Objektiv wurde speziell für das NASA Apollo Mondprogramm 1966 konstruiert und die der Erde abgewandte, dunkle (!) Seite ("Dark Side of the Moon") fotografieren zu können. Der amerikanische Filmproduzent und -regisseur Stanley Kubrick benutzte das 0,7/50 mm Planar, um Szenen seines Film Barry Lyndon bei Kerzenlicht drehen zu können.

Jetzt schickte uns Nico van Dijk dieses Foto einer Nikon D1, die mit einem RAYXAR E50/0.75 bestückt ist.

Das zweitlichtstärkste Objektiv der Welt

Batterietricks III

06. Februar 2017, Boris Jakubaschk - Wissen, Ausprobieren

Infolithium-Akkus als Kamera-Dongle

Das vermutlich meistgekaufte Ersatzteil für Digitalkameras sind Akkus - einerseits wegen ihrer begrenzten Lebensdauer und andererseits weil der mitgelieferte Energiespender bei ausgedehnten Fotosessions irgendwann in die Knie geht.

Gleichzeitig ist es für die Hersteller ein ausgesprochen einträgliches Geschäft. Immerhin kostet das Markenprodukt meist zwischen 40 und 100 Euro, während die Herstellungskosten in fast allen Fällen deutlich unter 10 Euro liegen dürften. Kein Wunder, dass die Hersteller diese Gewinnspanne nur ungern an Dritte abgeben möchten. Das beantwortet auch die Frage, warum es Dutzende Akkus fast gleicher Größe gibt, die aber trotzdem nur in ein bestimmtes Kameramodell passen. Bei populären Kameramodellen sind günstigere Fremdprodukte in jedem Elektromarkt zu finden, bei den übrigen wird man online fündig.

Sony hat sich daher noch eine zusätzliche Schwierigkeit ausgedacht: Die hauseigenen Akkus - am "Infolithium"-Schriftzug zu erkennen -

Batterietricks III

Batterietricks II

03. Februar 2017, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren, Reparieren

Kleiner Nachtrag zu „Batterietricks“

Zumindest die Ladegeräte professioneller Digital-SLRs bieten die Möglichkeit, Akkus nicht nur zu laden, sondern auch gezielt zu konditionieren. Auch wenn moderne NiMH-, Lithium-Akkus nicht mehr den gefürchteten Memory-Effekt der alten NiCD-Akkus haben, schadet es nicht, moderne Akkus von Zeit zu Zeit zu „erfrischen“.

Batterietricks II

Batterietricks

02. Februar 2017, Boris Jakubaschk - Ausprobieren, Reparieren

Wer sich mit älteren Kameras befasst, hat typischerweise auch mit Akkus zu tun, die häufig genau so alt sind und die vor allem sehr lange nicht benutzt wurden. Meine jüngsten Neuzugänge haben mich dabei mit zwei typischen Phänomenen konfrontiert:

Fall 1:

Meine Akkus für die Nikon D1 ließen sich zu meiner großen Freude anstandslos laden und die Kamera lief mit einem frisch geladenen Akku scheinbar tadellos. Nach ein paar Stunden in der (abgeschalteten) Kamera trat aber plötzlich ein Fehler auf: Der Akku wurde immer noch als randvoll angezeigt, die Kamera reagierte wie gewohnt, das Auslösegeräusch war unverändert - aber alle Aufnahmen komplett schwarz. Ich rechnete schon mit einem Defekt von Verschluss oder Sensor.

Batterietricks

Entfernung/Abstand der einzelnen Fotodioden, Pixel auf dem Sensor – neudeutsch „Pixelpitch“

27. Januar 2017, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Zuschmieren von Details durch zu geringen Fotodioden-/Pixelabstand (Pixelpitch). Zur Verdeutlichung bei hoher Sensorempfindlichkeit von ISO 1600. Bitte auf die Ausschnitte klicken/tippen. Das komplette Motiv jeweils einmontiert.

Aufmerksamen Lesern ist vielleicht nicht entgangen, dass mittlerweile bei den meisten Kameras die Entfernung/Abstand der einzelnen Fotodioden, Pixel auf dem Sensor – neudeutsch den „Pixelpitch“ angegeben wird.

Entfernung/Abstand der einzelnen Fotodioden, Pixel auf dem Sensor – neudeutsch „Pixelpitch“

Speicherkarten

19. Januar 2017, Boris Jakubaschk - Sammeln

Die einen bunt bedruckt, die anderen in schlichtem Schwarz, dafür aber mit einem dekorativen Kontaktfeld - Speicherkarten werden von den meisten zwar eher unter "Nebenkosten der Digitalfotografie" verbucht, sind aber ein schönes Beispiel für die technische Entwicklung der letzten beiden Jahrzehnte.

Immerhin liegen zwischen der typischen Smart-Media-Karte mit 4 MB vom Ende der 1990er Jahre und einer aktuellen SD-Karte mit 128 GB ein ein Faktor von über 32000 in der Kapazität. Musste man damals für eine halbwegs brauchbare Urlaubsausstattung an Speicherkarten sehr tief in die Tasche greifen, reichen heute wenige Euro für tausende von Bildern. Karten jenseits von 16 GB bekommt man in der Praxis eigentlich nur mit Videos voll.

Ich habe mal alle Karten zusammengesucht, die sich in meiner Sammeltätigkeit so angehäuft haben und eine Galerie daraus zusammengestellt.