China Fake Fuji Q1 Digitalkamera C. Zahn

Hier stelle ich eine digitale Billig-Kompaktkamera vor, die eher eine Webcam denn eine richtige Kamera für Fotos ist. Weil ich das notwendige Kabel nicht habe, mit dem man die Bilder auslesen kann, kann ich keine Beispielaufnahmen zeigen, vermute aber mieseste Bildqualität.

Wahrscheinliche Spezifikationen:

  • Die ca. 2006 bis 2010 vorgestellte Kamera eines unbekannten Herstellers ist 100 x 76 x 32 mm groß und wiegt ohne Batterien 50 g.
  • Der CMOS-Sensor unbekannter Größe zeichnet Bilder mit wahrscheinlich nur 640x480 Pixeln auf, die Empfindlichkeit ist unbekannt. Videos sind nicht möglich. Bilder werden als JPEG in einen kleinen internen Flash-Speicher aufgenommen.
  • Das Objektiv ist ein Fixfokus-Objektiv unbekannter Brennweite mit fester Blende, die kb-äquivalente Brennweite dürfte bei etwa 35 bis 50 mm liegen
  • Das Motiv wird durch einen optischen Durchsichtsucher anvisiert, das Display zeigt lediglich Statusinformationen an
  • Entfernungseinstellung entfällt, da Fixfokus
  • Belichtungssteuerung durch Zeitautomatik, da feste Blende, Belichtungszeiten unbekannt, rein elektronischer Verschluss
  • kein Blitz
  • Weißabgleich automatisch
  • keine Bildstabilisierung
  • Energieversorgung durch 2 Mikrozellen

Analoge, digitale, echte und falsche Fuji Q1-Varianten – und ein Tamagochi-Spielzeug

Den Wandel von der anaogen zur digitalen Fuji Q1 kann man als gelungen bezeichnen. Das ist Canon ja auch mit dem Wechsel von der analogen Ixus für den in der schicken Analog-Kamera etwas erfolgreicheren APS-Film zur digitalen Ixus gelungen. Die Fake Fuji Q1 kamen halt von einfallslosen Trittbrettfahrern …

Besonderheiten

Informationen zur Kamera sind 2024 im Netz nur wenig verfügbar, ein Hersteller oder eine Typenbezeichnung ist nicht aufgedruckt, somit ist alles obige relativ spekulativ.

Das Design ist eine Kopie der analogen (APS-Film) wie digitalen Fujifilm Nexia Q1 – siehe oben. Sowohl die Bedienelemente als auch die Technik wurde auf das allernotwendigste reduziert. Der Sensor stammt mit Sicherheit aus einer Webcam, neben dem Auslöser gibts einen einzigen weitern Knopf und im Inneren ist fast ausschließlich „Luft“. Die imposante Abdeckung über dem Sucher gaukelt einen eingebauten Blitz vor, aber es ist nichts dahinter eingebaut.

Die Kamera hat lediglich eine Zeitlautomatik, da die Objektivblende nicht verändert werden kann. Weil die gesamte Technik auf Bauteilen für Webkameras beruht dürfte, hat die Kamera auch keinen mechanischen Verschluss, sondern die Belichtungszeiten werden rein elektronisch vom Bildsensor realisiert.

Die Stromversorgung erfolgt mit zwei fast überall erhältlichen Mikrozellen. Akkus und Batterien sind verwendbar.

Als Schnittstelle ist eine USB-Buchse eingebaut, aber mit einem so exotischem Format, daß keines meiner Kabel paßt. Somit bekomme ich die Aufnahmen nicht heraus. Und ob ein nicht mehr erhältlicher Treiber nötig wäre, weiß ich auch nicht.

Der UVP der Kamera ist mir nicht bekannt. Der heutige Gebrauchtpreis dürfte bei 0-1 Euro liegen. Ich bekam mein Exemplar vom Editor dieser Zeilen geschenkt.

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Das Gehäuse der China-Kamera ist komplett aus Kunststoff. Lediglich die Schrauben und die Batteriekontakte sind aus Metall.

Vermutlich war die Batterielaufzeit nicht allzu hoch, da nur Mikrozellen verwendet werden, für Mignonzellen mit höherer Kapazität war im Kameragehäuse kein Platz.

Die Kamera gehört zur Klasse der Dutzendware-Kompaktkameras, die unter zahllosen Markennamen von taiwanesischen, koreanischen oder chinesischen Auftragsfertigern produziert wurden. Sie ist mit ziemlicher Sicherheit „Made in China“.

Fazit: eine digitalkamerahistorisch uninteressante Kamera (weil OEM-Dutzendware), heutzutage zum ernsthaften Bildermachen sicherlich vollkommen ungeeignet.

Christian Zahn

 

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben