Sanyo VPC-Z400(E) – oder: Das AGFA (Fast) Finale

Immer noch auf der Suche nach einer AGFA ePhoto CL50 ging jetzt eine Sanyo VPC-Z400(E) ins Netz. In der Bedienungsanleitung wird die Kamera als VPC-Z400E bezeichnet, auf der Kamera steht VPC-Z400. Im folgenden nur noch als VPC-Z400 bezeichnet...

Was hat Sanyo mit AGFA zu tun?

Ob jetzt ein unabhängiger OEM/ODM-Hersteller sowohl die Sanyo VPC-Z400 als auch die AGFA ePhoto CL50 fertigte oder Sanyo seine eigene VPC-Z400 UND für AGFA die CL50, ist dabei unerheblich. Denn in beiden Gehäusen steckt die gleiche Technik! Beim erstmaligen Einschalten der VPC-Z400 wurde auch gleich erkannt, dass Sanyo und AGFA das gleiche Objektiv verwenden! AGFA ließ lediglich das Gehäuse umgestalten, fertig war die ePhoto CL50. Im Gegenzug durfte Sanyo AGFAs PhotoGenie (Interpolationssoftware) verwenden.

Auf der vom Zoll bei der Neuverpackung mit Paketklebeband schwer misshandelten Original-Verpackung der Sanyo VPC-Z400 noch so eben zu erkennen, aber auch auf der CD zu finden: "AGFA photoGenie".

Die Sanyo VPC-Z400

Die 1998 vorgestellte Kamera ist 128 x 71 x 55 mm groß und wiegt 410 g. Der 1/2,7" 5,4 x 4,0 mm CCD-Sensor löst physikalisch 1.280 x 960 Pixel = 1,3 MP im 4:3 Seitenformat auf, die mit Hilfe AGFAs PhotoGenie auf 1.600 x 1.200 Pixel vergrößert werden können. Die Sensorempfindlichkeit liegt bei ISO 90. Gespeichert wird in 24 bit Farbtiefe komprimiert als JPEG in den Qualitätsstufen Super-High Resolution Mode 1.280 x 960 Pixel 1 und 2, sowie High Resolution Mode (640 x 480 Pixel).

Sprachnotizen werden im WAV-Audioformat gespeichert. Fotos wie Sprachnotizen werden auf Smartmedia-Karten bis 128 MB Speichervolumen abgelegt. Objektiv ist ein 2,8-4,7/5,2-15,6 mm (34 - 102 mm @KB) 3-fach Zoom, dessen Entfernungseinstellung per Autofokus gesteuert wird. Das Motiv kann wahlweise über den einfachen optischen Sucher oder per Liveview auf dem 2,0" TFT LCD Monitor mit 110.000 Bildpunkten erfasst werden. Über den (Monitor) auch die Menüsteuerung läuft.Die Belichtung wird per Programm- oder Zeitautomatik mit Blendenvorwahl "Opend" (Offenblende, f/2,8 bei WW, f/4,7 bei Tele) oder "Closed" (Blende geschlossen, f/8 bei WW, f/13,5 bei Tele) gesteuert, die Belichtungszeiten liegen zwischen 1/2 und 1/750 s. Die Belichtung kann im Bereich +/- 1 EV in nicht genannten/angezeigten, vermutlich 1/3 oder 1/2 EV-Schritten korrigiert werden. Der eingebaute Blitz bietet die üblichen Funktionen: An/Aus, Automatik, Aufhellblitz, Rote-Augen-Reduktion. Der Selbstauslöser hat eine Vorlaufzeit von 10 s. Serienaufnahmen in höchster Auflösung sind mit 2 B/s möglich. Energieversorgung der Sanyo mit vier 1,2/1,5 V Batterien/Akkus der Größe AA. 

Hier gibt es noch ein paar Fotos und englischsprachige Informationen zur AGFA ePhoto CL50-Grundlage, der Sanyo VPC-/400.

Ralf Jannke

Sanyo/AGFA Software

Betrieb der Sanyo-Bildbearbeitung unter Windows XP in der VirtualBox unter Mac OS 10.11 El Capitan. Auf die (Fern-)Steuerung der Kamera – "Tethering" – habe ich in diesem Fall verzichtet.

AGFA photoGenie JPEG Art Removal

Als Objekt zum Test der AGFA photoGenie Software im Betrieb "JPEG Art Removal" musste diese schwer misshandelte Exakta Varex IIa herhalten. Ich habe es nicht übers Herz gebracht diese zwischen 1956 und 1963 produzierte System-SLR einfach zu verschrotten... Zur Verdeutlichung der Wirkung bewusst in der (unsinnigen) 2:1/200 Prozent Monitordarstellung gezeigt.

AGFA photoGenie Super Resolution

Original 1.280 x 960 Pixel Aufnahme aus der Sanyo, auf 1.600 x 1.200 Pixel hochskaliert mit AGFA photoGenie. Kaum zu übersehen ein Rauschen in den dunklen Bildanteilen. Sicher verstärkt durch die in der Kamera eingestellte Unterbelichtung. Aber: Was an Lichtern ausgefressen ist, bleibt ausgefressen. Und dazu tendieren viele der ganz alten Digitalkameras.

Die folgenden Beispielfotos wurden aus den 1.280 x 960 Pixel Grund-Dateien der Sanyo VPC-Z400 editiert. Die Sanyo-Software ist ordentlich, ich wollte aber nur sehen, ob sie nach 18 Jahren "Lagerung" heute noch läuft – siehe oben. Das Hochskalieren der 1.280 x 960 Pixel VPC-Z400 mit AGFA photoGenie auf 1.600 x 1.200 Pixel funktioniert, Photoshop macht es selbstverständlich genau so gut. Zu Zeiten der Sanyo (1998) war es aber gut, ohne weitere Zusatzkosten (Photoshop!) direkt 2 MP Fotos guter Qualität zur Verfügung zu haben.

Unterwegs entdeckt

Lyckå Schlossruine, Juli 2016

Die Lyckå Schlossruine liegt in Lyckeby in der Karlskrona-Kommune in der schwedischen Provinz (vergleichbar den deutschen Bundesländern) Blekinge, die wie die Provinz Skåne (Schonen) bis zum Frieden in Roskilde 1658 zu Dänemark gehörte und mehrfach von schwedischen Truppen angegriffen wurde.

Das befestigte Schloss wurde nach einem Angriff durch König Kristian III 1545 vom Landesfürsten Ebbe Knudsen Ulfelt gebaut. 1601 befahl König Kristian IV, dass Schloss Lyckå abgerissen wurde, um die Steine für die Befestigungen des rund 40 km nördlicher gelegenen Kristianopel zu verwenden.

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