Apple iPhone SE (2020) Kurzbericht

Hier stelle ich ein Smartphone vor, das von 2020 bis 2022 erhältlich war, für ein iPhone eine recht kurze Verkaufsspanne.

Spezifikationen:

  • Das im April 2020 vorgestellte Apple iPhone SE (Generation 2 bzw. 2020) ist 138 x 67 x 7 mm groß und wiegt 148 g.
  • Der rückseitig belichtete 1/2,9“ CMOS-Sensor löst maximal 4032 x 3024 Pixel  = 12,2 Megapixel auf. Automatisch werden ca. 20 bis 2100 ASA eingestellt. Videos sind mit bis zu 3840x2160 Pixeln (4K) möglich. Bilder werden als JPEG oder HEIC im internen Flash-Speicher abgelegt. Außerdem können die Fotos als RAW-Datei im DNG-Format aufgenommen werden.
  • Das Objektiv ist eine Festbrennweite mit fester Blende 1:1,8/3,99 mm (5 Elemente in 5 Gruppen, darunter asphärische Elemente), die kb-äquivalente Brennweite beträgt 28 mm
  • Das Motiv wird über einen 4,7“ Monitor mit 1334x750 Pixeln (ca. 3 Millionen Subpixel) und Multitouch-Funktion ausgewählt.
  • Autofokus durch Kontrasterkennung auf dem Bildsensor
  • Belichtungssteuerung durch Zeitautomatik mit ISO-Automatik, Belichtungszeiten ca. 1/17s bis 1/30000 sek., Selbstauslöser mit ca. 10 sek. Vorlaufzeit
  • mehrere im Gehäuse integrierte superhelle LEDs als Blitzersatz (mit zwei unterschiedlichen Farbtemperaturen)
  • Weißabgleich automatisch
  • optische Bildstabilisierung
  • Energieversorgung durch fest eingebauten Lithium-Akku

Besonderheiten

Das iPhone SE (Special Edition) Version 2020 (auch als Generation 2 bezeichnet) ist der Nachfolger des SE von 2016. Ähnlich wie sein Vorgänger kombiniert das SE (2020) damals aktuelle und alte Technik, das Gehäuse, der Bildschirm, der TouchID-Sensor, die Knöpfe usw. stammen aus dem iPhone 8 von 2017, die Prozessor inkl. Grafik-Coprozessor und neuronaler Engine (für Künstliche Intelligenz), die Antennen und WLAN/GPS/Mobilfunk-Bausteine hingegen größtenteils aus dem iPhone 11 von 2019. Das SE wurde als preiswertes Einsteigergerät positioniert, außerdem war es das damals kleinstes Smartphone von Apple.

Einige Leistungsmerkmale des iPhone 11 wurden nicht eingebaut bzw. per Firmware oder Betriebssystem quasi „totgelegt“. So kennt das SE z.B. den „Nachtmodus“ nicht, mit dessen Hilfe Aufnahmen bei hohen ASA-Werten entscheidend verbessert werden, indem etliche Aufnahmen zu einem einzigem rauschfreiem Bild kombiniert werden. Da nur ein Kameramodul eingebaut ist und auch kein LIDAR-Sensor, kann der Portraitmodus nur verwendet werden, wenn von der KI-Software ein menschliches Gesicht erkannt wird, das Ergebnis der Hintergrund-Unschärfe basiert auf reiner „Software“ und ist teilweise gut, teilweise nicht besonders.

Die Bildqualität ist trotz des sehr kleinen Sensor-“Größe“ recht beeindruckend, nicht zuletzt aufgrund des rückseitig belichteten CMOS-Sensors. Weil dabei die Auswerteelektronik auf der „anderen“ Seite der lichtempfindlichen Schicht sitzt, können die einzelnen Bildpunkte größer sein und somit mehr Photonen einfangen als klassische Sensoren, bei denen die Leiterbahnen zwischen den Bildpunkten liegen und diese somit kleiner sein müssen.

Da das Kameramodul mit dem im iPhone 8 verbautem Modul quasi identisch ist, gibt es eine optische Bildstabilisierung. Außerdem ist der Sechskern-Prozessor des iPhones mit 2660 MHz getaktet, somit also erheblich leistungsfähiger als die in damals bereits „ausgestorbenen“ Kompaktkameras eingebauten Bildprozessoren. Die Auswertesoftware kann erheblich mehr „Tricks“ anwenden, um das aufgenommene Bild zu verbessern.

Weil das iPhone SE einen eingebauten GPS-Empfänger hat, werden die Bilder automatisch mit Standortdaten versehen. Außerdem schreibt die Kamera-App viele weitere Daten in die EXIFs, darunter den kompletten Objektivnamen, die Brennweite, die Kleinbild-äquivalente Brennweite, die wahre Belichtungszeit (nicht auf übliche Werte gerundet), die Empfindlichkeit, die Belichtungsmeßmethode, die Position des aktiven AF-Feldes uvm, wobei der Umfang der eingebetteten EXIF-Daten von der genutzten App abhängt bzw. bei der Apple-Foto-App von der Betriebssystem-Version. Unter iOS17 wurden gegenüber den Vorgängersystemen die MakerNotes deutlich reduziert bzw. in den genormten EXIF-IFD-Teil verschoben.

Als Auslöser dient entweder eine Schaltfläche auf dem Touchdisplay, eine der beiden mechanischen Lautstärketasten an der Schmalseite oder ein per Bluetooth gekoppelter elektrischer Fernauslöser.

Das Display war im Vergleich zu denen in Kompakt-Kameras extrem scharf und hochauflösend, es löst feiner auf, als das menschliche Auge bei normalem Betrachtungsabstand zu erkennen vermag. Jedoch ist es aus heutiger Sicht recht klein, wer aktuelle Smartphones gewöhnt ist, empfindet den kleinen Bildschirm als winzig.

Seit iOS 12 können Fotos entweder als JPEGs oder platzsparende HEIC-Bilder gespeichert werden. Letztere können beim Export der Bilder zu einem angeschlossenem Computer automatisch in JPEGs gewandelt werden. Videos können entweder als MP4-Dateien mit H.264-Codec oder als HEVC-Videos aufgenommen werden, auch hier ist die automatische Umwandlung beim Export einstellbar.

Das iPhone SE bietet die Möglichkeit, die Bilder auch als RAW-Datei aufzunehmen und die Bildaufbereitung am Computer vorzunehmen. Allerdings unterstützten zu Anfang nur wenige RAW-Converter das Format des iPhone SE (2020), inzwischen können erheblich mehr Programme damit etwas anfangen. Das Aufnahmeformat im RAW-Modus ist das universelle Adobe DNG-Format, optional können DNGs und JPGs bzw. HEICs parallel aufgenommen werden oder ein hochaufgelöstes JPG direkt in das DNG eingebettet werden. Manche Fremd-Apps können Bilder auch unkomprimiert als TIFF sichern, je nach App als recht „rohes“ unbearbeitetes Bild oder als durch die „Smart-Engine“ aufbereitete Version.

Die mitgelieferte Kamera-App von Apple hatte anfangs nur recht wenige Einstellmöglichkeiten, es können Bilder im 4:3 bzw. im 1:1 - Format aufgenommen werden oder „live“ während der Aufnahme zusammengesetzte Schwenkpanoramas bzw. FullHD-Videos. Ab Betriebssystem iOS 12 können zusätzlich Zeitraffer/TimeLapse-Videos bzw. Zeitlupen-Videos aufgezeichnet werden. Mittels Tippen auf eine Stelle auf dem Touchdisplay kann der Autofokus-Punkt festgelegt werden. Optional können automatisch mehrere Aufnahmen zu einem „HDR“-Bild zusammengerechnet werden. Eine weitere Option sind „Live-Fotos“, dabei wird zu jedem Standbild eine kurze Videosequenz aufgezeichnet und beim Abspielen zuerst gezeigt, um dann im hochaufgelöstem Standbild zu enden. Seit iOS 17 blendet die Apple-Kamera-App auch einen künstlichen Horizont ein oder ein Gitterliniennetz.

Kostenpflichtige Apps von Drittanbietern haben erheblich mehr Funktionen, bei diesen kann z. B. teilweise die JPEG-Kompression eingestellt werden oder es können TIFF-Bilder gespeichert werden. Je nach verwendeter Kamera-App kann eine Wasserwaage für Neigung und Drehung eingeblendet werden, je nach App kann das Erreichen der waagrechten Ausrichtung durch Rückmeldungen der „Taptic Engine“-Einheit des „Homebuttons“ signalisiert werden, der Fotograf spürt dann, wenn das iPhone korrekt ausgerichtet ist.

Die eigentliche Kameraoptik sitzt hinter einer glatten vergüteten Schutzscheibe, diese steht etwas aus dem dünnen Gehäuse hervor. Da man das Handy dauernd in der Hand hält, faßt man allzuoft darauf. Das Problem läßt sich mit einer Schutzhülle elegant umgehen, außerdem schützt diese die recht kratzempfindliche Rückseite aus eloxiertem Aluminium. Außerdem liegt das iPhone 8 mit einer Schutzhülle besser in der Hand, da die Aluminium- und Glasoberfläche recht rutschig ist, die Gehäusekanten abgerundet sind und das iPhone SE deshalb allzuleicht aus der Hand gleitet.

Je nach Hülle dient das „Loch“ für das Objektiv auch als kleine Streulichtblende, denn die vergütete Schutzscheibe vor den eigentlichen gepreßten Linsen aus Hochleistungskunststoffen fängt Sonne oder helle Lichtquellen allzugerne ein, je nach Motiv sind die hellen Lichtpunkte gleich zweimal zu sehen.

Das Objektiv hat keine verstellbare Blende, es wird immer mit der Offenblende aufgenommen. Ein mechanischer Verschluss ist ebenfalls nicht vorhanden, die Verschlußzeiten werden rein elektronisch gebildet, „Rolling-Shutter“-Effekte sind leider die Folge. Die Kamerasteuerung nutzt als Belichtungssteuerung eine Kombination aus Zeit- und ISO-Automatik, die Belichtungsmessung kann entweder eine Mehrfeld-Matrixmessung oder eine an die AF-Fokusstelle gekoppelte Spotmessung sein.

Die nach den Zahlenwerten zunächst beeindruckende Offenblende von 1:1,8 relativiert sich, wenn man den Cropfaktor von ca. 7 mit einbezieht, dann entspricht die Schärfentiefe einem 28mm-Objektiv, das auf 1:12,6 abgeblendet ist, also recht nah an der kleinstmöglichen Blendenöffnung in Bezug auf die Beugung.

Es ist kein echter Blitz eingebaut, zur Aufhellung dunkler Szenen dienen mehrere verschiedenfarbige „weiße“ superhelle LEDs, die auch als Taschenlampe genutzt werden können. Im Blitzmodus werden sie kurzzeitig mit erhöhter Spannung versorgt und leuchten etwas heller als im Dauerlichtmodus. Da die LEDs leicht unterschiedliche Färbungen aufweisen (Kaltweiß und Warmweiß), kann das „Blitzlicht“ der Farbtemperatur des Umgebungslichtes angeglichen werden.

Es gibt einen Digitalzoom, den man aber sinnvollerweise nicht benutzt, sondern am heimischen Rechner oder mit der von Apple mitgelieferten „Fotos“-App die gemachten Aufnahmen zuschneidet.

Für „Selfies“ bzw. Videokonferenzen ist auf der Displayseite eine zweite Kamera eingebaut, diese hat ein Fixfokus-Objektiv und kann FullHD-Videos sowie 7-Megapixel-Fotos aufnehmen.

Die Apple-Kamera-App erzeugt beeindruckende Schwenkpanoramas, während der Aufnahme erscheint das zusammengerechnete Bild simultan als kleine Einblendung im Display, die „Mittellinie“ des Panoramas wird ebenfalls angezeigt und ein Pfeil, dessen Position oberhalb oder unterhalb der Mittellinie anzeigt, ob man das Gerät nach vorn oder hinten neigen muß. Bei zu schneller oder zu langsamer Schwenkbewegung erfolgt ein Hinweis, die Geschwindigkeit anzupassen.

Sofern sich nicht bewegte Objekte im Bild befanden und die Schwenkbewegung in der richtigen Geschwindigkeit erfolgte, werden die Panoramas recht gut zusammengefügt, „Stitch-Fehler“, also fehlerhafte Verbindungsstellen der Einzelaufnahmen kommen nur selten vor. Die Bildhöhe wird automatisch beschnitten, so daß schwarze Bildteile ohne Inhalt nur selten vorkommen.

Das iPhone wird bei den Panoramaaufnahmen im Hochformat benutzt, deshalb beträgt die Bildhöhe meist mehr als 3000 Pixel, die Bildbreite weit über 20.000 Pixel. Apple spricht von „maximal 63 Megapixel“ für die Panorama-Aufnahmen.

Im „Home“-Button ist ein Fingerabdrucksensor zum Entsperren des Gerätes eingebaut, des weiteren gibt es eine Standby-Taste, zwei Lautstärketasten und einen „Lautlos“-Schalter. Die gesamte weitere Bedienung erfolgt über das Touch-Display. Der Homebutton ist keine bewegliche Taste, sondern fest eingebaut. Die Rückmeldung erfolgt durch die Taptic Engine, ein bewegliches und federgelagertes Metallstück, das durch Elektromagneten in Bewegung versetzt werden kann und sowohl den „Tastenklick“ simulieren kann als auch mit komplexen Bewegungsmuster z. B. in Spielen genutzt wird.

Es ist nur eine einzige elektrische Schnittstelle eingebaut, die Lightning iPod-/iPhone-Schnittstelle mit USB, digitalem Ton-Ein- und -Ausgang sowie Akku-Lademöglichkeit. Die 3,5mm-Kopfhörerbuchse gibt es seit dem iPhone 7 nicht mehr, Kopfhörer mit Klinkenstecker erfordern einen extra zu erwerbenden Adapter von Lightning auf Klinke, bei dessen Benutzung sich das iPhone aber nicht laden läßt, da der Adapter keine Lightningbuchse hat. Jedoch gibt es Adapter von Fremdherstellern mit Lightning- und Klinkenbuchse. Alternativ können Audiogeräte und Kopfhörer auch kabellos über Bluetooth gekoppelt werden.

Das Akkuladen kann entweder über die Lightning-Buchse erfolgen oder drahtlos mittels Ladeschalen, die dem „Qi“-Standard entsprechen. Aufgrund der induktiven Übertragung durch im Ladegerät und in der Smartphone-Rückseite eingebauten Spulen ist der Wirkungsgrad allerdings schlechter als das kabelgebundene Laden über die Buchse.

Das iPhone SE ist nach IP67 zertifiziert worden, kann also eigentlich 30 Minuten unter Wasser ohne Beschädigungen „überleben“. Apple gab aber keine Garantie auf dieses Feature und nach jedem Öffnen des Gehäuses durch nicht von Apple zertifizierte Reparaturwerkstätten ist dieser Schutz nicht mehr gegeben, da die Dichtungen vor jedem Zusammenbau komplett getauscht werden müssen, um die Dichtigkeit wieder herstellen zu können. Deshalb weisen Anbieter von „Refurbished“-Geräten oder „wiederaufgearbeiteten“ iPhones daran hin, daß ihre Smartphones nicht wasserdicht sind.

Der Akku ist fest eingebaut und läßt sich vom Benutzer nicht auswechseln. Somit ist für längere Touren keine Mitnahme eines geladenen Zweitakkus möglich, sondern es muß eine USB-Powerbank mitgenommen werden, über die der Handy-Akku unterwegs wieder aufgeladen werden kann.

Der UVP des Apple iPhone SE (2020) betrug 479, 529 bzw. 649 Euro (mit 64, 128 bzw. 256 GB internem Speicher). Anfang 2024 wurde es gebraucht oder „refurbished“, also „runderneuert“ für etwa 50 bis 300 Euro je nach Zustand, Speichergröße und Lieferumfang verkauft.

Beispielfotos

Alle Beispielaufnahmen entstanden bei ASA- und Zeit-Automatik und mit Hilfe einer Kauf-Kamera-App (mit manueller Fokuspunktwahl und Spotbelichtungsmessung), gespeichert als JPEG bzw. TIFF, bearbeitet mit Photoshop CS4. Die Größe ist bikubisch verkleinert. Schärfe, Verzeichnung, Vignettierung, Gradationskurve usw. wurde nicht korrigiert, es sind also fast unveränderte Bilder „Out of the Cam“. Belichtungszeiten- und Blenden-Angaben sowie 100%-Ausschnitte sind in die Bilder eingefügt.

Unterschied DNGs / JPGs „out of the iPhone“

Alle Aufnahmen entstanden bei ASA- und Zeit-Automatik und mit Hilfe einer Kauf-Kamera-App (mit manueller Fokuspunktwahl und Spotbelichtungsmessung), gespeichert als JPEG bzw. TIFF, bearbeitet mit Photoshop CS4. Die Größe ist bikubisch verkleinert. Schärfe, Verzeichnung, Vignettierung, Gradationskurve usw. wurde nicht korrigiert. Jeweils die Hälfte des gezeigten Bildes ist aus dem völlig unbearbeitetem DNG entstanden, die andere Hälfte hat das iPhone mit seiner internen Kombination aus Hard- und Software verbessert.

 

Panoramaaufnahmen

Alle Panorama-Aufnahmen entstanden bei ASA- und Zeit-Automatik und mit Hilfe der Apple Kamera-App von iOS17, gespeichert als JPEG, bearbeitet mit Photoshop CS4. Die Größe ist bikubisch verkleinert. Schärfe, Verzeichnung, Vignettierung, Gradationskurve usw. wurde nicht korrigiert, es sind also fast unveränderte Bilder „Out of the Cam“.

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Das Gehäuse des iPhone SE (Generation 2) ist eine Kombination aus einem Aluminium-Rahmen und gläserner Front- und Rückseite. Das Glas ist versiegelt und recht kratzunempfindlich, Stürze hält es allerdings nicht immer gut aus und zerspringt dann wie „normales“ Glas. Die Rückseite ist nicht aus Aluminium, sondern ebenfalls aus Glas, damit die erstmals in einem iPhone verbaute drahtlose Ladetechnik „Qi“ funktioniert, der Strom wird dabei durch Magnetfelder übertragen, diese können Aluminium nicht durchdringen. Das Handy war neben dem gezeigten Schwarz auch in anderen Farben erhältlich, darunter Silber und Rot.

Die Vorderseite ist eigentlich bei allen Farbvarianten in Schwarz Gehalten, jedoch wurde vom Vorbesitzer eine Kratzschutzscheibe aufgeklebt, diese hat einen weißen Rahmen, so daß darin der schwarze Homebutton eigentümlich aussieht.

Das iPhone SE hat fast identische Abmaße seines Vorgängers iPhone 8 bzw. 7, so daß Schutzhüllen und Display-Schutzfolien meist passen.

Das Kameramodul gehört zur Klasse der in Smartphones eingebauten Bildaufnahmegeräte, es wurde auch in anderen Apple-Geräten eingesetzt.

Die Bilder sind schon bei niedrigen ISO-Zahlen mit leichtem Farbrauschen überlagert, bei höheren ASA-Werten rauscht das Bild deutlich sichtbar. Durch den Entrausch-Algorhythmus wirken die JPEG-Aufnahmen aus der Kamera in der 100%-Ansicht etwas merkwürdig, wie mit einem Photoshop-Malfilter überlagert. Bei Betrachtung auf dem Smartphone-Display oder ausgedruckt und mit dem üblichen Betrachtungsabstand angesehen sind die Fotos hingegen ansehnlich.

Die Schärfe ist abhängig von der verwendeten Kamera-App, die mitgelieferte komprimiert recht stark und schärft auch deutlich nach, Fremd-Apps bieten manchmal das bessere Bildergebnis. Ich nutze vorwiegend eine Fremd-App, die Apple-Kamera-App nehme ich fast ausschließlich zum Anfertigen der Schwenkpanoramas. Der Unterschied zwischen den ca. 48 MB großen TIFFs und den mit 1:7 relativ wenig komprimierten JPGs kann man nur bei direktem 100%-Vergleich feststellen, für alle „normalen“ Anwendungen reichen die JPEGs oder HEICs völlig aus, TIFFs rauben nur unnötig Speicherplatz.

Das Objektiv hat entweder nur geringe Verzeichnung oder diese wird durch den Prozessor „weggerechnet“, die Aufnahmen sind fast perfekt, es bleibt nur eine geringe Rest-Verzeichnung sichtbar.

Ich empfinde die Bildqualität fast genauso wie beim iPhone 8, obwohl das SE mehr „Rechenpower“ hat, um die Bilder zu verbessern. Jedoch merkt man deutlich, daß Apple sowohl den Nachtmodus zur Reduktion von Sensorrauschen durch Mehrfachaufnahmen weggelassen hat, auch scheint es mir so, daß bei starken Kontrasten im Tageslicht ebenfalls keine Mehrfachaufnahmen angefertigt werden, sondern die Aufhellung der dunklen Bildpartien eher durch Aufhellen dieser Stellen erzeugt wird, jedenfalls sind mir die aufgehellten Stellen „zu matschig“, weil feine Details „weggebügelt“ sind. Aber ich bin vom wesentlich teurerem und mit besseren Kameramodulen und größeren Sensoren bestücktem iPhone 12 Pro Max „verwöhnt“.

Fazit: ein digitalkamerahistorisch unwichtiges Smartphone (weil eines von vielen), heutzutage zum Bildermachen bei geringen Ansprüchen noch gut geeignet.

Christian Zahn

 

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